Low Carb Käsekuchen mit Erdbeer-Rosmarin-Quark #rezept #gourmetguerilla #lowcarb #kuchen #backen

{Low Carb Classics} Erfrischender Käsekuchen mit Erdbeer- Rosmarin- Quark. Und sechs kein bisschen strippende Feuerwehrleute in meinem Wohnzimmer.

Sie auf dem Balkon!”, bellt die Polizeibeamtin mir zu. „Kommen Sie bitte herunter und öffnen Sie die Haustür! Beeilen Sie sich und drücken Sie nicht auf den Summer!” Ich drücke mein Gesicht zwischen die beiden Rosmarin in meinem Balkonkasten und wünsche mir sehr intensiv, dass die struppigen Dinger per Wunder mal eben um das Doppelte wachsen. Und mich verstecken. Ich wäre so gern unsichtbar. Aber leider tritt kein Wunderwachstum ein – mein Dutt ragt deutlich über die Stengel hinaus und es gibt kein Entrinnen.

„Meinen Sie mich?”, piepse ich zurück. „Was ist den … los? Ähm, ist was los?” Die Polizistin wird etwas ungeduldig mit mir. „BITTE KOMMEN SIE JETZT SOFORT HERUNTER UND ÖFFNEN SIE DIE TÜR!” Die Beamtin hat sich gleich sieben Kollegen mitgebracht und die stehen mit den Händen an den Holstern neben ihr und schauen ebenfalls streng zu mir hoch. „Ähm … ich komme.”, krächtze ich und mache mich auf den Weg vom 1. Stock in Richtung Haustür.

Das Kind hüpft aufgeregt neben mir her. „Mama, was wollen denn die ganzen Polizisten und Feuerwehrleute von dir?” Sein Gesicht glüht vor Aufregung. Meines nicht. Ich bin wahrscheinlich eher undekorativ blass. Dabei habe ich mich doch vor 5 Minuten noch wie die Königin der Welt gefühlt …

Auf meinem sommerlich zurechtgemachten Balkon mit Blümchen und Stühlchen und Kerzchen. Und Grill. Endlich mal wieder grillen! Es ist der Vorabend von meinem Geburtstag. Da wir quasi auf einer Hauptverkehrskreuzung wohnen, belästigen wir niemanden, wenn wir die Holzkohlen anschmeissen. Ich hatte ein fantastisches Steak besorgt und unglaublich viele Würstchen. Die Kohlen sahen super aus, als sie orange aufglühten, denn der starke Wind hatte für tolle Fön-Durchlüftung im rosa Kugelgrill gesorgt. Unsere Kreuzung hat nämlich ganz eigene thermische Winde. Die Grillzange in der einen und ein Glas Weißwein in der anderen Hand war der Abend auf Balkonien einfach perfekt. Und dann.

Dann kamen zwei Peterwagen unsere Straße in Richtung Kreuzung hinauf gerast. „Mensch, mal wieder ordentlich was los in der Schanze”, dachte ich bei mir. „Wahrscheinlich Lampedusa oder so.” Gerade hatte ich die Zange an einem Würstchen, das ein klitzekleines bisschen dunkel wurde – da stoppte der erste Peterwagen mit quietschenden Reifen fünf Meter rechts von meinem Balkon. Höm? Der zweite Polizeiwagen kam angebraust und hielt geräuschvoll an der anderen Balkonseite.

Perplex starrte ich auf die gefühlt unzähligen Polizeibeamten, die aus den Peterwagen quollen. In dem Moment bog ein riesiger Löschzug mit Martinshorn um die Ecke und hielt exakt in der Lücke zwischen den Einsatzwagen. Das war der Moment, in dem ich mein Heil in der Flucht zwischen dem Rosmarin suchte. Vergeblich. Und jetzt befand ich mich also auf dem Weg Richtung Haustür. Das Kind immer schön neben mir.

Ich öffne die Tür und eine Flut von schwarzen Uniformen strömt in unseren Hausflur. „Haben Sie angerufen?”, werde ich von der Beamtin gefragt. „Nein. Ich habe NICHT angerufen. Was ist denn los?” Das ganze wird immer verrückter. „Haben Sie Gas in diesem Haus?” Ich bin von Haus aus zwar Klempnerstochter und habe auch schon mal ein Heizungsrohr geschweisst – aber mit der staatlichen Inquisition über die Installationen in diesem 10-Parteien-Altbau fühle ich mich gerade ein klein wenig überfordert. Ich schaue dämlich.

