Häßliches Erntlein Das etwas andere Erntedankfest

Hässliches Erntlein – das Erntedankfest der etwas anderen Art. Diesen Sonntag.

Häßliches Erntlein Das etwas andere Erntedankfest

Habt ihr jemals darüber nachgedacht, wie unser Obst und Gemüse es hinkriegt, so bemerkenswert zinnsoldatig, ebenmässig und gleichförmig in den Supermärkten zu landen? Die volle Wahrheit: Fast 40 Prozent des in Deutschland angebauten Gemüses und Obstes schafft es überhaupt nicht bis in die Läden. Es wird vorher aussortiert und weggeworfen oder bestenfalls an Tiere verfüttert – weil es anders aussieht. Denn von der Norm abweichende Erzeugnisse entsprechen nicht den Schönheitsstandards des Handels und der Verbraucher. Supermärkte und auch Bio-Läden bieten darum meist nur kerzengerade und wohlgeformte Ware an. Riesige Zucchini, zweiköpfige Tomaten oder vielgliedrige Möhrchen: Die wenigsten Städter haben wohl jemals solch kulinarische Merkwürdigkeiten in der Hand gehabt – geschweige denn im Topf.

So kann das doch eigentlich nicht weitergehen, dachten sich Ulrike Maichel und Anna Wahdat und starten daher am nächsten Sonntag mit dem Event Häßliches Erntlein ein Erntedankfest der anderen Art: Ohne Religion, aber mit viel häßlichem Gemüse und leckerem Essen.

Häßliches Erntlein Anna Wahdat und Ulrike Maichel„Wir wollen der Ernte danken, die normalerweise verschmäht wird, weil sie angeblich zu hässlich ist. Denn wir finden sie schön. Und vor allem lecker.” Das Fest ist den schiefen und knubbeligen Köstlichkeiten gewidmet und soll dabei auf Lebensmittelverschendung und fragwürdiges Konsumverhalten aufmerksam machen.

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Häßliches Erntlein Das etwas andere Erntedankfest

Sämtliches Gemüse beim Häßlichen Erntlein stammt von Bio-Bauern aus dem Hamburger Umland, wo es sonst verfüttert worden wäre oder gar nicht erst den Acker verlassen hätte. Und so haben die beiden sympathischen Organisatorinnen es dort teilweise selbst ausgebuddeln.

Häßliches Erntlein Das etwas andere Erntedankfest

Ihr findet die Idee gut und wollt der Ernte auch mal danke sagen? Dann schaut doch am Sonntag auf einen Sprung beim Häßlichen Erntlein vorbei. (Oder werdet zumindest Fan bei facebook.) Anna und Ulrike haben ein tolles Rahmenprogramm auf die Beine gestellt und schwingen natürlich auch die Kochlöffel:

Das Häßliche Erntlein-Programm:

Verwachsene Erdfrüchte und eingemachte Sonderlinge gibt es im Ladenlokal zu kaufen. Geschnippelt und geschält wird an der Einmach-Station: Dort können delikate Hässlichkeiten eingeweckt und konserviert werden – denn der lange Winter kommt bestimmt.

An einer Kuchentafel gibt es Selbstgebackenes mit Obst von heimischen Bäumen. „Hässliche Gemüsesuppe” mit Hasenstippbrot vom Vortag wärmt Bauch und Gemüt. Gegen den Durst helfen Säfte von Obst, das beinahe in Hamburger Privatgärten verkommen wäre. Dazu gibt es weitere Infos zu Gemüse- und Essensverschwendung.

In der „ugly fruits“-Galerie zeigen die Weimarer Designstudenten Daniel Plath, Giacomo Blume und Moritz Glück die skurrilsten Exemplare ihrer Ernte. Auf den Plattentellern werden Jazz-Leckereien und Hit-Recycling serviert.

Häßliches Erntlein Das etwas andere Erntedankfest Logo

Location & Termin

Hässliches Erntlein
Sonntag, 6. Oktober, 14 bis 20 Uhr
LOKAL Konsumkulturhaus, Max-Brauer-Allee 207
Hamburg

Eintritt frei!

Kontakt:
Ulrike Maichel (ulrike@lokal-hamburg.de)
Anna Wahdat (anna.wahdat@gmail.com)