Ich fühle mich gerade so, als könnte ich durchaus einen kleinen Triumphzug durch unsere Straße veranstalten. Im Triumphwagen mit vier weißen Rössern, goldenem Rüstungs-Mieder und purpurnem Burberry (mindestens!): Mel., die Gladiatorin des Internets. In einer phänomenalen Schlacht habe ich mir soeben die fiesen 011100101100sen des www zu Untertan gemacht. Moment, ich muss mir darauf kurz einen kleinen Rosé einschenken … so wieder da.
Das ganze hat damit angefangen, dass ich unbedingt ein neues Theme haben wollte. Anstatt neuer Schuhe, oder so. (Für Nicht-Blogger: Das ist das Programm, das den Blog so aussehen lässt, wie er aussieht und alle Funktionen steuert. Unsichtbar aber ungemein wichtig.) Mel. im Theme-Fever. So weit so gut.
Ich bin erstaunlicherweise äußerst vorbereitet vorgegangen und habe zunächst mal mit Danielas unkomplizierter, professioneller Hilfe einen lokalen Server auf meinem Rechner installiert. Der ermöglicht, dass man sozusagen in einer sicheren Testumgebung alles ausprobieren kann, bevor man Quatsch online schaltete und der Blog mal eben auf Nimmerwiedersehen in einem schwarzen Loch verschwindet (mir bricht bei dem Gedanken schon der Schweiß aus!). Zusammenfassend kann man sagen: Ich habe alles richtig gemacht und neue Themes auf Herz und Nieren geprüft.
Bis ich dann den Quatsch online geschaltet habe und nichts mehr ging. Große Ungerechtigkeit! Ich habe doch alles richtig gemacht! Aber diese gemeinen Nullen und Einsen haben hämisch kichernd in einer Ecke gesessen und gestreikt. Einfach so! Und das an einem Samstag. Den ganzen Sonntag habe ich riesigen Frust geschoben. Ich hasse es, wenn etwas nicht klappt und ich obendrein nicht sagen kann, warum. Prompt stellte sich auch noch eine Erkältung ein. Aber so einfach gebe ich mich nicht geschlagen! Ha! Heute Abend ist mit der Durchbruch gelungen. Ganz allein habe ich die Nullen und Einsen bezwungen und tanze siegestrunken durch meine Küche.
Das Egebnis: Same, same but different. Mein altes Theme in einem tollen Update mit neuem Header, Sidebar in den Einzelposts, Slider auf der Startseite, Footer und vielen netten Dingen, die ich noch nach und nach aktivieren werden.
Außerdem strebe ich jetzt die Weltherrschaft an werde ich ich die verbleibenden 267 Beiträge noch schnell von Hand überarbeiten, damit alle Bilder genau so schick sitzen wie die Startseite. Ein Klacks. Mit genug Rosé.
Während ich also hier brav und emsig mit erhöhter Temperatur meine Bilder hin und her klicke, könntet Ihr eigentlich dieses leckere, süße Paleo-Brot backen. Pa… was? Paleo. Das ist nicht nur in den Staaten gerade total angesagt. Verwendet werden Zutaten, die (vermutlich) in der Altsteinzeit gegessen wurden. Wikipedia weiß: „Die Ernährung besteht vor allem aus Fleisch (vom Wild), Fisch, Meeresfrüchten, Schalentieren, Eiern, Obst, Gemüse sowie Kräutern, Pilzen, Nüssen, Esskastanien und Honig. Zu vermeiden sind Milch und Milchprodukte, außerdem Getreide und Getreideprodukte wie Brot. Industriell verarbeitete Nahrungsmittel wie Zucker, alkoholische Getränke oder Fertiggerichte sowie Lebensmittel wie Oliven, die ohne Verarbeitung ungenießbar wären, sind ebenfalls zu meiden.” Oder anders gesagt: Essen nach dem strengeren Low-Carb-Prinzip.
Paleo klingt aber irgendwie schicker, gell. Ich war ein bißchen skeptisch, als ich Zucchini rieb, um diese dann mit gemahlenen Mandeln, Honig, Kakao und Kokosöl zu vermischen. Aber das Ergebnis: erstaunlich fluffig, lecker, süß, schokoladig, saftig. Meine beiden unwissenden Testesser liebsten Jungs haben herzhaft zugegriffen und fanden das Paleo-Brot richtig prima. Na dann … haut rein und probiert selbst.
