Der Burger an sich musste in der letzten Zeit ja so einiges mitmachen: Wurde die klassische Rindfleischbulette (in Burger-Fachsprache auch Patty genannt) zunächst noch zögerlich durch eine vegetarische Versionen ersetzt, wanderten bald alle möglichen Gemüse und sogar Hülsenfrüchte bunt gemischt auf das Brötchen. Gegrillte Süßkartoffel? Klar. Ein ganzer Brie mit Chutney? Aber natürlich. Fisch? Sowieso. Burger Inside-out? Ein alter Hut. Inzwischen sind alle Kreativitäts-Schleusen offen. Der Burger ist erwachsen geworden und hat zum Teil sogar sein ungesundes Fast-Food-Image hinter sich gelassen.
Aber das war natürlich noch lange nicht das Ende der Fahnenstange: Der neueste Schrei in Sachen Burger stammt – wie kann es auch anders sein – aus Amerika. Keizo Shimamoto ist der Mann, der sich zur Abwechslung mal nicht der Füllung des Burgers, sondern dem Brötchen angenommen hat. Oder genauer: Er hat das Brötchen weggenommen und durch asiatische Eiernudeln ersetzt. Ramen heißen diese Nudeln, die gepresst oder gehäufelt und mit Ei vermischt zu knusprigen Buns gebraten werden. Super Idee, finden vor allem die Leute in den New Yorker In-Vierteln und stehen zum Teil stundenlang für ihr einmaliges Ramen-Burger-Exemplar an.
Ramen-Nudeln, Avocado, Sojasoße und Chili-Mayo – ich habe all die Sachen ausprobiert, die eigentlich gar nicht auf einen Burger gehören. Nur das Rindfleisch-Pattie durfte bleiben. (Schließlich will man ja im heimischen Umfeld nicht als total untragbar gelten).
Und wie ist er denn nun, der Burger? Dass die hippen New-Yorker geschmacklich komplett daneben liegen, hatte ich eh nicht vorausgesetzt. Wie gut der etwas eigenwillige Ramen-Burger mit den knusprigen Nudeln allerdings dem Mann und dem Kind geschmeckt hat (und wie gerne ich ihn mag), kam dann doch etwas überraschend. Nur eines ist wichtig: Beim Braten der Ramen-Buns sollte man nur sehr wenig Öl einsetzen – sonst wird die Angelegenheit wie bei schlechten Bratnudeln sehr schnell sehr fettig. Außerdem sollte man dem Kind keine Chili-Mayo unterjubeln.
Prädikat: Nachmachen.
Hier kommt das Rezept für 2 Ramen-Burger mit Avokado, Chili-Mayo und Sojasoße
2 Quadrate Ramennudeln mit kochendem Wasser übergießen und ca. 5 Minuten ziehen lassen. In ein Sieb abgießen, mit kaltem Wasser abschrecken und gut abtropfen lassen. In einer Schüssel ein 1 Ei mit Salz und Pfeffer verquirlen und dann gut mit den Nudeln vermischen. In einer Pfanne 1 EL Öl erhitzen, vier Häufchen der Nudeln in die Pfanne setzen und möglichst platt drücken. So lange braten lassen, bis sich auf der Unterseite eine braune Kruste gebildet hat. Dann wenden und von der anderen Seite ebenfalls knusprig braten.
In der Zwischenzeit 400 g Rinderhack mit Salz, Pfeffer und etwas Sojasoße verkneten. 2 Burgerpatties daraus formen und in einer zweiten Pfanne von beiden Seiten braten. Zum Schluss mit Sojasoße bestreichen.
1 Avokado längs teilen, den Kern entfernen, das Fruchtfleisch mit einem großen Löffel aus der Schale heben und in Streifen schneiden. 1 rote Zwiebel pellen und in Scheiben schneiden. 4 EL Mayonnaise mit 1 gehackten Chilischote, Salz, Pfeffer und 1 Spritzer Zitronensaft verrühren.
Anrichten: Je ein Ramen-Plätzchen auf einen Teller legen, mit 1 EL der Chili-Mayo bestreichen, das fertige Hack-Pattie auflegen und mit Ziebeln sowie Avokado belegen. Zum Schluss mit der restlichen Chili-Mayo bestreichen und das zweite Ramen-Plätzchen als Deckel auflegen.
Liebe Mel, das klingt gar lecker, aber wie bitte soll man diesen Burger essen – und dann noch unfallfrei? Beste Grüße, Kathrin
Hallo Kathrin, wir haben uns dem Ganzen (ganz unburgermäßig) mit Messer und Gabel genähert. Mit einer Riesen-Serviette würde ich es aber auch mit den Händen riskieren ;-) Der Panda-Piekser hält die Schichten ganz gut zusammen.
Ah, bei dir nun auch! Hm, muss ich dann wohl doch mal irgendwann testen… hört sich wirklich sehr lecker an, vor allem auf die Kruste würde ich mich total freuen!
Huhu:) Also ich überlege, ob ich die Nudeln dann auch kalt servieren kann. Bei Burgern sind die Buns ja auch immer kalt, aber ist das hier dann noch lecker`?
Hallo Toni, Du kannst die Nudel-Buns vorbereiten, solltest sie aber vor dem Servieren am besten noch mal kurz aufbraten oder angrillen. Ansonsten könnten sie etwas schwabbelig werden. Liebe Grüße! Mel.
Klingt ja gar nicht sooo schwer… ich habe das erste Mal einen Ramen Burger auf dem Smorgasburg Food Market in New York gegessen und war restlos begeistert :-). Seitdem spiele ich mit dem Gedanken, die auch mal nachzukochen. So sah die New Yorker Variante aus: https://hello-hummingbird.com/2016/07/10/essen-new-york/
Hallo,
das ist ja mal ein wirklich toller Blog – gut geschrieben, tolles Layout. Den Burger muss ich unbedingt mal ausprobieren. Macht weiter so!
Viele Grüße
Matthias