Das ist mal wieder sehr nach meinem Geschmack: Gemüse in den Topf, ein Löffelchen Gewürz und eine Dose Tomaten dazu, Ofen an, Deckel drauf – und das ist es dann auch schon. Faule 60 Minuten später: Die Lecker-Tajine ist fertig!
Ich gebe zu, das klingt ein bißchen wie aus einem TV-Spot für Tütensuppen. Isses aber – natürlich, natürlich – nicht. Unser marokkanischer Eintopf braucht kein Fitzelchen mehr Aufwand, als ein Gericht mit Tütenwürzung, kommt aber trotzdem mit butterweichem Gemüse, tollen Farben und einem umwerfenden, besonderen Aroma auf den Tisch. Seid Ihr bereit, den Convenience-Geschmackskorridor zu verlassen? Für den guten Geschmack sorgt nämlich die Gewürzmischung Ras el-Hanout, die aus bis zu 25 verschiedenen Gewürzen und Zutaten bestehen kann und aus so ziemlich jedem Gemüse automatisch und ohne Geschmacksverstärker eine schmackofatze orientalische Sache macht. Ras el-Hanout bedeutet übrigens „Kopf des Hauses” oder auch „Chef des Hauses”. Die komplizierte Zusammensetzung der Gewürzmischung wurde nämlich früher ausschließlich vom Chef der jeweiligen Gewürzhandlung vorgenommen und war selbstverständlich geheim. Nicht selten kamen damals auch dubiose Zutaten in die Mischung wie zum Beispiel die sogenannte „Spanische Fliege”, ein Mittelchen zur Befeuerung der Liebeskraft.
Natürlich könnte man sie auch heute selber herstellen, die köstliche Mischung. Aber in gut sortierte Lebensmittelabteilungen großer Kaufhäuser, türkischen oder auch indische Läden kann man ganz unkompliziert ein Döschen Ras el-Hanout für den europäischen Geschmack erstehen. Und unkompliziert mögen wir doch.
Der Rest der Tajine ist dann auch äußerst simpel: Alles, was sich an Gemüse im Kühlschrank findet und zum Schmoren eignet, kann in den Topf. Wir hatten heute Möhren, Süßkartoffeln, Zucchini, etwas Zwiebel und Kichererbsen da. Das Gemüse wird in größere, mundgerechte Stücke geschnitten und dann mit dem Gewürz und etwas Flüssigkeit bei ganz kleiner Temperatur geschmort. Dadurch wird das Gemüse butterweich, behält seine tolle Farbe und bekommt einen intensiven Eigengeschmack. Wenn man einen schweren Topf mit dickem Boden verwendet, muss man noch nicht einmal umrühren.
Heute hatte ich übrigens eine tolle Küchenhilfe: Spiderman wollte unbedingt die Möhren und Süßkartoffeln ganz alleine schälen. Und das hat er richtig toll gemacht. Mamastolzalarm! Am Anfang war mir immer mulmig, wenn Junior mit Messern und Sparschälern hantiert hat. Aber er hat Respekt vor den scharfen Klingen und arbeitet ganz vorsichtig. Die einzige Regel für ihn: Immer von der Hand weg, nie zur Hand hin schneiden. Bis jetzt ist alles gut gegangen. Wir finden es prima, dass er sich mit Lebensmitteln und vor allem mit Gemüse auseinandersetzt. Aber zurück zum Rezept:
So geht´s für 4 Personen:
1 kg gemischtes Gemüse nach Wahl (z.B. Kartoffeln, Süßkartoffeln, Zucchini, Aubergine, Möhren, Kürbis, Paprika) waschen, putzen, wenn nötig schälen und in große, gerade noch mundgerechte Stücke schneiden.
