Aääääääääättttt. Irritiert gucke ich den desinteressierten Flughafenmitarbeiter hinter dem Counter an. Was war das denn für ein Ton? Hörte sich irgendwie ganz und gar nicht gut an. Ich lege noch mal mein Telefon mit der Bordkarte auf den Barcodescanner. Äääääääääätttt. Jetzt bekomme ich 2 Sekunden seiner Aufmerksamkeit: „Nach Mailand? Ihr Flug wurde gecanceled”, informiert mich Mr. Lakonisch nach einem Blick auf seinen Bildschirm. Gecanceled? Verdattert stehe ich mit meinen Telefon in der Hand und gucke dumm. Das hatte ich auch noch nicht. Hinter mir drängen sich ungeduldig ein knappes Duzend Familien mit riesigen Koffern. „Und jetzt”?, wage ich zu fragen. Mich trifft ein kurzer Blick. „Jetzt gehen Sie zum Schalter Ihrer Fluggesellschaft”. Hinter mir murmelt es ungeduldig. Immerhin gelingt es mir noch, eine vage Richtungsangabe für den easyJet-Schalter zu ergattern, bevor die Meute mich von hintern niedertrampeln kann.
Die Schlange am Schalter ist lang. Ich höre, wie den zwei Mädels vor mir die beiden letzten Plätze nach sonstwohin angeboten werden. Dann bin ich an der Reihe. „Offenbar wurde mein Flug gestrichen”, sage ich zur EasyJet-Dame. Die ist von einem besonders rauen Charme und lässt gar keine Zweifel daran, dass der stornierte Flug ja wohl meine ganz persönliche und ureigenste Schuld ist. „Ja,” bafft sie mich an. „Der wurde schon vor zwei Tagen gestrichen. Wieso haben Sie das denn nicht eher gemerkt?” Das ist eine sehr interessante Fragestellung. Allerdings sehe ich mich gerade außerstande, diese mit der Dame zu diskutieren. Sonst muss ich ihr zum Schluss vermutlich etwas ins Gesicht werfen. Stattdessen erkundige ich mich freundlich, wie ich dann nun nach Mailand komme. „Gar nicht.” lautet die knappe Antwort. „Zumindest nicht vor morgen Abend.” – „Das war´s jetzt?”, frage ich die Dame. „Ja, das war´s”, lautet die schnippische Antwort.
Ich sage einfach nichts mehr zu diesem Ausbund an Unhöflichkeit und zücke mein Telefon. Ich brauche Hilfe. Ich muss nach Mailand. KitchenAid hat mich nämlich eingeladen, einen Tag auf der internationalen Küchenmesse Eurocucina zu verbringen und mir dort die Produkt-Innovationen und Live-Kochshows anschauen. Außerdem ist ein Rahmenprogramm mit Abendessen und ein Ausstellungsbesuch geplant. Und morgen Abend wollte ich eigentlich dann schon wieder in Hamburg sein. Ich rufe meine Kontaktperson an und die verspricht, sich umgehend um eine neue Reiseverbindung zu bemühen. Man würde mich zurückrufen.
2 Stunden später. Da sitze ich also am Flughafen und warte. Und gucke. Und warte. Es ist erstaunlich, wie entspannt man werden kann, wenn man einfach nichts weiter zu tun hat, als zu sitzen und zu warten. Die kleine braune Banane steht treu zu mir. Wir sitzen beide zusammen, traulich nebeneinander und gucken den Leuten zu. Aber irgendwann muss ich sie essen. Dann bin ich ganz allein. Um mich herum eilen die Menschen alle sehr zielstrebig irgendwo hin. Aber ich gehöre nicht mehr zur eilenden Fraktion – ich bin in einem Paralleluniversum geparkt. Und die ganze schöne Kosmetik wartet drinnen, hinter den Sicherheitsschleusen. Es ist eine Schande. Kurz versteige ich mich in Architekturfotografie, dann meditiere ich wieder vor mich hin.
Acht lange und bange Stunden und einen Plastikschalen-Salat später kann ich mich dann tatsächlich in den nächsten Flieger werfen und Richtung Mailand aufbrechen. Als kleine Belohnung für die Meditationsstündchen gibt es einen buntes Sonnenuntergangsspektakel über den Alpen.
Mailand, endlich Mailand. Ich stehe mit meinem Weißwein im Pappbecher vor einer Bar in der Via Tortona und lasse die Leute an mir vorbeiziehen. Es ist Designwoche in Mailand und auf der ansonsten eh schon belebten Straße und Ausgehzone tummeln sich so viele Menschen, dass es fast schon unglaublich ist. Ich bin mit Claudio von der PR-Agentur von KitchenAid, Ruth Clemens aus England, Elisabetta Ferrari aus Italien und Cécile Cau aus Frankreich unterwegs. Aus jedem Ladenlokal und aus jeder Bar klingt laute Musik. Dazu der nicht enden wollenden Strom von Leuten, die die Straße entlang flanieren – wow, das hätte ich mir vor 10 Stunden noch nicht träumen lassen. Was für ein Kontrastprogramm! Ich fühle mich spontan wahnsinnig lebendig, während ich zum Takt der sich vermischenden Elektro-Beats wippe.
