Homemade Döner #rezept #gourmetguerilla

Ich hab´ ne Zwiebel auf´m Kopf – ich mach´ heut Döner. Aber so richtig.

Homemade Döner #rezept #gourmetguerillaOk, kommen wir heute mal direkt auf den überraschend springenden Punkt: Der Döner ist gar nicht türkisch – der Döner ist deutsch. Und wer hat´s erfunden? Ein Berliner.

Während sich bei der Currywurst mehrere Städte darum streiten, wer denn nun als erster das Dingen mit der Wurst und der Sauce erfunden hat, ist die Sachlage beim gehäckselten Fleisch im Fladenbrot ganz klar: Der türkischstämmige Einwanderer Kadir Nurman zog Anfang der 70er Jahre von Stuttgart nach Berlin und professionalisierte den Drehspieß, auf dem viele Lagen Fleisch langsam kreiselnd gebraten werden. Am Bahnhof Zoo verkaufte er dann seine ersten, ziemlich puristischen Döner nur mit Fleisch und Zwiebeln für 1,50 Mark.

Die Idee kam so gut an, dass zunächst in ganz Berlin und bald in ganz Deutschland Dönerbuden eröffneten. Einige kecke Stimmen behaupten, dass sogar in der Türkei inzwischen Dönerbuden gesichtet worden wären …

Leider hat sich Herr Nurman seine Erfindung nicht patentieren lassen – ansonsten wäre er wohl einer sehr, sehr reicher Mann geworden. Und vielleicht hätte dann der Döner auch gar nicht Döner geheissen, sonder Nurman-Brötchen. Oder so ähnlich. Auf jeden Fall wäre der Deutschen liebstes Fast Food-Gericht sehr viel reduzierter ausgefallen, als wir es heute kennen: Tomaten und anderes Gedöns waren Herrn Nurman – da blieb er sehr türkisch – nämlich ein Graus. Und Hähnchen hatte seiner Ansicht nach auch überhaupt nichts in einem ordentlichen Döner verloren.

Kadir Nurman ist übrigens im Oktober 2013 im stolzen Alter von 80 Jahren verstorben. Zuvor wurde er noch vom Verein türkischer Döner-Hersteller für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Immerhin entwickelte sich aus seiner Idee vom schnellen Fleischbrötchen allein in Deutschland ein Wachstumsmarkt mit über 60.000 Arbeitsplätzen.

Ohne Herrn Nurman wäre außerdem nie das gemeine Dönertier entdeckt worden.

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Und auch das deutsche … ähhhh … Liedgut hätte am Ballermann sicherlich um einiges ärmer ausgesehen.

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Aber wieso heißt der Döner denn nun eigentlich so? Das vollständige Gericht nennt sich eigentlich Dönerkebab und bezeichnet am Spieß gebratene Fleischstückchen. Dabei geht der Wortstamm wohl auf das Wort dönmek = sich drehend zurück. Die Fleischstückchen vom Kalb oder Lamm wurden während des Grillens über Holz oder Kohle mehrfach gedreht und zum Verzehr in ein Stück Brot oder Fladenbrot eingewickelt. Dazu gibt es Zwiebeln und etwas Salat.

Und genau das haben wir auch gemacht. Mit Geflügel, Tomaten und Soße. Entschuldigung Herr Nurman. Aber sehr lecker war es trotzdem.

Homemade Döner für 4 Personen:

600 g Putenbrustfilet (gern Bio) in mundgerechte Würfel schneiden und zusammen mit 3 EL Olivenöl, 1 gehackten Zwiebel sowie 4 gehackten Knoblauchzehen mindestens 1 Stunde (besser über Nacht) in einer Gewürzmischung aus Paprika, Pfeffer, Zimt, Chili, Knoblauch, Salz, Basilikum und Oregano marinieren.

Das Fleisch auf Spieße stecken und entweder auf dem Holzkohlengrill oder mit einem Kontaktgrill braun grillen.

In der Zwischenzeit Rotkohl, Gurken und Möhren hobeln, grünen Salat streifig und Tomaten in Scheiben schneiden. Auf einer großen Platte arrangieren.

Döner Zutaten #rezept #gourmetguerilla

200 g Joghurt (10%) mit 1 Prise Salz und einer sehr fein geriebenen Knoblauchzehe verrühren. Mit etwas Olivenöl beträufeln und mit Sumak (Essigbaumgewürz) bestreuen.

Döner-Platte #rezept #gourmetguerillaDöner mit Knoblauchsoße #rezept #gourmetguerilla

Die fertig gegrillten Spieße auf der Platte mit dem Salat anrichten und dünnes Fladenbrot  sowie die Joghurtsoße dazu reichen.

Und wer mag, gibt noch ein bisschen scharf dazu:

Döner Salat #rezept #gourmetguerilla