Hallo. Mein Name ist Mel und ich bin neuerdings unter die Edel-Pilzüchter gegangen. Ich weiß, das habt ihr irgendwie nicht kommen sehen. Ich auch nicht. Aber vor zwei Tagen konnte ich tatsächlich satte 800 Gramm feinste Kastanienseitlinge ernten – von meiner heimischen Fensterbank. Und ich muss zugeben: Dieses Frollein war ist verflixt stolz auf ihre fette Edel-Pilz-Beute! (Die dann auch direkt in einer heißen Pfanne mit Butter und Speck und nur ganz kurze Zeit später auf einem dampfenden Teller Spaghetti gelandet ist. So köstlich!)

Wie das kam? So:

Als ich kürzlich die supernetten Leute vom Demeter Pilzgarten in Helvesiek besuchte, konnte ich nicht nur eine ganze Menge über die faszinierende Welt der Pilze lernen. Wusstet ihr z.B., dass Pilze weder Pflanze noch Tier sind und eine ganz eigene Kategorie Lebewesen bilden? Oder dass sie zwei Drittel unserer Erdmasse ausmachen? Oder … ach, am besten lest ihr die spannenden Pilz-Facts in meiner Mini-Reportage selber noch mal schnell nach. Auf jeden Fall bekam ich am Ende meiner Führung hinter die Kulissen auch noch einen kleinen Pappkarton in die Hand gedrückt: ein Pilzkit für das Züchten auf der heimischen Fensterbank.

Da ich in letzter Zeit viel unterwegs war, musste das Kartönchen ein paar Wochen ungeduldig an einem relativ kühlen und dunklen Ort (unter unserem Küchentisch) auf seinen Einsatz warten. Aber jetzt habe ich es getan: Ich habe meine eigenen Kastanienseitlinge mit dem Pilzkit gezüchtet. YAY!

Das Ganze ist verblüffend einfach und funktioniert richtig gut. Alles, was man für die heimische Zucht von Edel-Pilzen benötigt, ist bereits fertig im Pilzkit enthalten. Ein Substratblock, in dem der Edel-Pilz bereits vollständig angesiedelt ist, wartet nur noch auf den Startschuss mit Licht und Wasser. Der Pappkarton mit dem Tragegriff ist dabei auch gleichzeitig das „Gewächshaus“.

Und so einfach funktioniert das Züchten von Pilzen auf der heimischen Fensterbank:

1. Den Pappkarton auf der Rückseite entlang der Perforation aufreißen, sodass ein Fenster entsteht.
2. Die Folie im Fenster mit einem scharfen Messer kreuzförmig einschneiden.
3. Das Pilzgewächshaus an einem hellen, nicht zu warmen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung aufstellen.
4. Den Subtratblock zwei Mal täglich mit ganz normalem Leitungswasser einsprühen.
5. Ca. 5 Tage warten bis sich die ersten Mini-Pilzchen zeigen.
6. Die Pilze nach 5-7 Tagen Wachstumszeit ernten und ein köstliches Essen zubereiten.

Zugegeben – ich war zunächst etwas unsicher, ob das auch wirklich funktionieren würde. Jeden Morgen bin ich als erstes erwartungsvoll zur  Fensterbank gestratzt und habe intensiv nach Pilzen Ausschau gehalten. Passiert ist dann allerdings erstmal nichts. Der Mann beäugte den Karton eher misstrauisch. Ich glaube, er murmelte dabei unter anderem etwas von „braunen Daumen“. Aber da habe ich mich sicherlich einfach nur verhört. Irgendwann glaubte ich allerdings selber schon, ich hätte die tolle Sache mit den Pilzen vielleicht doch kaputt gespielt – aber dann … Ha! Triumph! Am siebten Tag wuchsen die ersten kleine Mini-Mini-Pilzchen aus ihrem Gewächshaus.

Und dann ging es richtig los. Ich konnte den Pilzen buchstäblich beim Größerwerden zuschauen! Innerhalb von wenigen Tagen wuchsen so viele Kastanienseitlinge, dass der Gewächshaus-Karton schon leicht Schlagseite bekam. Die fette Ausbeute konnte ich dann ganz einfach mit einem scharfem Messer abschneiden – so wie man Pilze auch im Wald ernten würde.

Meine erste Pilzernte ist dann flugs in unser Abendessen gewandert. Und wurde von der ganzen Familie äußerst positiv aufgenommen. (Von wegen brauner Daumen, ne.) Aber damit war der Spaß noch nicht vorbei: Wenn man den Pappkarton oben öffnet und den Substratblock so umdreht, dass die unberührte Rückseite nach vorne zum Fenster zeigt, kann man direkt noch einmal von vorne beginnen und nach wenigen Tagen wieder köstliche Pilze ernten. Der Substratblock lässt sich nach der zweiten Ernte (von der Plastikfolie befreit) auf den Kompost oder in den Biomüll geben. Der Pappkarton wandert ins Altpapier.

Das Pilzgarten Pilzkit: Ein tolles Präsent zum Aufessen – mit „Do it yourself“-Spaß

Ich bin jetzt ein echter Pilzzucht-Fan! Es hat mir richtig, richtig viel Spaß gemacht, die Pilze auf meiner Fensterbank wachsen zu sehen. (Ist es eigentlich ok mit Pilzen zu sprechen?) Dass man das Ergebnis seiner Bemühungen anschliessend auch noch ernten und genießen kann, ist doppelt großartig.

Darum sollten wir alle ab sofort viel mehr Pilzkits verschenken! Anstatt die übliche Flasche Wein, Pralinen oder ein lustig gemeintes Irgendwas zu besorgen, das beim Gastgeber hinterher in dunklen Schubladen verschwindet – schenken wir doch lieber Spiel, Spaß und Spannung zum (gesunden) Aufessen. Und wer hat so etwas besonderes wie Kastanienseitlinge schon mal in einer Gemüseabteilung gefunden? Eben.

Das Pilz-Kit kann beim Demeter Pilzgarten Helvesiek online bestellt werden und kommt wenige Tage später per Post nach Hause.

Viel Spaß beim Pilzezüchten!