Kochst Du uns was? Klar. Wer kann dazu schon nein sagen. Ich koche wahnsinnig gerne für mich – aber noch viel, viel lieber koche ich für andere. Es gibt einfach nix Schöneres, als Leuten zuzugucken, die glücklich mampfend am Tisch sitzen und ganz eins sind mit sich und ihrem Teller. Man ist sozusagen der direkte Verursacher von kulinarischem Glück – und das ist ganz schön toll. Richtig toll ist es aber auch, wenn Leute kommen und sagen, dass sie aufgrund meiner Rezepte etwas nachgekocht / zum 1. Mal gekocht / sich endlich getraut haben, etwas zu kochen und davon total begeistert sind. Ich freue mir auf jeden Fall immer halb das Beinchen ab, wenn sowas passiert. Ist das nicht eine wahnsinnig befriedigende Perspektive, Menschen mit Essen glücklich zu machen?
Ich hätte vielleicht doch Köchin werden sollen. Aber wer konnte das vor 20 Jahren schon ahnen, als ich mich mitten im Lehramtsstudium durch Technische Mathematik I + II quälte (morgens um 8 auf der anderen Seite der Elbe natürlich). Und irgendwann danach beschlossen habe, dass der Beamtenstatus vielleicht doch nicht das richtige für mich ist. Und prompt in der Werbung gelandet bin – nie für Food (was gut ist), sondern meistens für erklärungsbedürftige Produkte, Technik & Co.
Wenn ich heute auf die letzten dreieinhalb Jahre zurückschaue ist es total logisch, dass ich ein(en) Blog habe. Hier kommt alles zusammen: kochen für mich, kochen für andere, Rezepte, Inspiration, Feedback, Glück und einfach leckeres Essen. Danke an dieser Stelle an die namenlosen Erfinder des Blogs an sich. Was hätte ich ohne euch nur gemacht?
Und so habe ich mich am letzten Wochenende in die Küche gestellt und ein sommerliches 3-Gänge-Menü geprutschelt. Und fotografiert. Mit einfachen Zutaten und nicht zu viel Zeit. Damit das auch wirklich nachkochfähig ist für alle, die gerne lecker essen.
Die Vorspeise: Sommerliche Champignon-Bruschetta
In Zitrone und einem Hauch Knoblauch marinierte Champignons werden üppig auf ein knuspriges Stück Baguette geschichtet. Simpel, sehr erfrischend und man hat schon mal eine schöne Grundlage im Magen, ne.
Und hier kommt das Rezept für 4 Personen:
250 g rosa Champignons evtl. mit Küchenkrepp abreiben und ein Stückchen der Stiele abscheiden und wegwerfen. Dann die Champignons in dünne Scheiben schneiden. In einer Schüssel mit dem Saft von 1 1/2 Zitronen, 1–2 gepressten Knoblauchzehen, 1 Prise Salz und 1 kräftigen Prise frisch gemahlenem schwarzem Pfeffer gut vermischen. 1 Bund glatte Petersilie nicht zu fein schneiden und unter die Pilze heben. 10 Minuten ziehen lassen.
In der Zwischenzeit etwas Olivenöl in einer großen Pfanne erhitzen und 8 große Scheiben Baguette oder anderes Stangenbrot darin bei milder Hitze von beiden Seiten braten, bis es goldbraun ist.
Je 2 Scheiben Baguette auf einen Teller legen und die marinierten Pilze darauf schön üppig anrichten. Sofort servieren.
Hauptgang: Scharfe Cevapcici mit Gemüse-Couscous und erfrischendem Zwiebel-Minz-Dipp
Hier kommt alles zusammen, was ein sommerliches Essen ausmacht: Grillaroma, ein bisschen was Scharfes, viel Gemüse und ein würzig-frischer Dipp, der das ganze wunderbar verbindet. Dazu ein Bierchen oder einen kräftigen Rosé – hach!
Und hier kommt das Rezept für 4 Personen:
500 g Bio-Rinderhack mit 1 guten TL Salz, 1 EL Harissa (scharfe orientalische Würzpaste selbstgemacht oder aus Tube/Glas), 1 großzügigen Prise Pfeffer, 5 EL Semmelbrösel und 1 Hand voll gehackter Petersilie verkneten. Etwa fingerlange Frikadellen daraus formen. Etwas Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Cevapcici darin bei kleiner Hitze ca. 10 Minuten von jeder Seite braten, bis sie schön braun sind.
