50_Shades_of_Chicken_31

Lecker Bücher: 50 Shades of Chicken. Oder die leckeren Facetten eines skurrilen Phänomens.

50_Shades_of_Chicken_31Liebe Mädels, gehört Ihr vielleicht auch zufällig zu der sehr überschaubaren Gruppe *hüstel* Konsumentinnen, die sich unlängst für Ihr reges Interesse an Populärliteratur tadeln lassen musste? Seid Ihr in unangenehme Situationen geraten weil Ihr lediglich einen kurzen Blick in den gewissen Bestseller einer bekannten Autorin werfen wolltet? Habt Ihr eventuell sogar körperliche Beeinträchtigungen erlitten, weil Ihr in der U-Bahn/S-Bahn/ im Bus/ im Café Euer Buch überaus unnatürlich und anstrengend festhalten musstet, damit bloss niemand den Umschlag und Titel erkennen kann?

All das ist mir geschehen. Und ich bin sicher, ich bin nicht allein.

Sogar der beste Mann von allen fragte mich neulich pikiert und mit hochgezogener Augenbraue „Du liest SCHUND?” Dabei hielt er mit spitzen Fingern den ersten Band von Fifty Shades of Grey hoch. Manno. Der musste mir wohl unbemerkt aus der Tasche gefallen sein. Sehen wir, wie es ist: Ich habe James Joyce´ Ulysses auf Englisch tapfer durchgeackert (zumindest ein veritables Drittel) und so ziemlich jeden gelobten deutschen Schriftsteller mindestens einmal gelesen. Ja, ja, ja – UND ICH LESE SCHUND! Sogar alle drei Bände. Weil er sich so wunderbar süffig wegliest. Weil wir Mädels einfach nicht widerstehen können, wenn es einen Typen mit einem ernsten (aber nicht verabscheuungswürdigen) Problem aus der Kindheit zu heilen/ therapieren/ bekehren/ gewinnen gibt. Weil viel Liiiiiiebe und schlüpfriger Sex im Spiel ist. Und weil jedes Mädchen schon immer einmal ein Prinzessinenkleid tragen mit einem sexuell überaus fähigen Multimillionär in seinem Hubschrauber nach Aspen fliegen wollte. Darum.

Aber selbst die ärgsten Zweifler und Kritiker müssen doch jetzt endlich zugeben, dass dieses skurrile und mit Kopfschütteln betrachtete (literarische) Phänomen auch positive Entwicklungen verursacht hat. Die Sexspielzeug-Industrie verzeichnet Rekordgewinne, Kohorten von Frauen finden zu einer neuen Form der körperlichen Erfüllung, die Geburtenrate geht steil nach oben. Und das wichtigste und wirklich entscheidende Argument: Wir dürfen uns über eine ganz neue Kochbuch-Gattung freuen.

Ich hab heute morgen sehr herzhaft gelacht, als ich gesehen habe, was mir der beste Mann Nikolaus von allen in den Stiefel gesteckt hat:

Buchcover Kochbuch 50 Shades of Chicken

Fifty Shades of Chicken

Ein Kochbuch mit 50 Hähnchenrezepten, die es in sich haben *huch*. Fifty Shades of Chicken ist eine überaus amüsante erotische Parodie auf unser aller (heimliches) Lieblingsbuch: Ein kleines, unschuldiges Freiland-Hühnchen findet sich selbst und seine köstliche Erfüllung in der fachkundigen und raffinierten Behandlung durch einen dominaten Mann. Dabei erleben die beiden zusammen verlockende kulinarische Abenteuer mit äußerst erfüllendem Ausgang … zum Beispiel „Dripping Thighs”, „Sticky Chicken Fingers”, „Vanilla Chicken,”, „Chicken with a Lardon”, „Bacon-Bound Wings”, „Spatchcock Chicken”, „Learning-to-Truss-You Chicken”, „Holy Hell Wings” und „Mustard-Spanked Chicken”.

Chicks, Ihr seht: Da bleibt keine Eurer knusprigen Sehnsüchte unerfüllt. Sicherlich auch für die kundigen Herren am Herd durchaus empfehlenswert:

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Hier noch ein paar aussagekräftige Einblicke:

(Credit: copyright © 2012 by John von Pamer)

Meine Empfehlung: Kaufen. Schon allein aufgrund des Parodie-ich-schmeiss-mich-weg-Faktors. Aber auch unbedingt wegen der ansprechenden Bilder und köstlichen Rezepte.

50 Shades of Chicken
a parody in  a cookbook
in englischer Sprache (!)
FL Fowler
Clarkson Potter/Publishers
ISBN 978-0-385-34522-4
EUR 12,95

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