Draußen auf der Straße in Ramla – einer israelischen Kleinstadt zwischen Jerusalem und Tel Aviv: Wir sitzen an einem wackeligen Tischchen vor dem arabischen Hummus-Restaurant am Platze. In den letzen zwei Stunden sind wir ausführlich über den großartigen Markt der Stadt geschlendert, haben dies und das probiert und glücklich den Trubel, die Farben und die tollen Waren in uns aufgenommen. Und jetzt haben wir natürlich (schon wieder!) ordentlich Hunger auf Hummus & Co. Auf dem Tisch stehen auch schon ein paar Schüsselchen – und es kommen immer noch mehr: Hummus mit verschiedenen Toppings, sauer-scharf eingelegtes Gemüse, Brot, gebratene Auberginen, scharfer Salat mit Kichererbsen und Tomaten, Joghurt mit Spinat. Wir kosten, finden alles köstlich und schmausen glücklich unter den Augen des Patrons. Und wie es immer so ist, wenn Food-Liebhaber aufeinander treffen … nach kurzer Zeit sind wir mit dem Inhaber im Gespräch über die verschiedenen Gerichte, die Zubereitung und Zutaten.
Als er merkt, dass wir nicht „nur“ höflich sein wollen, sondern uns wirklich sehr für seine Küche und Spezialitäten interessieren, geht sein Herz auf. Begeistert fordert er uns auf, immer wieder zu probieren und überzeugt sich, dass wirklich von alle Schüsselchen ausgiebig gegessen wird. Dann ruft er quer über die Straße etwas in die Küche und kurz darauf erscheint einer der Köche mit einem weiteren Gericht. „Ist gerade fertig geworden“, erklärt er in gebrochenem Englisch. „Das müsst ihr auch noch unbedingt probieren“. Ich platze zwar schon fast. Aber als ich einen Blick auf den Nachzügler werfe, bin ich spontan verliebt: Ich sehe gerösteten Blumenkohl unter einer cremigen pinken Soße! Und er schmeckt einfach wunderbar!
„Was habt ihr bloß mit diesem Blumenkohl gemacht?“, will ich wissen. „Der ist ja großartig!“
Ich erfahre, dass eigentlich gar nicht viel passiert ist: Der Blumenkohl wurde langsam im Ofen gebacken. Die pinke Soße ist auf Basis einer Tahina mit Sesampaste* aus wenigen Zutaten ganz unkompliziert gemixt. Aber die Kombination ist echt der Hammer! Und ich habe euch das vegane Rezept der arabisch-israelischen Küche mitgebracht. Die Soße heißt bei mir ab sofort übrigens Pretty Pink Tahina Sauce. Aus Gründen, ne.
Wenn ihr auf Mezze steht, einen tollen Hingucker fürs Büffet sucht, im Sommer leichte Gemüsegerichte mit viel Aroma liebt oder euch einfach mehr mit der arabisch-israelische Küche beschäftigen wollt, ist das genau euer Dingen.
Bittesehr:
Und hier kommt das Rezept für im Ofen gebackenen Blumenkohl mit Pretty Pink Tahina Sauce
1 Schraubglas Pretty Pink Tahina:
1 großen Kopf Blumenkohl
2 EL Olivenöl
2 El Zitronensaft (frisch gepresst)
125 ml Zitronensaft (frisch gepresst)
1/2 Knolle Knoblauch, ungeschält
1 TL Salz
250 ml Sesampaste* (Tahina oder Tahini)
150 – 200 ml Eiswasser
500 g gegarte Rote Bete (z.B. fertig aus dem Kühlregal)
1 TL gemahlener Kreuzkümmel
Salz & Zitronensaft zum Abschmecken
frischer Koriander
Für den im Ofen gebackenen Blumenkohl
den Ofen auf 150 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
Den Blumenkohl von den Blätter befreien und in große Röschen teilen. (Die Röschen sollten deutlich größer sein, als man sie normalerweise als „richtig“ empfinden würde, da der Blumenkohl beim Backen im Ofen Feuchtigkeit verliert und deutlich kleiner wird).
Auf einem Backblech ausbreiten, Olivenöl und Zitronensaft darüberträufeln und mit beiden Händen gut vermischen. 1 Stunde im Ofen bei 150 Grad Ober-/Unterhitze backen. Wenn das Blech sehr voll ist, den Blumenkohl zwischendurch einmal vorsichtig umschichten.
Nach der Backzeit abkühlen lassen.
Für die Pretty Pink Tahina Sauce
den Zitronensaft mit der Knoblauchknolle und dem Salz im Mixer zu einem Püree verarbeiten. 10 Minuten ziehen lassen, damit sich das Aroma entfalten kann. Dann durch ein feinmaschiges Sieb in ein Schüsselchen abgießen und mit einem Löffelrücken möglichst viel Flüssigkeit aus dem Püree drücken.
Den so erhaltenen Knoblauch-Zitronensaft in einen sauberen Mixbehälter geben und zusammen mit der Sesampaste und dem Kreuzkümmel gut durchmixen. Langsam das Eiswasser dazugießen, bis eine homogene, helle und cremige Soße entstanden ist. Die Rote Bete kleinschneiden (1-2 Stückchen für die Deko zurücklegen), in den Mixer geben und so lange auf hoher Stufe pürieren, bis die Soße cremig und schön pink ist.
Zum Schluss evtl. noch mit Salz und Zitronensaft abschmecken. Bis zum Servieren kühl stellen.
Zum Servieren
den Blumenkohl in einer Schüssel oder auf einer Platte arrangieren und mit einem Teil der Pretty Pink Tahina Sauce übergießen. Nach Geschmack mit gehacktem Koriander und Rote Bete-Würfelchen dekorieren.
Tipp: Die restliche Pretty Pink Tahina Sauce hält sich in einem Schraubglas im Kühlschrank 3-4 Tage. Sie schmeckt toll auf Sandwiches, zu Gemüse, mit warmen Fladenbrot, als Dipp zum Grillen – oder zu allem, was ihr euch sonst noch vorstellen könnt.
Das hört sich richtig gut an! Und schaut auch noch mega aus :D
Wahre Worte, liebe Mel :-)
es kann gar nicht pink genug sein !
Rezept wird umgehend getestet.
Liebe Grüße,
Barbara
Liebe Mel!
Super Rezept, hört sich sehr lecker an und sieht wirklich toll aus!
Liebe Grüße
Veronika
Was für eine rafinierte Köstlichkeit, dass sieht wirklich sehr sehr lecker aus. Die Bilder sind einfach fantastisch, dass muss ich auch mal testen.
Vielen Dank für den liebevollen Artikel und das Rezept
Das sieht wirklich lecker aus! Werde ich am Wochenende probieren! Danke für das Rezept!
Beste Grüße Nenad
Das klingt köstlich! Ich liebe Blumenkohl aus dem Ofen (und mehr & more) und Tahin löffel ich regelmäßig aus dem Glas :-P
Aber eine Frage habe ich: Warum ist der Blumenkohl auf den Fotos so gelb? Ich suche vergeblich nach der geheimen Zutat in deinem Rezept …
Hallo Isabell, durch das langsame Rösten hat der Blumenkohl diesen gelben Ton bekommen. Liebe Grüße, Mel.
Wunderbar!
Mit etwas zerlassener Butter wird es noch besser – schon allein, damit es nicht so ideologisch vegan klingt (als ob das nur Veganer essen könnten …)