Heute geht´s zur Abwechslung mal um die Wurst. Denn Wurst ist stark im Kommen. Es gibt inzwischen ja sogar richtig Szene-Würste, die unter anderem aus enorm vielen Food-Truck-Fensterchen gereicht werden. Oder in fröhlich-bunten Foodzeitschriften mit kleiner Salatbeilage auf dunkelglasierten Tellern landen. Portugiesisch-spanische Chorizo und französische Merguez sind nur zwei der heißen Kandidaten, die da zur Zeit ganz oben mitspielen dürfen. Gegrillt oder gebraten, mit einem Klacks homemade Ketchup oder Edel-Senf , verdrängen sie inzwischen sogar die Patties aus den selbstgemachten Burger-Buns.
Aber auch jenseits von „Edel-Snacks” und „Stulle auf die Hand” ist Wurst eine spannende Angelegenheit, die man für starke Geschmackserlebnisse ganz großartig in die schnelle, frische Küche (und mit der entscheidenden Prise Hippness-Faktor) einbauen kann. Wie wäre es zum Beispiel mit einem herzhaften Linsensalat mit Kolbász, Edamame, Babyspinat und einem pikanten Johannisbeer-Dressing. Kling das gut? Ha! Und es ist wirklich super einfach. Das Rezept zum Nachbauen gibt es unten.
Für alle, die sich gerade noch fragen: Kolbàsz ist eine ungarische, mit Paprika gewürzte Salami aus reinem Schweinefleisch, die leicht über Buchenholz geräuchert und ungefähr 40 Tage luftgetrocknet wird. Die Kolbász-Herstellung kann man in Ungarn bis weit ins 18. Jahrhundert nachverfolgen. Und – wie bei vielen Wurstspezialitäten, die tief in die kulinarische Tradition eines Landes zurückreichen – bedeutet Kolbász auch einfach schlicht „Wurst”. Bei uns im Supermarkt kann man die ungarische Kolbász z.B. von Pick in der mittelscharfen Variante als Wurst-Pärchen und als lange Salami mit richtig viel Paprika-Wumms finden. Das ungarische Unternehmen stellt übrigens bereits seit 1869 traditionelle Wurstspezialitäten her. Kolbász ist glutenfrei, laktosefrei und frei von Aromastoffen (für alle, die – so wie ich – immer das Kleingedruckte lesen).
Bei meinem Linsensalat ist die ungarische Salami eine wunderbare Grundlage für das pikante Dressing: Zusammen mit roten Zwiebeln angebraten und mit aromatischen Gewürzen plus einem Klecks Johannisbeer-Marmelade abgerundet, bringt sie einen total spannenden Twist an gesunde, eiweißreiche Linsen, knackig-grüne Edamame und zarten Babyspinat.
So, und wer jetzt richtig Appetit gekommen hat, kann sofort loslegen. Oder ihr lasst mir unten als Kommentar euer Lieblings-Rezept mit Wurst da. Ich bin gespannt auf eure persönliche Wurstconnection!
Und hier kommt das Rezept für Linsensalat mit Pick Kolbász, Edamame, Babyspinat und pikantem Johannisbeer-Dressing
125 g Puy- oder Pardina-Linsen
150 g TK-Edamame
500 ml Gemüsebrühe
1 kleine rote Zwiebel, gepellt und in Scheiben
2 Handvoll Babyspinat, gewaschen
1 kleine rote Paprikaschote, geputzt und in kleinen Würfeln
100 g Kolbász, in Scheiben (ungarische, pikante Salami, z.B. von Pick)
2-3 EL Weißwein-Essig
1 EL Olivenöl
2 TL Johannisbeer-Marmelade (gern mit 75% Fruchtgehalt)
½ TL Kreuzkümmel, gemahlen
2 Messerspitzen Zimt
Salz & Peffer
2 EL Petersilie, gehackt
Die Linsen in der Gemüsebrühe 15 Minuten kochen. Dann die TK-Edamame dazugeben und weitere 5 Minuten kochen, bis Linsen und Edamame gar, aber noch bissfest sind.
3 EL vom Kochwasser für das Dressing aufheben.
Linsen und Edamame ein Sieb abgießen, kurz unter fließendem kalten Wasser abschrecken und gut abtropfen lassen. Anschließend zusammen mit Paprika und Babyspinat in eine Salatschüssel geben.
In einer beschichteten Pfanne das Olivenöl erhitzen. Die Kolbász-Scheiben darin von beiden Seiten bei mittlerer Hitze anbraten, bis sie gebräunt sind. Die rote Zwiebel dazugeben und 2 Minuten mitbraten. Anschließend die Pfanne vom Herd nehmen und das aufbewahrte Kochwasser, Essig, Kreuzkümmel, Zimt sowie Johannisbeer-Marmelade einrühren. Danach das Dressing kräftig mit Salz & Pfeffer abschmecken.
Zum Schluss das warme Dressing über den Salat geben und alles gut vermischen. Auf Tellern anrichten und mit der gehackten Petersilie bestreut servieren.
Das Rezept kommt wie gerufen! Gestern erst habe ich recherchiert, wie ich Linsensuppe mit Chorizo nachkochen kann, gibt es hier bei einer Suppenküche in der Gegend. Klasse Kombi, die mir so bis vor kurzem nicht bekannt war – und jetzt kommt dein Linsensalat um die Ecke. Zufall? Oder bin ich jetzt einfach aufmerksamer diesbezüglich? Egal, wird gemerkt!
Es gibt keine Zufälle, Tina :-) Herzlich willkommen im Wurst-Linsen-Team und viel Spaß beim Nachkochen! Mel.
Hallo Mel, ich bin der mit den vielen Hits in den letzten Tag. Ich habe das Linsengericht nachgekocht. Linsen haben bei uns eh einen hohen Stellenwert. Das Gericht, auch leicht abgewandelt, war sehr lecker.
Eine Ungarische Paprikawurst habe ich auch in einem Balkan-Spezialitätenladen gefunden, der war aber Extra Scharf und das war nicht mal untertrieben. Rotes Thai Curry in EL Form ist dagegen was für Kleinkinder.
Aber sonst war es super lecker!
LG
Georg
Sehr, sehr lecker ☺️ Jetzt hab ich auch ne Idee was ich mit der Chorizo mache, die ich mir gekauft habe. Tolles Rezept. Dankeschön ?
Danke Dir Katharina!
WOW sieht echt lecker aus. Werde ich mal ausprobieren müssen:)
Beste Grüße
Sehr interessante Kombination. Klingt sehr leicht und luftig, aber trotzdem herzhaft durch die kräftige Wurst. Edamame kannte ich bisher nur aus meinen japanischen Rezepten (als Snack oder für Sushi). Werde ich auch mal in einem ähnlichen Salat ausprobieren.
Danke für die Tipps!