Ach hömma – sonne schöne, saftige gemischte Pfanne mit lecka Hack, rota Sose und untergeschummelten Gemüse is doch wat Feines. Da schimmat meine Ruhrgebietsseele kuaz durch, ne. Die kann sich ja nicht nur so richtig für kräftiges, simples Essen sondern auch grundsätzlich für verschluckte Buchstaben in und an Worten erwärmen. Und für Freischnauzekochen. Hach.

In Ermangelung einer korrekten Bezeichnung habe ich das robuste Machwerk nämlich einfach mal Schaschlikpfanne getauft. Irgendwann fragen die Jungs ja immer „Was gibt´s denn heute?“ und da kann ich die wahrheitsgemäße Antwort „Hack und Kühlschrankreste von Weihnachten in Soße mit einer halben Packung Nachos” nicht so recht empfehlen. Aus Gründen. Schaschlikpfanne klingt dagegen doch direkt nach etwas Respektablem. Wenn man will, kann man auch Gemüsestreifen, Salat, Käse (oder was sonst noch so weg muss) nonchalant dazu gruppieren.

Das Hack, Paprika, Lauch, ein Möhrenrest und Zwiebeln haben sich auf jeden Fall erfreulich kuschelig in der würzigen Soße zusammengefunden. So kuschelig, dass ich die falsche Schaschlikpfanne hiermit offiziell als echt veritables und köstliches Resteessen einbuchen möchte. Obendrein verhielt sich das Gemüse so genial unauffällig, das Käpt´n Chaos sogar noch den Teller ablecken wollte. Verstehe einer diese Grundschul-Knirpse! Sobald das Gemüse getrennt vom Rest serviert wird … Whaaaaaa! Gift! Pest! Cholera! Aber kaum ist es durcheinander in einer Pfanne – Supermom. Zum Tellerablecken ist es selbstverständlich nicht gekommen (just for the record).

Übrigens kann man dieses herzerwärmende Gericht auch aus planmäßig und ernsthaft gekauften Zutaten machen – das ist schon ok, da muss man sich nicht schämen.

Und hier kommt das Rezept für 4 Personen:

2 mittlere Zwiebeln pellen und in Ringe schneiden. In einer großen Pfanne 2 EL Olivenöl erhitzen und die Zwiebeln bei mittlerer Hitze glasig dünsten. Dann 600 g Rinderhack dazugeben und in grobe Krümel teilen. Mit 1 gehäuften EL Schaschlikgewürz* (ohne Aromen und Geschmacksverstärker) sowie 1 TL Paprika edelsüß und 2 TL Salz bestäuben und so lange ohne zu Wenden braten lassen, bis das Fleisch auf der Unterseite gebräunt ist.

*Für selbstgemachtes Schaschlikgewürz 3 EL Paprika edelsüß mit je 1TL Zwiebelpulver, Selleriepulver, Kurkuma, DIll, Piment, Thymian und 1/2 TL gemahlenen Lorbeerblättern vermischen. Wenn vorhanden, die Mischung im Mörser oder in der Mühle sehr fein mahlen.

In der Zwischenzeit 4 gelbe Paprika putzen und in mundgerechte Stücke Schneiden. 1 Stange Lauch (weiß & grün) in Ringe schneiden. Das Hack wenden und das Gemüse darauf verteilen. Kurz braten lassen. 1 Dose (400 g) gehackte
Tomaten in die Pfanne geben. 4 große EL Tomatenmark in 1/2 Tasse Wasser auflösen und ebenfalls in die Pfanne geben. Eimal durchrühren und 20 Minuten auf kleiner Flamme schmurgeln lassen. Eventuell noch mit Salz und
Pfeffer abschmecken. Dazu passen jede Art von Salat, Gemüsestreifen, Reis, Kartoffeln oder gekochtes Getreide. Am besten schmeckt aber eine von Sylvester übrig gebliebene, angebrochene Tüte Nachos. In Echt.