Was kommt bei Euch eigentlich immer so in die Suppe? Egal ob Gemüse, Miso oder Suppenhühner – Reis, Nudeln oder Kartoffeln sind toll, um aus dünnen Suppen ganz schnell eine ganze Mahlzeit zu machen. Da hat man was zum Kauen und hinterher das Gefühl, etwas “Richtiges” gegessen zu haben.
Aber wie sieht es mit Getreide aus? Ja genau, so Körner. Kamen die auch schon mal vor – oder hattet Ihr die noch nie im Suppentopf? Wenn nicht, erobern wir jetzt gleich zusammen leckeres Neuland.
Getreide lässt sich nämlich nicht nur fein gemahlen zu Brot, Kuchen und Nudeln verarbeiten. Es kann auch als ganzes oder geschrotetes Korn prima unsere Küche (und Körper) bereichern. Ihr seid noch skeptisch? Dann solltet Ihr besser nochmal schnell lecker Suppe gucken:
Ich finde, die sieht doch so aus, als würde man sie gerne essen können. Und das ist auch so. Ich habe die Kamut-Suppe gestern abend gekocht und der Mann und ich haben sie geliebt (das Kind war schon im Bett). Der Mann: “Sind das GRAUPEN?” Ich: “Nee, das ist Kamut”. Der Mann: “Ach so. Lecker!”
Kamut ist übrigens eine Weizenart. Es geht die Legende, dass dieser “Ur-Weizen” in der Mitte des letzten Jahrhunderts in einem Pharaonengrab entdeckt und wieder kultiviert wurde. Man kann aber eher davon ausgehen, dass Kamut eine sehr alte Landweizenart ist, die nicht industriell ausgezüchtet wurde wie unser Gebrauchs-Weizen. Kamut-Körner sind fast doppelt so groß wie herkömmlicher Weizen und können in einigen Fällen auch von Menschen mit einer sogenannter Gluten (Weizeneiweiß)-Unverträglichkeit ohne Folgen gegessen werden.
Für die Suppe habe ich übrigens zum ersten Mal in meinem Leben eine Getreidemühle bedient – ich wollte nämlich die Körner nicht ganz, sondern als Schrot (grob zerkleinert) verwenden. Das ging im Biomarkt meines Vertrauens überraschend einfach: Auffang-Tüte in die Getreidemühle einspannen, Kamut-Verpackung auf, Kamut in Mühle schütten, Regler auf “grob”, Mühle einschalten … rrrrrrrrrrrrrrr … und schon hat man eine volle Auffangtüte mit Kamutschrot. An der Kasse bezahlen *piep* – fertig. Das geht übrigens auch mit jeder anderen Getreideart. Probiert es aus!
Aber jetzt bringen wir erstmal den leckeren Kamut in die Suppe …
Und so geht´s:
1 Zwiebel in feine Wüfel schneiden. In einem größeren Topf 1 TL geklärte Butter (oder Öl oder Margarine) erhitzen und die Zwiebel darin anschwitzen. 100 Kamutschrot und 1 Lorbeerblatt zugeben und unter Rühren anrösten.
1/2 TL gemahlenen Kreuzkümmel, 1/2 TL Cayennepfeffer und 1/2 TL gemahlene Muskantnuss zugeben und unter Rühren kurz mitschmoren.
Dann 1 L Gemüsebrühe angießen, 1/2 grüne Chilischote zugeben, aufkochen und auf kleiner Hitze 25 Minuten köcheln lassen.
Währenddessen 1 Stange Lauch (Weiß + Grün) waschen und in Ringe schneiden. In einer Pfanne 1 TL geklärte Butter (oder Öl oder Margarine) erhitzen und den Lauch darin anschwitzen. 5 Minuten braten lassen und häufig umrühren – der Lauch soll nicht zu braun, sondern nur weich werden.
Wenn die Suppe fertig geköchelt und der Kamut weich ist, den Topf vom Herd nehmen. Die Chilischote rausfischen und wegwerfen. 100 g Creme fraiche und 2 EL weißes Mandelmus einrühren, bis die Suppe eine glatte Konsistenz hat. Mit 1 ordentlichen Spritzer Zitronensaft sowie reichlich Salz und Pfeffer abschmecken und den gebratenen Lauch einrühren.
Eventuell noch einmal erhitzen, dann in Suppenschalen schöpfen und mit viel Schnittlauch garnieren.
Wunderbar, sättigend, lecker, echt (und vollwertig, huch!).
Na, da fällt mir natürlich gleich die Gerste ein, Graupen finde ich ganz köstlich. Mit Schrot aller Art hat schon meine Mutter viel gekocht. Ich selbst habe eine alte, elektrische Kaffemühle für kleine Mengen in Gebrauch, weil wenn gemahlen leider nicht mehr lange haltbar.
Das Mandelmus in der Suppe find ich toll, mit Nussmehl/Mus kann man so viel machen und wird mit mega Geschmack belohnt.