Als Aperitif ein Meaty B-52 Cocktail, als Vorspeise ein See-Trough Sashimi, gefolgt von einem schönen Knitted Steak. So sieht das Menü der Zukunft im Bistro in Vitro aus. Und wie wäre es zum krönenden Abschluss des Abends mit einem Throat Tickler – einer ebenso interessanten wie beweglichen Mischung aus Seeanemone und Sex-Spielzeug? Wir haben da mal was vorbereitet:
Im Jahr 2050 wird die Erde voraussichtlich von 9 Milliarden Menschen bevölkert sein. Angesichts der globalen Erwärmung, des unfassbaren Energieverbrauchs, des vorauszusehenden Endes von fossilen Brennstoffen, der zunehmenden Nahrungsmittelknappheit in vielen Regionen der Erde und nicht zuletzt wegen dem Tierleid, das wir häufig in Kauf nehmen, zeichnet es sich klar ab: So können wir nicht mehr lang weitermachen. Unsere Nahrungsmittelproduktion muss nachhaltiger werden. Und sie muss allen überall zugänglich gemacht werden.
Viele Wissenschaftler glauben, dass diese große Herausforderung nur umsetzbar ist, wenn wir ganz neue Prozesse der Nahrungsmittelproduktion etablieren. Fleisch könnte so zum Beispiel aus tierischen Zellen in beliebiger Menge im Labor entstehen. Ohne gigantische Ställe ohne Tageslicht, ohne Spaltböden, ohne massive medikamentöse Versorgung der Tiere – und vor allem ohne ein Tier zu töten.
“One day, growing meat may seem as natural as making cheese or beer” – Isha Datar
Das Bistro in Vitro hat diese Herausforderung angenommen und zeigt, dass Fleisch aus dem Labor kein minderwertiger Ersatz ist, sondern ganz neue, aufregende und inspirierende kulinarische Möglichkeiten eröffnet. Vier Köche haben ihre Vision von kreativer und futuristischer Küche für das Bistro in Vitro umgesetzt und außergewöhnliche Gänge kreiert, die unsere Sinne auf neue Art berühren sollen. Und die allesamt aus dem Reagenzglas stammen. (Die zappelnde Seeanemone mit Gummioptik ist und bleibt natürlich eindeutig Geschmacksache.)
Zur Auswahl stehen die unterschiedlichsten Vorspeisen, Hauptgänge und Desserts, die sich die Gäste zu einem aufregenden Menü zusammenstellen können. Natürlich wurde auch an die lieben Kleinen gedacht und ein kreatives Fleisch-Mal-Gericht sowie Dodo-Nuggets entwickelt.
Zu zimperlich darf man im Bistro in Vitro allerdings nicht sein, denn unsere gewohnten Seh-, Ess- und Schmeckgewohnheiten werden – ächem – ein klein wenig ausgehebelt.
Das Bistro in Vitro Kochbuch wurde übrigens bereits mit einem Design-Award ausgezeichnet. Unter allen Tischreservierungen werden regelmäßig Exemplare verlost.
Bistro in Vitro
Das erste Restaurant der Welt mit Fleisch aus dem Reagenzglas.
Reservierungen unter bistro-invitro.com.
Geöffnet ab 2028.
PS: Das Projekt Bistro in Vitro ist ein digitales Projekt, das uns zum Nachdenken über die Art und Weise unserer Nahrungsmittelerzeugung und deren möglicher oder unmöglicher Zukunft anregen will. Ihr könnt euch also (vorerst) wieder entspannt zurücklehnen. Und euch ein paar Gedanken machen. Wenn ihr mögt.
Off Topic, Korrekturwunsch: es sind nicht neun Billionen Menschen, sondern neun Milliarden. Die Billionen sind eine Fehlübersetzung aus dem Amerikanischen.
(Es kommt auch von der Logik nicht hin: wie soll sich die Menschheit in 35 Jahren mehr als vertausendfachen?)
Viele Grüße von der Übersetzerfront.