Die Dicke Bohne ist in diesem Jahr ja der Shooting-Star. Egal welche Zeitschrift man aufschlägt, überall wird sie als It-Gemüse gefeiert und zu Pesto, Suppen, Beilagen und allen möglichen köstlichen Sachen verarbeitet. Nachdem ich das 12. Magazin aufgeschlagen hatte und mir wieder die Dicke Bohne auf einer Doppelseite entgegen sprang, habe ich endlich seufzend nachgegeben und bin zum Dicke-Bohnen-Shopping aufgebrochen.
Beim Gemüsehöker vor der Kiste wurde mit einiges klar. Die Dicke Bohne ist nämlich – äh, nun ja – dick, riesig, fest und weich zugleich und man kann nur erahnen, dass in diesen voluminösen Hüllen kleine kostbare Bohnenkerne schlummern. Auf jeden Fall kam ein großer Sack mit nach Hause.
Hätte ich einen Red Dot Design Award für die beste Verpackung zu vergeben, würde ich ohne Zögern ausrufen “And the winner is: die Dicke Bohne”. Wenn man die Dicke Bohne nämlich öffnet, arbeitet man sich zunächst durch eine dichte, wattige und an Styropor erinnernde Schicht. In dieser Schicht liegen wunderbar sicher eingebettet, formstabil und vor allen äußeren Einflüssen geschützt, die kleinen schimmernden Bohnenkerne. Da hat sich die Pflanze echt eine Menge einfallen lassen, um den “Nachwuchs” sicher in die Welt zu bringen. Wahrscheinlich wurde Verpackungen für Elektrogeräte seit jeher bei der Dicken Bohne abgekupfert.
Man muss also einen ganz schönen Aufwand betreiben, um die kleinen Bohnenkerne aus ihrer Verpackung zu befreien. Je nach Schote findet man zwischen zwei und sechs Bohnenkerne. Der Stapel der leeren Bohnenschoten wächst rasant schnell über den Küchentisch hinaus, während sich im Schälchen nebenan ein kleines, aber exklusives Häuflein Bohnenkerne sammelt.
Die hart erkämpfte Ausbeute kommt auf jeden Fall nicht in die Suppe, sondern wird zu einem spannenden Salat aus der BBC GoodFood 5/2011. Das haben wir (die Dicke Bohne und ich) verdient.
So geht´s:
Die Bohnenkerne ein paar Minuten in Salzwasser kochen. Die Bohnen sollen den “rohen” Geschmack verlieren, weich werden, aber noch Biss haben. Nach 5 Minuten probieren und bei Bedarf noch etwas länger kochen lassen. Dann abgießen und unter fließendem kalten Wasser abschrecken. Abtropfen lassen und in eine Schüssel geben.
Während die Bohnen kochen, 2 Zucchini waschen, längs halbieren und in Scheiben schneiden. In einem großzügigen Schluck Olivenöl in einer Pfanne braten. Salzen, pfeffern und eine kleine Prise Chili zugeben. Die Zucchini öfter wenden, sie sollten von allen Seiten goldbraun werden. Dann vom Herd nehmen, etwas abkühlen lassen und zu den Bohnen in die Schüssel geben.
In der gleichen Pfanne kurz 3 EL Walnüsse trocken rösten und anschließend grob hacken.
Aus 4 EL Olivenöl und 2 EL Weißweinessig ein Dressing rühren, über die Bohnen und Zuchini gießen. Mit Salz und einer kräftigen Prise frischem schwarzen Pfeffer würzen. Gut umrühren und anschließend mit den Walnüssen bestreuen.
Sehr lecker! Ich mag einfach diese gemüsigen, reichhaltigen (aber nicht schweren) Salate zum Sattessen.
Hallo Mel,
die Idee Dickebohnen mit gebratenen Zucchini zu kombinieren hat mir gefallen. Weil ich ein warmes Hauptgericht brauchte, habe ich die Zucchini angebraten, 2 Schalotten in Scheiben zugegeben und mit Weisswein abgelöscht. Die Dickebohnen in die Pfanne, mit Salz, Pfeffer, Paprike und Chili gewürzt und alles erstmal gut kochen lassen. Als es fertig war, habe ich gewürfelte Tomaten und gewürfelten Feta mit warm werden lassen. Auf dem Teller wahlweise frischen Pfeffer oder Oregano drüberstreuen. Genial.
Hallo Bettina, das klingt wirklich super! Liebe Grüße, Mel.