Das Gemüse in einen schweren Topf geben, mit 1 guten EL Ras el-Hanout sowie Salz und Pfeffer würzen und mit 1 Dose gehackten Tomaten sowie 1 Schuss Wasser aufgießen. Die gehackten Stiele von 1 Bund Petersilie und 3 EL Olivenöl zugeben, umrühren und auf mittlerer Hitze aufkochen. Sobald der Eintopf kocht, die Hitze sehr klein schalten, den Deckel fest auflegen und die Tajine mindestens 45 Minuten sanft köcheln lassen. Den Deckel möglichst selten abheben. Nach 30 Minuten 1 Dose abgetropfte Kichererbsen zugeben.
Gegen Ende der Garzeit prüfen, ob das Gemüse weich ist, sonst noch etwas köcheln lassen. Zum Schluss noch einmal mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Tipp: Dazu schmecken Couscous, Fladenbrot und auch gelbe oder rote Linsen.
Schnell zubereitet u. sehr Lecker .
Da kommt kein Tütenfutter mit, hier weis man was man isst, ganz nach meinem Geschmack ;)
Lg Kerstin
Die Farben sind ja der Hammer. Da geht doch gleich die Sonne auf.
Ich hab’ kürzlich auf einer Messe dieses Ras el Hanout(und noch viel mehr)
erstanden. Ein echter Geheimtipp. LG
Die führen auch reinen Kakao ohne Zucker NICHT herb und leicht löslich.
Hallo Sybille – ich liebe Geheimtipps ;-) Vielen Dank!
Du gute Mel….wie lecker. Ich habe mir ulkigerweise vergangenen Freitag in Frankfurts Kleinmarkthalle ein Päckchen “Ras el Hanout” gekauft. Ich habe ein sich lecker lesendes Rezept für würzige Cookies in meiner “unbedingt-kochen-Kiste”. Das passt doch super! Und so einen kleinen Helfer hätte ich auch gerne. Verleihst Du ihn ;-? Viele Grüße Alex P.S. Viel Erfolg bei der Wiederbelebung Deiner Pfanne.
Liebe Alex, dann sie mal zu, dass Du das Rezept für die Cookies ganz schnell auf Deinen Blog bekommst. Ich werde jeden Tag nachschauen ;-)) Das klingt LECKER! Liebe Grüße, Mel.
Muss Euch zustimmen die Farben sind wirklich genial und das Gericht spricht besonders das Auge an. Die Kombi der Zutaten klingt auch spannend. Sollten wir mal bald auf den Speiseplan setzen und nachkochen. Gruß Thomas
Hallo Thomas, Gott sei Dank fühlte sich neben meinen Augen dann auch mein Magen angesprochen ;-) Viel Spaß beim Kochen, Mel.
Ja! Sehr lecker! Aber das hängt sicher auch von der verwendeten “Ras el-Hanout”-Mischung ab. Ich habe die von “Viola’s” (Eppendorfer Baum) verwendet und fands super!
Aber die Kichererbsen fehlen im Rezeptteil !!
Hallo Thomas, Du hast ja so recht. Ich hab die Kichererbsen mal schnell ergänzt. Danke an klein Adlerauge und viele Grüße, Mel.
Hallo,
ich hab meine Tajine-Form mti diesem Rezept eingeweiht. War super, das Ras-el-hanout ist eine tolle Idee (hab mir auch extra eine Gewürzmischung gekauft – in der Hoffnung, dass da keine spanische Fliege drin ist ). Vielen Dank für das Rezept!
Grüsse,
Sarah
Das Rezept klingt fantastisch und ich war schon im gewürzladen nebenan um nach dem ras El- hanout zu Fragen.
Jedoch habe ich die dose Tomaten wohl überlesen und jetzt stehe ich vor dem Problem, dass mein Freund leider keine dosentomaten mag. Kannst du mir einen Ersatz dafür sagen?
Vielen Dank sagt
Das Lieschen
So einfach, so schnell und soooo gut! Habe es heute zum ersten, aber nicht letzten Mal gekocht.