Die Polizeibeamtin hilft mir auf die Sprünge: „Eine Nachbarin hat angerufen. Man hat starken Gasgeruch bemerkt. Deshalb sollten Sie auch nicht auf den Summer drücken.” Ich versichere, dass wir rein gar nichts in dieser Richtung bemerkt haben. Dabei kreuze ich die Arme vor meiner Brust und bemerke allerdings, dass ich immernoch die Grillzange in der Hand habe. Sie ist pink. Und sie fällt auch direkt einem der Beamten auf. „Haben Sie etwa gegrillt?”, werde ich verhört. „Ähm, ja … wir haben gerade angefangen. Haha … also ganz kurz nur. Auf dem Balkon, wissen Sie.” – „Dann kann ich mir ja schon lebhaft vorstellen, was passiert ist …” sagt der Beamte zu mir und macht ein ganz komisches Gesicht. Mit wird auch komisch.

Dann kommt Bewegung in die Freunde und Helfer. Sie müssten das ganze Haus überprüfen. Ich greife auf meine Vorabend-TV-Kenntnisse zurück und frage die Beamtin, ob ich geordnet in meine Wohnung gehen und dort auf weitere Anweisungen warten soll. Die bespricht gerade mit ihren Kollegen die nächsten Schritte und murmelt mir nur ein kurzes „Ja!” zu.

Ich haste die Treppe hoch, hechte in die Wohnung und werfe die Tür hinter mir zu. Dann spurte ich auf den Balkon und fange hektisch an, das Grillgut vom Kugelgrill zu entfernen. „Was machst Du denn da?”, will der Mann wissen. Ich lasse mich nicht ablenken und reisse die Würstchen im Rekordtempo vom Rost. Zweimeterfünfzig unter mir stehen sechs Feuerwehrleute und schauen mir interessiert zu. Oh Gott! Wenn die jetzt wirklich alle nur wegen mir und dem rosa Grill gekommen sind?! Wie schrecklich!

Ich klemme den Deckel auf den Grill und tue so, als wäre gar nichts los. Mit ein wenig unauffälligem Wedeln lässt sich der Rauch auch ganz gut verteilen. Die Feuerwehrleute starren immer noch zu mir hoch. Ich lächle hinunter, verstecke die – verlixte! – Grillzange hinter meinen Rücken und schwitze. Stark. „Wo ist eigentlich das Kind?”, fragt der Mann da. „Wieso, ist er nicht hier?” – „Nö.”, sagt der Mann.

Ich eile zur Haustür und reiße sie auf. Fünf überraschte Polizeibeamtengesichter starren mich an. „Entschuldigung!”, sage ich. „Haben Sie vielleicht einen kleinen Jungen gesehen? Ungefähr einsvierzig groß?” Ich deute die Größe mit der Hand an. Jetzt schauen die Beamten dämlich. Ich kürze das Prozedere ab und brülle voll mütterlicher Autorität in den Hausflur „H. bist Du da oben? Komm sofort herunter!!!” Aus dem fünften Stock meldet sich ein Stimmchen „Ja, Mama!”. Das Kleine bahnt sich seinen Weg durch Polizei und Feuerwehr und trottet schuldbewusst in die Wohnung. Ich werfe die Tür zu. Papa spricht ein paar laute, aber wohl gesetzte Worte mit dem Kind.

Wir hören, wie die Beamten an jeder Wohnungstür klingeln und die Lage checken. Ich ziehe mich auf den Balkon zurück. Die Feuerwehrleute starren immer noch zu mir hoch. Ich lächele weiterhin betont gewinnend hinunter. Dann klingelt es bei uns.