Wir flanieren die Via Tortona auf und ab und lassen uns ein bisschen treiben. Da ich das Abendbrot und Rahmenprogramm verpasst habe (ahhhrgg!) gibt es für mich einen schnellen Bagel aus der California Bakery auf die Hand. Die California Bakery ist sehr beliebt und proppenvoll – unbedingt reinschauen und von den wundervollen Torten und herzhaften Snacks probieren, wenn ihr in der Nähe seid.
Am nächsten Morgen geht es früh los. Ein erster Blick aus dem Marriott in Mailand – richtig viel ist noch nicht los. Und auch die Mailändische Sonne ist offenbar noch ein bisschen verschlafen. Erstmal frühstücken, dann kann man weiter sehen.
Ein Minibus bringt uns später zum etwas außerhalb liegenden Messegelände und zur Eurocucina. Langsam bewegen wir uns dann mit den Menschen aus aller Welt durch den Eingang. Ich bin beeindruckt, wie großzügig die Hallen gestaltet und wie groß die Messestände konzipiert sind. Und dann sind wir endlich am Messestand von KitchenAid.
„It´s about being serious about food” ist der neue Leitgedanke für KitchenAid und strahlt uns schon von weitem auf dem Messestand entgegen.
Wer mit KitchenAid nur die berühmten bunten Retro-Küchenmaschinen verbindet, wird genau so überrascht sein wie ich: KitchenAid bietet des komplette Programm von Küchen-Großgeräten: Kombi-Öfen, Dampfgarer für Sous vide, Einbau-Vakuumiergeräte und Kühlschränke. Wir treffen den Chef-Designer und lauschen gespannt seiner Geschichte, wie Teams aus ganz unterschiedlichen Ländern zusammen ein weltweites neues Markenzeichen für KitchenAid entwickelt haben: the Red Medallion.
Der kleine rote Metallring wird unter anderem in den massiven Griffen der Großgeräte eingesetzt. Die Markenfarbe Rot ist dabei an erster Stelle. Aber ganz nach Geschmack sind auch viele weitere Farben verfügbar, um die eigene Küche auch im Detail nach Wunsch auszustatten.
The Red Medallion findet sich auch subtil in der Innenausstattung der Kühlschränke wieder. Diese sind in fast jeder erdenklichen Breite verfügbar und ich bin sehr begeistert von der variablen Innenausstattung. Ich simse dem Mann, dass wir sofort in eine Wohnung mit größerer Küche umziehen müssen, weil ich das größte Modell mit unterschiedlichen Klimazonen am liebsten sofort nach Hamburg verschiffen würde.
Besonders spannend ist das zu den Kühlschränken gehörende modulare Aufbewahrungskonzept: Die verschiedenen Frischhaltedosen mit Holzdeckel lassen sich nach oben oder unten in die Borde einlegen und können so unterschiedlichste Lebensmittel aufnehmen. Die Kerbe in den Deckeln eigenen sich zudem als sichere Ablage für Weinflaschen. I like!
Nach einen leckeren Mittagessen im Backstage-Bereich wird dann auch noch am Stand vor Publikum gekocht. Csaba della Zorza und Edd Kimber sind die Markenbotschafter für Kitchen Aid und werden zusammen mit Star-Bäckerin Cynthia Barcomi in der nächsten Zeit leckere Rezept-Beiträge für den Kitchen Aid Blog Serious about food schreiben.
Aber jetzt sehen wir Csaba und Edd erst live mit der Kult-Küchenmaschine im Einsatz: Das Kneten von Nudelteig, das Schneiden von Tagliatelle (vor kritischen Italienerinnen) und die Herstellung von Teig für köstlich duftende Pastetchen präsentieren die beiden locker flockig dem Publikum in einem Italienisch-Englisch-Potpourri.
Ich kann gerade noch ein Tellerchen mit der leckeren, frisch zubereiteten Pasta und den sous vide-gegarten Paprika probieren, dann muss ich auch schon wieder in den Wagen springen, der mich zum Flughafen bringt. Auf dem Weg lasse ich die letzten 24 Stunden nochmal Revue passieren und weiß: Mailand ich komme ganz bestimmt wieder. Und ich brauche eine größeren Kühlschrank. Unbedingt.
Info: Vielen Dank an KitchenAid für die Einladung, als rasende meditierende Reporterin auf die Eurocucina nach Mailand zu kommen. Meine Erlebnisse und meine Meinung sind natürlich meine eigenen.
Wow das sieht nach reichlich neuen Eindrücken aus!!:) Macht einfach nur Freude deine Beiträge zu lesen und sich von Dir inspirieren zu lassen!
Wenn Du Tipps für mich hast immer her damit:) Mein Blog ist derzeit in der Entstehung! Bin immer Dankbar für neue Kommentare und Anregungen :)
Liebe Grüße und einen schönen Abend!