Es gibt definitiv nichts Heimeligeres, als den langsam durch die Wohnung ziehenden Duft von selbstgemachter Brühe. Jedes einzelne Mal fragen mich der Mann und das Kind begeistert, was ich denn da gerade Wunderbares kochen würde Und jedes Mal ist die überraschend schlichte Antwort: Brühe. Es ist erstaunlich, dass auf dem Herd köchelnde Brühe eine so große Duft-Strahlkraft entwickelt. Ein paar Liter Wasser, etwas Gemüse, ein bißchen Fleisch oder Knochen – und schon nach kurzer Zeit ist da direkt eine Menge Liebe, Familie, Geborgenheit und leckeres Essen in der Luft. Selbstgemachte Brühe ist das allerallerbeste Raumparfum und macht schon vor dem Essen total zufrieden und glücklich. Wenn man genauer darüber nachdenkt: ein echtes Superfood!
Darum ist es so schade, dass wir uns viel zu selten die Zeit für Brühe nehmen und oft zu salzigen und geschmacklich eher flachen Brühpulvern und -würfeln voller Palmöl und Geschmacksverstärkern greifen (ja, auch in der Bio-Version). Selbstgemachte Brühe ist weich, rund und tief – voller Aroma und natürlichem Umami, diesem wundervollen 5. Geschmack, der in der japanischen Küchenlehre für „würzig-schmackhaft” steht. Das ist natürlich für jedes Gericht eine echte Bereicherung – aber gerade bei Suppen unschlagbar gut. (Die New Yorker geben inzwischen ja sogar ihren geliebten Firlefanz-Kaffee für einen guten Becher Broth auf.)
Am liebsten würde ich rund um die Uhr einen großen Topf mit Brühe auf dem Herd stehen haben. Denn die Länge der Kochzeit ist der Schlüssel zu fantastischer Brühe: je länger, desto besser. Aber natürlich muss man auch mal hin und wieder die Wohnung und den Herd verlassen (aus Gründen, nech). Ein gemütlicher Abend zu Hause oder Binch-Couch-Wochenenden sind aber zum Beispiel die perfekte Zeit, um einen großen Topf Brühe zu kochen. Die Zutaten sind in zwei Minuten im Topf, nach 5 Minuten kocht das ganze – und dann muss man nur noch den Herd runterschalten und … nichts tun. Mindestens eine Stunde solltet ihr dem ganzen geben – aber probiert aus, was nach zwei, drei oder vier Stunden passiert!
Das Ergebnis ist ein fantastisches Superfood-Basic, mit dem ihr dann mehrere Tage lang blitzschnell gesunde und köstliche Gerichte zaubern könnt. Wie zum Beispiel diese wunderbare, herzhafte Klare Suppe mit luxuriös vielen Fleischklößchen und knackigen Zoodles. Wenn ihr die Brühe auf Vorrat habt, steht das köstliche Ergebnis mit ein paar unkomplizierten Zutaten in weniger als 10 Minuten frisch auf dem Tisch. Und wer freut sich nach einem langen Arbeitstag nicht das Beinchen ab für eine große Schüssel mit superschneller, dampfender, heißer, befriedigender Suppe zum Sattessen? Eben.
So, wann kocht ihr euer neues Lieblings-Raumparfum eure neue Lieblingsbrühe?
Habt es lecker! ღ
Und hier kommt das Rezept für Hausgemachte Klare Suppe mit luxuriös vielen Fleischklößchen und Zoodles
Für die Brühe
1 Bund Suppengrün
2 kleine Zwiebeln
3 Suppenknochen vom Rind
2 Lorbeerblätter
1-2 Knoblauchzehen
Salz & Pfeffer
evtl. 2 Nelken
Für die Fleischklößchen
400 g Rinderhack
1 Ei
2 EL Kartoffelfasern*
1/2 TL Piment, gemahlen
Salz & Pfeffer
2 EL Petersilie, gehackt
Zoodles
2 mittelgroße Zucchini
Das Suppengrün waschen und in grobe Stücke schneiden. Die Zwiebeln mit der Schale halbieren. Die Rinderknochen mit kochendem Wasser übergießen und abtropfen lassen.
In einem größeren Topf 2-3 Liter Wasser zusammen mit dem Gemüse, den Knochen und den Gewürzen aufkochen und mindestens 1 Stunde (besser 2, 3 oder 4 Stunden) bei kleiner Hitze mit leicht geöffnetem Deckel köcheln lassen (je länger desto besser!). Alternativ die Brühe im Schnellkochtopf in schnellen 30 Minuten fertigkochen.
Die Brühe durch ein feinmaschiges Sieb in einen anderen Topf umgießen und ca. 1 Liter für die Klare Suppe abmessen. (Den Rest der Brühe und das Gemüse anderweitig verwenden). Anschließend die abgemessene Brühe für die Suppe wieder aufkochen und simmern lassen.
Für die Fleischklößchen das Rinderhack mit Ei, Kartoffelfasern, Gewürzen und Petersilie sorgfältig verkneten. Kleine Klößchen formen – das geht besonders schnell und einfach mit einem Kugelausstecher* für Melonen und Co. In die Brühe geben und ca. 5 Minuten gar ziehen lassen.
Die Zucchini mit einem Spiralschneider* in lange Gemüsenudeln schneiden. Für 1 Minuten in die köchelnde Suppe geben.
Zum Schluss die Suppe evtl. noch mit Salz und Pfeffer abschmecken, auf Teller oder Schalen verteilen und mit gehackter Petersilie bestreuen.
Tipps:
Die restliche Brühe hält sich im Kühlschrank 2-3 Tage. Wer sie länger haltbar machen möchte, füllt sie bis zum Rand kochendheiß in saubere Twist-off Gläser, schraubt den Deckel auf und lässt die Gläser auf dem Kopf stehend abkühlen. Durch das entstehende Vakuum kann man die Brühe auch außerhalb des Kühlschranks für 2-3 Wochen lagern. Angebrochene Gläser in den Kühlschrank stellen und in 2-3 Tagen verbrauchen.
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Was bitte sind denn “Kartoffelfasern”??
Hallo Elsi, Kartoffelfasern sind sehr ballastoffreiche Bestandteile der Kartoffel, die keine Kohlenhydrate enthalten, die Fleischbällchen aber schön locker machen. Wenn Dir die Carbs egal sind, kannst Du auch ein eingeweichtes und ausgedrücktes halbes Brötchen verwenden. Liebe Grüße! Mel.
Hey Mel, wie könnte man denn den Rest noch verwenden? Ich überlege gerade, wann ich mir die Brühe mache, aber es wäre natürlich toll, noch ein zweites Rezept im Ärmel zu haben.
Lieben Gruß!
Hallo Rike, schau doch mal bei mir in der Kategorie Suppen & Eintöpfe – da findest Du bestimmt ein Rezept, das Dir gefällt und für das Du wunderbar die restliche Brühe einsetzen kannst. Die meisten Suppen mit Gemüsebrühe kann man auch ganz wunderbar mit Rinderbrühe zubereiten. Liebe Grüße! Mel.
Bin immer auf der Suche nach neuen Low Carb Rezepten, da ich mich immer mehr auf diese Ernährungsweise einstellen will. Das Rezept hier finde ich super. Gerne mehr davon!
Ein sehr leckeres Rezept. Ich habe es als kleine Vorspeise für Freunde gemacht und es kam Super an.
Eine tolle Alternative zur “normalen” Suppe.