In der Zwischenzeit 250 g Couscous, 1 TL Salz und 4 EL Tomatenmark in eine Schüssel geben und mit so viel kochendem Wasser übergiessen, dass der Couscous 2 fingerbreit bedeckt ist. Gut umrühren, bis alles gut vermischt ist, mit einem Teller abdecken und ein paar Minuten ziehen lassen.
1 rote und 1 gelbe Paprika, 1 Zucchini, 1 Möhre und 1 Zwiebel putzen und in möglichst kleine Würfel schneiden. (Das macht etwas Mühe, sieht aber hinterher sehr schön aus. Wirklich!). 2 Frühlingszwiebeln mit Weiß und Grün in Ringe schneiden. Das gesamte Gemüse mit dem Couscous mischen und kühl stellen.
2 mittlere Zwiebeln pellen und in grobe Stücke schneiden, den Saft von 1 Zitrone auspressen. Zwiebel und Zitronensaft mit 5 Minzblättchen und 1 Prise Salz in den Mixer geben oder mit der Pürierstab zu einem Mus verarbeiten. 5 weitere Minzblättchen fein schneiden und unter den Zwiebeldipp rühren.
Die Cevapcici mit dem Gemüsecouscous und dem Zwiebel-Minz-Dipp anrichten. Nach Geschmack mit frischen Kräutern und gehackten Frühlingszwiebeln bestreuen.
Dessert: Eisgekühlte Melonengipfel mit dunkler Schokolade und Salzflakes
Für mich muss ein Dessert schnell gehen und trotzdem einen schönen süßen Schlusspunkt setzten. Es mag vielleicht etwas überraschend sein, aber Melone verträgt sich ganz wunderbar mit dunkler Schokolade. Ein kleine Prise von einem tollen Salz gibt der ganzen Sache einen besonderen Kick. Direkt aus dem Kühlschrank serviert – wahnsinnig erfrischend und prima vorzubereiten.
Und hier kommt das Rezept für 4 Personen:
1/2 Wassermelone aus dem Kühlschrank erst in Spalten und dann in spitz zulaufende Stücke schneiden. 2 Tafeln dunkle Schokolade (mind. 70%) im Wasserbad schmelzen. (Dafür einfach eine Schüssel auf einen kleinen, mit etwas Wasser gefüllten Topf setzen und das Wasser erhitzen). Die Melonenstücke mit Küchenkrepp gut trockentupfen und dann halb in die geschmolzene Schokolade tauchen. Die Schokolade im Kühlschrank kurz halbfest werden lassen und dann mit ein paar Salzflakes (Meersalz oder Himalaya) bestreuen. Im Kühlschrank oder im Gefrierfach ganz fest werden lassen. Gut gekühlt servieren.
Liebe Mel, den Gedanken, dass Du am besten Köchin (oder wie wäre es denn mit einem Kochbuch der etwas anderen Art – so unterhaltsam wie Du schreibst!?) geworden wär’st, hatte ich auch schon und nicht nur einmal. Das Sommer-Menü sieht soooooo gut aus und schmeckt bestimmt auch so. REWE kann sich wirklich freuen!
mmh, das sieht nach einem sehr gelungenen 3-Gänge Menü aus :) vor allem die Wassermelone hat es mir angetan (achja, es sind ja meistens die “einfachen” Dinge ;) ) ich habe immer gedacht, ich hätte Konditorin oder Bäckerin werden sollen… aber das mit den Schlafenszeiten war mir dann doch etwas zu bedenklich ;) Liebste Grüße, Kiki
Ein sehr leckeres Menü. Da bekommt man gleich Hunger drauf. Besonders die Vorspeise ht es mir angetan.
Hallo liebe Mel,
an deinem Blog kann man sich gar nicht satt sehen. Ich kriege schon wieder Hunger.
Was die Melonengipfel betrifft: Ich habe mich mal durch die Bitterschokoladen probiert und empfehle die von Lidl, 70% oder auch 80%. Es ist meiner Meinung nach die einzige ohne unangenehmen Beigeschmack. Sarotti zum Beispiel schmeckt ganz stark säuerlich. Bäh!
Ich werde am Wochenende gleich mal deine Harissa ausprobieren. Die kenne ich noch nicht.
Schöne Grüße
Simon