Der Mann öffnet die Tür. Sechs Feuerwehrleute entern unser Wohnzimmer. Das wirkt auf einmal überraschend klein. Wir werden gefragt, ob wir Gasgeruch wahrgenommen hätten und antworten wahrheitsgemäß, dass wir nichts dergleichen bemerkt hätten. Denn werden wir aufgefordert, unsere Grillanzünder zu präsentieren. Ich angele das 100-Stück-Gebinde (wie peinlich!} vom Fußboden und übergebe die Dose den Feuerwehrmännern. Lustigerweise tippt der eine darauf, dass wir diese Ökoanzünder verwendet haben, die immer so räuchern. Sein Kollege klärt ihn auf, dass wir die ganz normalen ollen Anzünder verwendet hätten. Man ist ein wenig ratlos. Der Mann wirft sich in die Bresche und erklärt den Herren wortreich und farbig den Unterschied zwischen Grillanzündern und Gasgeruch. Mir wird schwach. Ich denke daran, dass ich Feuerwehrleute eigentlich immer nur als Strip-Einlage auf irgendeinem verirrten Junggesellinnenabschied erwartet hätte. Aber doch nicht in meinem Wohnzimmer! Und nein: Sie fangen nicht an zu strippen. Die sind echt und ich fühle mich sonderbar schuldig

Irgendwann verlassen die Retter, Schützer, Berger und Löscher wieder unsere Wohnung. Ich winke schlaff mit der Hand und der Mann drückt mir ein Glas Weißwein in dieselbe. Mir ist gar nicht gut.

Es klingelt wieder an der Tür. Es ist die Polizei. Die Beamten kommen nicht herein, sondern bleiben vor der Tür. „Als mutmaßliche Verursacherin des Einsatzes muss ich Ihre Personalien aufnehmen”, sagt der Beamte zu mir. Seine drei blonden Kolleginnen versperren mir den Fluchtweg. „Ihren Personalausweis bitte.” Ich angele mein Portemonnaie aus meiner Tasche und reiche dem Beamten meinen Ausweis. „Der ist abgelaufen”, wimmere ich. „Wollen Sie vielleicht meinen Reisepass haben?” Der Beamte gibt sich launig: „Nö, geht schon. Aber eigentlich müssten Sie jedem von uns noch eine Wurst ausgeben für den ganzen Aufwand.” Ich schwanke. „Ach, wenn die Würste doch nur fertig wären!” entfährt es mir. Die Beamten lachen. Der Polizist gibt mir meinen Ausweis zurück und flüstert mir zu „Keine Angst, da kommt keine Rechnung oder so.” Dann fällt dir Tür ins Schloss und ich stehe allein mit meinem Ausweis im Flur. Ich bin jenseits von Hunger.

Der Mann reicht mir einen Schnaps, stellt sich vor den Kugelgrill, entfernt den Deckel und wirft die Würste wieder auf´s Rost. Unten packen die Feuerwehrleute zusammen. Mein Steak, das ich leider in der Eile auf dem Grill vergessen habe, ist totgegrillt.

Ich habe eine rosa Grillzange in der Hand. Ich werde morgen 39.

Für alle, die nach ähnlich brenzligen Situationen etwas Erfrischendes brauchen oder im Sommer einfach nur harmlos und sehr gern Kuchen essen, habe ich ein tolles, leichtes, Low Carb-Käsekuchenrezept. Der Kuchen ist basic, lässt sich aber grandios mit dem Erdbeer-Rosmarin-Topping pimpen. Danach sieht einfach alles besser aus. Versprochen.

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Hier kommt das Rezept für einen herrlich erfrischenden Low Carb Käsekuchen mit Erdbeer-Rosmarin-Quark

750 g Magerquark mit 6 Eigelben, 2 Päckchen Puddingpulver, 1 Prise Salz, 1/2 TL gemahlener Vanille, abgeriebener Schale und Saft 1/2 Zitrone, 6 EL Xylit (oder einem anderen Süßungsmittel nach Wahl) und 1 TL Backpulver sehr gut verrühren.

6 Eiweiss steif schlagen und unter die Quarkmasse heben.

Eine mit Backpapier ausgelegte Form oder eine Silikonform zu 2/3 mit dem Teig befüllen. Bei 160°C 45–50 Minuten backen. Im Ofen abkühlen lassen, aus der Form nehmen und in den Kühlschrank stellen.

Vor dem Servieren 150 g Erdbeeren mit 1 Spitzer Zitronensaft, 1EL Xylit (oder Süßungsmittel nach Wahl) und 6 Rosmarinnadeln pürieren. Mit 250 g Magerquark verrühren. Etwas von dem Quark auf den Kuchen geben und mit weiteren Erdbeeren garnieren. Den restlichen Quark dazu reichen.

Tipp: Ganz linientreue Low Carber verzichten auf die Erdbeeren und verrühren den Quark für das Topping mit Vanille sowie Zitronensaft-, geriebener Schale und etwas Süßungsmittel nach Geschmack.

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