{LCHF Rezept} Low Carb Quark-Bällchen | GourmetGuerilla.de

{LCHF-Rezept} Low Carb Quarkbällchen. Und 10 praktische Tipps für einfaches Frittieren zu Hause.

Meine Kollegin Jessica ist ja neuerdings Schuld an verantwortlich für mein süßes Leben. Dauernd kommt sie mit irgendwelchen low-carb-kompatiblen Schmankerln direkt an meinem Schreibtisch vorbei. Das ganze endet dann damit, dass ich das auch alles haben will. Sofort. Mit den Low Carb Bounties aus 5 Zutaten war das neulich schon so – und jetzt arrangierte sie in der Küche appetitlich braune runde Dingsis auf einem Teller. „Ein Quarkbällchen?” Ich könnte schwören, sie hat dabei mit den Wimpern geklimpert. Der Teller schwebte vor meinen Augen und – schwups – war das erste kleinen Dingen in mir verschwunden. Es folgten zwei oder drei. Oder vier. Ächem.

Dabei bin ich eigentlich gar nicht so süß. Ihr wißt es ja schon – mit einem Nutella-Brötchen kann man mich morgens nicht ködern (abends übrigens auch nicht). Marmeladen-Toast zum Frühstück? Nö, lieber nicht. Aber am Nachmittag ist so ein kleines Stückchen Süß manchmal einfach gut. So ein Quarkbällchen hat genau die richtige Größe, um zu einer Tasse Kaffee oder Tee auch Low Carbler rundum glücklich zu machen.

Die Konsistenz der Quarkbällchen ist etwas fester als man es von frittiertem Hefegebäck wie Berlinern und Co. kennt. Im Ruhrgebiet wurden in meiner Kindheit zur Karnevalszeit oder zu Silvester Mutzenmandeln beim Bäcker angeboten. Und genau so sind diese Quark-Bällchen: dicht, süß, frittiert. Und wenn man es richtig macht, auch gar nicht fettig (obwohl das bei LCHF ja bekanntlich nicht das größte aller Probleme ist).

Vor dem Frittieren hatte ich immer ziemlich große Manschetten. Und irgendwie hatte ich keine Lust, mir für ein oder zwei Pommes im Jahr auch noch ein Extra-Gerät anzuschaffen. Aber tatsächlich ist es halb so wild. Wenn man ein paar Dinge beachtet und gewissenhaft vorgeht, kann man ebenso sicher wie einfach zu Hause im Topf frittieren.

Meine 10 Tipps für einfaches Frittieren zu Hause (ohne Fritteuse):

  • Nehmt einen kleinen oder mittleren Topf, anstatt das größte Biest auf den Herd zu werfen. Das Öl sollte dann nur ein paar Zentimeter hoch im Topf stehen – die Frittiergut (hier unsere Quarkbällchen) sollten gerade darin schwimmen können. Es ist also nicht notwendig, literweise Öl wie in einer Pommesbude zu verwenden.
  • Immer auf richtiges, ausgewiesenes Frittieröl oder -fett zurückgreifen. Nicht jedes Öl aus dem Küchenschrank hält die hohen Temperaturen gut aus und ist geeignet. Das rächt sich dann unter anderem mit einem ranzigen Geschmack oder hinterlässt diesen unguten ewigen Frittierdunst in der Wohnung.
  • Auch wenn es nervt und man sich eigentlich ganz schnell über das tolle Ergebnis freuen will: Frittieren lebt von kleinen Portionen. Das hält die Temperatur im Topf stabiler und erlaubt eine bessere Kontrolle über das Gargut. Lieber in zwei oder drei Portionen frittieren, als alles auf einmal wegwerfen. :-)
  • Die Temperatur sollte man grob im Blick haben. Ein Einkochthermometer ist da z.B. ungemein praktisch. Ist das Frittieröl zu kalt, saugt sich das Frittiergut nämlich voll, wird matschig und ein echter Magenumdreher. Ist es dagegen zu heiß, verwandelt sich alles in Sekunden zu einem dunkelbraunen Wegwerfartikel – außen verbrannt, innen roh. Beachtet die Gradzahl im Rezept oder macht eine einzelne Probe und passt die Temperatur dann ein bißchen nach oben oder unten an.
  • Ordnung hilft immer. Wenn man heißes Öl auf dem Herd hat, sollte die Umgebung möglichst aufgeräumt sein. Sich in das Kabel vom Pürierstab zu verwickeln und dabei Vorratsdosen und benutze Schüsseln umzureißen (fragt nicht, warum ich auf sowas komme!), ist nicht sonderlich hilfreich. In der unmittelbaren Umgebung vom Topf sollte genug freier Arbeitsraum sein. Der Topf sollte außerdem kippsicher und eben auf der Kochplatte stehen.
  • Fett und Wasser sind Feinde. Darum sollte nie wässerige Gemüse wie z.B. Tomaten der Gurken fritiert werden. Wirklich nie. Gemüse immer gut abtupfen und in einen Teig hüllen, bevor es frittiert wird. Der Teig bildete eine Kruste und trennt Feuchtigkeit von Fett. So wird wild umherspitzendes Fett aufgrund von Wassertropfen von vornherein vermieden.
  • Safety First:  Ich schütze meine Hände beim Frittieren zusätzlich mit Silikonhandschuhen (siehe Tipp unten), falls doch mal irgendetwas aus dem Topf spritzen sollte.
  • Du solltst abtropfen! Stelle einen großen Teller mit mehreren Lagen Küchenkrepp bereit. Mit einem Schaumlöffel (das große, flache Dings am Stiel mit Löchern drin) kannst du das Gargut ganz einfach im Topf wenden und – wenn es knusprig braun ist – aus dem Topf heben. Das Abtropfen auf dem Küchenkrepp saugt das überschüssige Fett auf und sollte nicht weggelassen werden.
  • Und im äußerst unwahrscheinlich Fall der Fälle: Sollte wider Erwarten das Öl aus einem äußerst bekloppten Grund anfangen zu brennen (z.B. weil ihr euch eine Stunde vom Topf entfernt habt und den Herd volle Pulle angelassen habt), dann nehmt NIE NIE NIE Wasser zum Löschen. Ihr riskiert eine Fettexplosion, die ruckzuck eure ganze Bude in Brand setzt. Sollte der Topf brennen, bewahrt Ruhe, legt einen Deckel drauf und schaltet sofort die Hitze ab. Ohne Sauerstoff ersticken die Flammen.
  • Mehrfachnutzung: Das benutzte Öl im Topf vollständig abkühlen lassen, durch ein mit Küchenkrepp ausgelegtes Sieb in ein sauberes Schraubglas gießen und bis zum nächsten Durchgang aufbewahren. Und wenn das Öl ein paar Mal benutzt ist, kippt es bitte nicht ins Klo. Fett schwimmt oben, ne. Entsorgt es mit dem Hausmüll – z.B. in einem verknoteten Plastikbeutel. Garantiert kipp- und kleckersicher: Nehmt ein Litermaß oder ein anderes hohes Gefäß, kleidet es mit einem Plastikbeutel aus, der oben über den Rand ragt. Dann das Öl einfüllen und den Beutel verknoten. Fertig.