Hier kommt das Rezept für ein Paleo Schokoladen-Zucchini-Brot:
200 g gemahlene Mandeln mit 3 gehäuften EL Kakaopulver (das ungezuckerte aus der kleinen Packung) und 1 TL Natron oder anderem Backpulver verrühren. 3 Eier, 250 g Honig, 2 EL Kokosnussöl (am besten ungehandelte Bio-Qualität aus Fair-Trade Produktion, z.B. von Tropicai), 1 Prise Salz und 1 Prise gemahlene Vanille unterrühren. 250 g Zucchini raspeln und die überschüssige Feuchtigkeit sanft mit den Fingern ausdrücken. Zuchhiniraspeln sorgfältig unter den Teig rühren.
EIne kleine Kastenform mit Pergamentapier auslegen oder mit Kokosöl einfetten und mit weiteren gemahlenen Mandeln ausstäuben.
Bei 170° C ca. 40–45 Minuten backen. 2 Stunden auskühlen lassen.
(Kann man ganz un-paleo-mässig mit einem Glas Milch servieren – muss man aber nicht).
Très chic geworden! Und wie alles bei dir mit einem Touch *Urban*!
Du HELDIN!!! Du Großartige! Du Internetbeherrscherin! Boah ey.
Bei Paleo frage ich mich immer, ob die Steinzeit-Kids auch total angenervt waren, wenn sie ihr Gemüse essen sollten? “Nee – ich will keine Zucchini! Ich hasse Rote Bete!” *bum* gab’s nen Schlag mit der Keule über den Kopf. “Kein Gemüse – dann gibt’s auch kein Honig/kein Steinzeitfußball/kein Mammuthaustier – überlegt’s Euch!” Hihihi.
Ich darf den Kuchen gleich noch einmal backen… Der Mann hat ein Stück probiert, mmmmwwwwoooaaaaaaahhhhh und oooooohhhhhmmmm gesagt und den Rest des Kuchens für sich und seine Kollegen beansprucht, eingepackt und soeben entführt. Annektion eines Kuchens. Nicht mal die Erwähnung des enthaltenen Gemüses hat ihn abgeschreckt!
Ich durfte dann auch ein Stück testen: Und er hat Recht. Mmmmwwwwoooaaaaaaahhhhh. Lecker.
Katharina *lol* Ist das jetzt gut oder schlecht gelaufen? ;-)
Bestens ist es gelaufen! Alle voll des Lobs und so. Und den zweiten Kuchen hab ich einfach selbst gegessen, allein, so! :-)
Mel, das hört sich toll an. Wenn Stepke aus dem Langzeitprojekt zurück ist werde ich mal versuchen ob ich damit seiner Zucchini-Aversion beikomme. Danke.
Mel an die Weltherrschaft!
Ich find´s super, richtig schön klar und toll und dein Foto ist Zucker!
1. Paleo ist nicht = Low Carb
2. der Kuchen entspricht nicht den Paleo-Grundsaetzen (Honig, Backpulver…sieht aber trotzdem gut aus)
3. Nuesse sollten nur in geringen Mengen konsumiert werden
4. was ist das Problem an Oliven?
Hallöchen Mel,
zugegeben, als ich gerade auf der Suche nach Rezepten mit Kokosöl deinen Beitrag fand, war ich erst etwas abgestoßen. Paleo Schokoladen-Zucchini Kuchen/ Brot?! *grins* Aber die Bilder sehen toll aus und die Kommentare lassen durchschimmern, dass ich anscheinend zu den Wenigen gehöre, die das noch nie ausprobiert haben. *lach* Ich muss meinen Mann (der Bäcker in unserem Haushalt) unbedingt mal bitten, dieses Experiment auf seine To-Do-Liste zu setzen!
Danke für das tolle Rezept – dein Blog ist wirklich inspirierend :)
Liebe Grüße,
Clari
250g Honig? OMG. Ist das nicht mega viel? wird der Kuchen nicht mega “feucht”?
Hallo Steffi, nee das klappt ganz gut mit 250 g Honig. Es kommt ja ansonsten keine Flüssigkeit wie z.B. Milch hinzu. Das Brot wird schön saftig, aber nicht feucht. Liebe Grüße! Mel.
Sieht soooo lecker aus, aber ich bin allergisch gegen Honig. Ob es wohl auch mit Ahornsirup geht? Hat das schon mal jemand versucht?
Oder Zuckerrübensirup?
Hallo Heike, Ahornsirup sollte auch funktionieren. Liebe Grüße! Mel.
Hey,
bis jetzt habe ich meinen Low Carb Schokokuchen immer mit Bohnen gebacken. Zucchini sind neu für mich und ich freue mich aufs nachbacken. Außerdem finde ich, dass das Brot so aussieht als wenn es satt machen würde :)
Liebe Grüße
Jenny