Schusterkarbonade mit Butternutkürbis, Karotte, Kartoffel und Ziegendip | GourmetGuerilla.de

Schusterkarbonade mit Butternutkürbis, Karotte, Kartoffel und Ziegendip

Schusterkarbonade mit Butternutkürbis, Karotte, Kartoffel und Ziegendip | GourmetGuerilla.deHabt Ihr Euch eventuell gefragt, was um alles in der Welt eine Schusterkarbonade ist und wo sich dieses Dings oben im Bild versteckt? Versteckt ist leider das richtige Stichwort. Denn es ist tatsächlich nix davon zu sehen. Das ist mir natürlich überhaupt nicht aufgefallen, als ich gestern morgen das Lecker-Essen fotografiert habe. Wie wahrscheinlich jeder zweite Food-Blogger bin ich nämlich jetzt im Herbst dazu übergegangen, das Futter für einigermaßen annehmbare Ergebnisse früh morgens beim ersten Tageslicht zu knippsen. Das klingt jetzt dramatischer, als es ist – denn das erste Tageslicht zeigt sich in unserer Küche so gegen 8:15 Uhr. Ich muss also nicht mitten in der Nacht dafür aufstehen. Aber ein lebendiges Kind mit Frühstückswünschen und mangelndem Willen zur Zahnhygiene, Geschirr vom Vorabend, mindestens eine Tasse Kaffe, eine sehr schnell tickende Uhr sowie ein angemessenes (möglichst fleckenfreies) Büro-Outfit koordinieren. Und dabei übersieht man dann eben mal schnell, dass eine der wichtigsten Komponenten im Bild nicht zu sehen ist. Wie Sie sehen, sehen Sie nichts. Es handelt sich also um eine Tarn-Schusterkarbonade.

Das ist natürlich kein Zustand. Deswegen habe ich heute morgen die noch im Kühlschrank lagernde zweite Scheibe einfach nochmal separat abgelichtet. Und damit müsste das Mysterium jetzt auch aufgeklärt sein: es handelt sich um Schweinebauch. Schusterkarbonade klingt da natürlich viel … romantischer. Aber wenn der Biomarkt meines Vertrauens mir dieses Produkt unter einem so schönen Namen anbietet, kann ich natürlich nichts anders und kaufe.

Schusterkarbonade ist übrigens ein kleiner, beschönigender Trick aus Omas Zeiten. Karbonade oder Kotelett waren früher viel kostspieliger als Bauchspeck. Also haben die weniger Betuchten einfach Bauchspeck genommen, ihn dünn geschnitten, mehliert oder paniert und wie ein Schnitzel gebraten. Fertig war die Schusterkarbonade.

Und ich muss sagen, das Zeug ist wirklich sehr lecker. Für dieses herbstliches Schmorgericht habe ich den Bauchspeck in Streifen geschnitten, mehliert und dann in einem guten Stich Butter braun gebraten. Zusammen mit dem Gemüse schmurgelte das ganze dann eine Stunde sanft im Ofen. Dabei verbindet sich das milde Aroma des Schweinefleischs mit dem Gemüse zu einer großartigen Sache. Schon bei dem Duft, der durch die Wohnung zog, hätte ich mich minütlich beömmeln können.

Das fertige Gemüse habe ich mit einem frischem Klecks aus Ziegenjoghurt, Creme fraiche, Zitrone und Knoblauch gekrönt.

Perfekt!

Und so geht´s für 3 Personen:

1 Scheibe Bauchspeck vom Schwein in Streifen schneiden und in eine kleine Schüssel geben. 1 EL Mehl dazugeben und mit der Hand gut in die Speckstreifen einmassieren. 1 gutes Stück Butter in einer mittleren Pfanne schmelzen lassen und den Speck darin bei mittlerer Hitze braun braten. 3 kleingeschnittene Knoblauchzehen, 2 geschälte und geachtelte Zwiebeln, 3 EL Olivenöl, 1 EL Weißweinessig und je 4 Stengel frischen Rosmarin und Oregano zum Speck geben. Mit Salz und Pfeffer kräftig abschmecken und ein paar Minuten schmurgeln lassen.

Den Ofen auf 170 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.

Während der Speck brät, 1 kleinen Butternusskürbis, 5 Karotten und 4 größere Kartoffeln (gern rotschalig) unter Wasser abbürsten, putzen und in grobe Stück schneiden. Das Innere vom Kürbis (Kerne und Stroh) wegschmeißen.

Das Gemüse in einen Bräter oder eine Auflaufform geben und mit dem Speck-Kräuter-Butter-Gemisch übergießen. Salzen und pfeffern und alles etwas vermischen. So viel Gemüsebrühe angießen, dass diese ca. 2 cm hoch in der Form steht. Einen Schluck Weißwein zugeben und die Form  für insgesamt 60 Minuten in den Ofen schieben.

Nach 30 Minuten und am Ende der Garzeit vorsichtig umrühren.

Aus 1 Becher Ziegenjoghurt, 2 EL Creme fraiche, 1 gehackten Knoblauchzehe, 2 EL Zitronensaft und 1 Prise Salz einen cremigen schneeweißen Dipp rühren. Zu dem Schmorgericht servieren.

Reste lassen sich am nächsten Tag ganz toll mit ins Büro nehmen.