Und jetzt noch ein Extra-Bonus-Off-Topic-Tipp: Der Mann lässt ausrichten, dass man ein Snickers vor dem Frittieren immer tiefkühlen muss. Fragt nicht – er hat längere Zeit in England verbracht.

So, und jetzt wisst ihr alles, um in ein paar Minuten herrlich frische, duftende, frittierte Quarkbällchen & Co. zu zaubern.

Wer es auf die Spitze treiben will, genießt etwas frisch geschlagene Sahne oder eine Schokoladen-Ganache zu den Quark-Bällchen. Dann ist man vom 5-Uhr-Tee ganz schnell bei einem Luxus-Nachtisch gelandet. Wista Bescheid, ne.

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Hier kommt das LCHF-Rezept für süße Quarkbällchen

Ein Rezept mit gleichen Zutatenmengen findet ihr übrigens auch bei LOW CARB köstlichkeiten. Vielleicht hat Jessica sich da ja inspirieren lassen.

Zutaten für ca. 14 Stück:

2 Eier (Größe M)
180 g Quark (40%)
70 g Kokosmehl
10 g Xylit (Birkenzucker)
40 g Eiweisspulver Vanille
1 Prise Salz
1/2 Päckchen Packpulver
Frittier-Öl zum Ausbacken
Puder-Xylit

Küchenkrepp

Und so geht´s:

Die Eier mit dem Quark glattrührend. Dann die trockenen Zutaten zufügen und mit einem Schneebesen kräftig verrühren. Wenn die Masse andickt, diese kurz mit der Hand durchkneten, bis ein geschmeidiger Teig entsteht.

Frittier-Öl in einen mittelgroßen Topf ca. 4-5 cm hoch einfüllen und auf mittlerer Stufe erhitzen. (Das Öl sollte zwischen 150 und 160°C heiß sein. Wer ein Kochthermometer hat, kann das prima kontrollieren. Ist das Öl viel heißer, sind die Bällchen außen zu dunkel und innen nicht durch.)

Etwas walnussgroße Bällchen aus dem Teig formen und vorsichtig jeweils 4–5 Stück in das Öl geben. Mit einem Schaumlöffel evtl. wenden. Wenn die Quark-Bällchen rundherum appetitlich braun sind, mit dem Schaumlöffel herausheben und auf einem Teller mit Küchenkrepp abtropfen lassen.

Wenn die Quarkbällchen etwas abgekühlt sind, nach Geschmack mit Puder-Xylit bestreuen und servieren. Oder ganz abgekühlt für später in einer luftdichten Dose lagern. 

Tipps: Kokosmehl kann je nach Sorte und Qualität unterschiedlich viel Flüssigkeit aufnehmen. Wenn ihr vermeiden wollt, dass die Quark-Bällchen zu dicht werden, nehmt zunächst 50 g Kokosmehl und frittiert ein Probebällchen. Wenn die Konsistenz gefällt, einfach weitermachen. Wenn die Bällchen dichter sein sollen, das restliche Kokosmehl unter den Teig kneten.

Ich nutze zum Teigkneten gern Einmal-Silikonhandschuhe. Die lasse ich dann beim Frittieren einfach gleich an – Silikon isoliert und schützt die Hände gegen eventuell auftretende Fettspritzer.

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