Selber Brot zu backen ist eine wunderbare Sache. Aber normalerweise nicht meine. Ich bin ja eher der spontane Typ. Kind, Mann, Kegel und Job … (von Netflix ganz zu schwiegen) – also wenn mir einfällt, dass ich sehr gern jetzt sofort eine tolle Scheibe klassisches Brot hätte, ist auf keinen Fall mehr Zeit für Kneten, Ruhen, Kneten, Ruhen und Gehen in Heimarbeit. Oder was da sonst so alles anfällt. Außerdem neige ich dazu, Backwaren im Ofen einfach zu vergessen; zumindest, bis der schändliche Vorgang in der gesamten Wohnung ruchbar wird. Darum kaufen wir meist unser Brot. Isso. Ich weiß natürlich, dass ich so niemals beim perfekten Dinner mitmachen könnte, is klar.
Wunderbar anders sieht die Sache allerdings aus, wenn man zu unseren arabischen oder auch indischen Freunden hinüber schielt. Die haben ja durchaus das eine oder andere Brot im Angebot, die ohne langes Gehen, ohne Hefe oder andere Backtriebmittel auskommt. Mehl, Wasser und im besten Fall noch tolle Gewürze oder andere aromatische Zutaten … kurz aufs Feuer oder in die Pfanne – und ZACK! hat man ein wunderbares, selbstfabrizierte Fladenbrote. Wie z.B. die fantastisch schnellen indischen Kokonsuss-Roti, die ich euch heute sehr warm und ganz eng ans Herzen legen möchte. Und wenn ich das Pfannenbrot kann, könnt ihr das auch, nech.
Roti sind ungesäuerte Fladenbrote, die aus Vollkornmehl oder normalem Mehl, Wasser und einem Hauch Fett bestehen. Sie werden dünn ausgerollt und dann auf einer heißen Eisenplatte – oder in einer Pfanne – trocken gebacken. Ohne weitere Zutaten blähen sich Roti bei Backen auch mal wie ein kleiner Ballon auf. Mein schnelles Pfannenbrot bekommt heute ein Geschmacks-Extra durch Kokosraspeln, etwas Zwiebel und scharfe Peperoni. Wenn die Roti dann ihren Duft beim Backen in der heißen Pfanne entfalten, könnte man glatt denken, man hätte ein ganzes Festmahl auf dem Herd …
Habt es lecker! ღ
Das Rezept für Kokosnuss- Roti, das schnelle indische Pfannenbrot
Zutaten für 8 Roti-Brote:
50 g Kokosraspeln
50 ml kochendes Wasser
260 g Weizenmehl oder Weizenvollkornmehl
eine rote Zwiebel
eine grüne scharfe Peperoni
1 TL Salz
100 ml kaltes Wasser
1 EL Pflanzenöl + 1 EL zum Ausrollen
Und so geht´s:
Die Kokosraspeln in eine kleine Schüssel geben und mit dem kochenden Wasser übergießen. Unter gelegentlichem Umrühren 5 Minuten ziehen lassen, bis das Wasser aufgenommen wurde. Evtl. überschüssiges Wasser abgießen.
In der Zwischenzeit die rote Zwiebel pellen und fein hacken. Die grüne Peperoni entkernen und ebenfalls fein hacken.
Das Mehl in einer größeren Schüssel mit Kokosraspeln, Zwiebel, Peperoni und Salz verrühren. Dann das kalte Wasser und 1 EL Öl hinzufügen (siehe auch Tipp unten) und in ein 2-3 Minuten zu einem geschmeidigen, festen Teig kneten. Die Schüssel mit Folie abdecken und den Teig ca. 30 Minuten bei Raumtemperatur ruhen lassen.
Das restliche Öl auf eine Untertasse geben. Dann denn Teig in 8 Portionen teilen und diese zu Kugeln formen. Jede Teigkugel ganz kurz n dem Öl auf der Untertasse wenden und dann auf der Arbeitsplatte (oder einen Blatt Backpapier) zu ca. 15 cm großen, dünnen Kreisen ausrollen.
Eine große schwere Pfanne erhitzen und die Roti in zwei oder drei Portionen von jeder Seite ungefähr 3 Minuten backen bis der Teig gebräunte Stellen zeigt. (In einer kleinen Pfanne die Roti am besten einzeln und zu zweit backen).
Warm oder kalt zu Salaten, Suppen oder Curries, als Beilage zum Grillen oder als leichtes Essen mit einer würzigen Raita (indischem Dipp) servieren.
Tipp:
Anstatt Öl kann man für eine nicht vegane Version auch wunderbar Ghee oder Butterschmalz für die Roti verwenden. Das Fett dann einfach ganz kurz in der Mikrowelle oder in einem kleinen Topf auf dem Ofen verflüssigen. Sehr lecker!
Und noch Pesto dazu, mmm köstlich!