„Und wie bist Du da jetzt auf die Idee gekommen?” fragt Mats. Eva und Mats sind letzten Samstag mal wieder zum Abendessen vorbeigekommen. Beim Essen allein bleibt es in der Regel nicht – eine Menge Pink Gin-Tonic ist natürlich auch immer im Spiel. Wir quatschen, hören Musik und manchmal performen wir dann spontan um Mitternacht auch noch ein bißchen Singstar … Eeeeeeeeeternaaaaaal flaaaaahaaaaame (meine Spezialität). Auf jeden Fall sind es immer schöne entspannte, lange Abende. Und dafür braucht man unbedingt eine solide Grundlage. Womit wir jetzt wieder bei der Idee wären, nach der Mats sich ein bißchen irritiert erkundigt hat: Die Idee für den Grundlagen-Nachtisch.
Die hatte ich exakt zu dem Zeitpunkt, als ich am Vormittag aus dem Asialaden auf die Straße trat. Die gerade gekaufte Packung Reispapier hatte ich mir unter dem Arm geklemmt, in den Händen trug ich grüne Plastktüten vom Gemüsehöker. Da machte es „zwwwooooosch” und auf dem noch leeren Nachtisch-Tellerchen vor meinem geistigen Auge erschien per Gedankenblitz eine süß gefüllte Reispapierolle. Wie die dahin kam? Keine Ahnung. Wahrscheinlich war das ein kleiner Synapsen-Unfall auf der Kreuzung „Habe gerade Reispapier gekauft” Ecke „Ich habe noch keinen Nachtisch für heute abend”.
Auf jeden Fall fand ich die Idee so spannend, dass der Rest ganz schnell ging: Füllung – Rhabarber aus dem linken grünen Plastikbeutel. Noch mehr Füllung – Milchreis aus dem Küchenregal unten rechts. Und gibt´s zur gefüllten Reispapierrolle nicht auch immer einen Dipp? Dipp – süßes Pesto aus grünen Pistazien und Minze … Also schnell noch Pistazien kaufen.
Nachmittags habe ich dann zuerst den Milchreis gekocht und Rhabarber gedünstet. Während alles ein bißchen abkühlte, kam das Pesto in den Mörser. Anschliessend wurden Milchreis und Rhabarber entspannt in das eingeweichte Reispapier eingerollt und unter Frischhaltefolie gelagert.
Wenn der Hauptgang durch ist, werden die Sommerollen dann teilweise oder ganz aufgeschnitten und mit dem Pesto serviert.
Und hier kommt das Rezept für Süße Sommerrolle mit Milchreis, Rhabarber und Pistazien- Pesto (2 Portionen)
Milchreis
200 g Milchreis mit 800 ml Milch, 3 EL Zucker und 1 Prise Salz in einem großen Topf zum Kochen bringen. Die Schale von 1/2 ungehandelten Orange, 1 Zimtstange und 1/2 TL gemahlene Vanilleschote zugeben und die Hitze auf die unterste Stufe schalten. Den Milchreis ca. 30 Minuten ziehen lassen dabei gelegentlich umrühren (Achtung! Achtet darauf, dass er wirklich nicht kocht – sonst setzt er unweigerlich an.) Wenn der Milchreis eingedickt ist, 1 Becher Sahne zugeben, kräftig umrühren und bis zur gewünschten Konsitenz auf kleiner Hitze ziehen lassen. Zum Schluss nach Bedarf mit Zucker oder Ahornsirup abschmecken.
Rhabarber
4 Stangen Rhabarber putzen, eventuell die Fäden abziehen und halbieren. Die Stangen im Dämpfeinsatz ca. 8 Minuten dämpfen. Auf Küchenkrepp abkühlen lassen.
Süßes Pistazien-Pesto:
3 EL grüne blanchierte Pistazien in einen Mörser geben und grob zerstampfen. 2 EL braunen Zucker zugeben und zu einer Paste zerreiben. Zum Schluss Pistazienöl (oder ein neutrales Öl) und einige Minzblättchen zugeben und unterarbeiten, bis eine geschmeidige Soße entsteht. Wem das im Mörser zu anstrengend ist, füllt die Paste in ein hohes Schüsselchen um und hält einmal den Pürierstab rein.
Das Zusammenbauen:
8 Blätter Reispapier bereitlegen. Auf einen großen Teller Milch geben. 1 Blatt Reispapier in die Milch legen bis es weich und durchsichtig geworden ist. Kurz abtropfen lassen, auf ein Brett legen, mit Milchreis und Rhabarber füllen, eventuell mit ein bißchen Zucker bestreuen und aufrollen (siehe Schritt für Schritt unten). So weitermachen, bis alle Blätter aufgebraucht sind.
Mit dem Pesto servieren:
Echt witzige Idee. Ich kenne das Reispapier nur von den klassischen Sommerrollen -wahlweise mit Shrimps oder Huhn. Michreis und Rhabarber sind sowieso eine ganz tolle Kombination….
super idee, für alle süss-gern-habenden.
das werd ich mal machen und für mich gibts dann ne salzige nachspeise, mit huhn oder shrimps extra.
Hallo! Zuerst einmal ein großes Kompliment für diesen tollen Blog!:-)
…und diese Idee ist sehr witzig, ich werde die Rollen am Wochenende ausprobieren.
Ich habe noch einen Tipp zur Milchreisherstellung: zuerst baue ich einen kleinen Turm auf meinem Bett auf: auf die Bettdecke lege ich eine Wolldecke, darauf das Kopfkissen und darauf ein Geschirrtuch. Wenn der Milchreis aufgekocht ist rühre ich ihn einmal um, lege den Deckel auf und stelle den Topf so auf den oben beschriebenen Turm. Ich schlage dann die Wolldecke fest um Topf,Geschirrtuch und Kopfkissen, dann noch die Bettdecke drumherum. Nach einer Stunde kann man nachsehen,der Milchreis ist fertig, nicht angebrannt und das Umrühren zwischendurch hat man neben dem Strom oder Gas auch noch gespart.
Viele Grüße,
Christiane
Ach Christiane,
wie schön zu lesen, dass nicht nur ich mein Essen ins Bett stelle.
Reis und Kartoffeln halte ich dort gern mal warm (wie schön, wenn dieser Topf beim Kochen dann nicht mehr den Herd okkupiert) – aber dass man im Bett auch kochen kann, das war mir nicht klar. Werde Deinen Milchreis-Tipp auf jeden Fall ausprobieren. Danke!
Beste Grüße!
Ein wirklich toller Blog – und super Fotos. Ich bin selbst gerade ganz “frisch” mit meinem Blog gestartet und begeistert auf deinen gestoßen.. ich schaue sicher öfter vorbei! :-)
das mit den süßen Rollen werde ich definitiv ausprobieren.. auch mit so ner Art Maracuja-Minze-Pesto könnt ich mir das gut vorstellen!
Grüße
Annette
Huhu,
das hört sich ja super an!! Das läuft mir schon beim Lesen
das Wasser im Munde zusammen!
Und den Tipp mit dem Milchreis im Bett probiere ich gleich morgen aus!
Alles Liebe, Daniela
Hallo Daniela, den Topf-im-Bett-Trick habe ich bei Traumschaumannke schon oft beobachtet. Zumindest bei den Kartoffeln hat es bis jetzt immer tadellos geklappt ;-) Viel Erfolg beim Michreis betten, Mel.
Ein wunderbar kreatives Rezept mit einer “coolen” Darreichungsform! Herzlichen Dank für die Erlaubnis, es auf milchreisrezept.de verwenden zu dürfen!