Dieser C-Sache kann man ja wirklich eine ganze Menge nachsagen. Und die allmeisten Dinge sind extrem unerfreulich. Genau wie ihr auch schmoren wir schon seit Wochen in unserer Butze, verteilen uns auf die wenigen zur Verfügung stehenden Zimmer und harren der Dinge. Die irgendwie nicht so richtig kommen. Unsere Sozialkontakte beschränkten sich seit Mitte Februar auf eine Handvoll Personen – und letzte Woche habe ich als ultimatives Stimmungs-Sahnetüpfelchen dann unseren Sommerurlaub in Südfrankreich stornieren müssen. Mäh.
Mit Schnutendeko anonym am Flaschencontainer
Den kurzen Enttäuschungs-Heulkrampf darüber konnte ich mit einem zwei Gläschen Weißwein aber wieder ziemlich schnell in den Griff kriegen. Überhaupt schleppen wir in letzter Zeit mit Schnutendeko aka Maske ein erhöhtes Flaschenaufkommen zum Container. Auch damit sind wir vermutlich nicht ganz allein … Gott sei Dank erkennt uns Dank Gesichtsbedeckung ja quasi keiner.
Aber diese Never-Ending-Virus-Story hat auch gute Seiten. Ja, doch! Man muss sie nur zulassen. Was zu Beginn eher erschreckend ist, kann auf Dauer neue Energien freisetzen: wie z.B. extrem viel Zeit mit sich selber zu verbringen. Ohne Ablenkung. Kein Shoppen, kein Abhängen mit den Freunden, kein gemeinsames Kochen, keine Reisen, kein Kino, kein nix. Sagte ich schon kein Shoppen?
Das schont einerseits das Konto. Und andererseits fängt man irgendwann in Ermangelung von externer Ablenkung ganz automatisch an, über Internes nachzudenken. Das zeitliche und geistige Vakuum auf wenigen Quadratmetern will gefüllt werden. Idealerweise mit konstruktiven Dingen.
Keine Ablenkung mit nix – viel Zeit, endlich die intern schmurgelnden Themen anzugehen
Mein konstruktives Internes hat mit meinem Job zu tun. Oder sagen wir stattdessen lieber etwas hochtrabender: meinem Business. Zu einem Job geht man oft hin und dann wieder nach Hause. Als selbständige Bloggerin und Delicious Content Creator lebe ich 24 Stunden in und mit meinem eigenen kleinen Erwerbskosmos. Einen Kosmos, den ich mir selber ausgesucht habe und den ich sehr liebe.
Darum habe ich vor Jahren einen gut dotierten und verantwortungsvollen Job im Marketing aufgegeben, um mich fortan nur noch um das Allerschönste der Welt zu kümmern: Essen, Kochen und Genuss. (Über Buchhaltung und anderen unattraktiven Schnassel gehen wir an dieser Stelle einfach elegant hinweg.)
Insgesamt blogge ich jetzt schon seit 10 11 Jahren – davon knapp vier Jahre in Vollzeit. Das ist eine verflixt lange Zeit mit unglaublich tollen Kontakten, Erlebnissen, Freundschaften, Projekten und Jobs. Und einer furiosen technischen, aber auch persönlichen Weiterentwicklung. Das macht was.
Schon letztes Jahr hatte ich das sehr starke Gefühl, dass in meinem Bloggerleben eine Veränderung nötig wird. Irgendwie konnte ich mich selbst in meiner Marke, dem Blognamen GourmetGuerilla und in meinem Logo mit der immer so geliebten „Püppi am Herd” nicht mehr ganz wiederfinden.
Das Baby braucht einen neuen Namen. Und ich brauch das auch.
Was da in mit rumorte? Nun. Einerseits haben meine Rezepte buchstäblich eher wenig mit „Gourmet“ zu tun: Meine Küche ist bunt, einfach, schnell, alltagstauglich und (trotzdem) sehr lecker. Auch Koch-Nerds mit einem halbstumpfen Messer können die meisten meiner Rezepte supergut zu Hause hinkriegen.
Andererseits ist der kämpferische „Guerilla“-Aspekt in meinen Beiträgen – wie z.B. die Aufklärung über Lebensmittel und ihre Inhaltsstoffe – mit der Zeit eher in den Hintergrund getreten. Ich arbeite weiterhin wahnsinnig gern mit frischen und möglichst unverarbeiteten Zutaten und ich bin immer noch eine notorische Leserin von Etiketten mit winzigen Zutatenlisten. Aber ein Fokus hat sich mit der Zeit viel stärker in Richtung Motivation zum frischen Selberkochen verschoben:
Weg mit dem ollen Zeigefinger und her mit dem täglichen Häppchen Spaß in der Küche!
Die Leute sollen Spaß in ihrer Küche (wieder)finden und ihre leckeren, selbstgemachten Gerichte mit kurzer Zubereitungszeit lieben. Oder tolle Produkte und spannende neue Zutaten entdecken. Und so einfach jeden Tag genießen. Weg mit dem erhobenen Zeigefinger und her mit dem täglichen Häppchen positiver Inspiration!
Ach ja. Und dann ist da noch diese vermaledeite Sache mit dem Gorilla …
Ah … Sie sind die Frau von diesem G…G…Gorilla?!
Ich gebe ja sofort und auf der Stelle zu, dass die Namensfindung für den Blog vor 11 Jahren eine sehr spontane war. Während ich auf der Couch saß und über meinen zukünftigen Blognamen nachgrübelte, kam der Mann nonchalant ins Wohnzimmer und sagte: „Nenne das Ding doch einfach GourmetGuerilla.“ Das klang sehr schmissig – ich war entzückt! Und nannte „das Ding“ genau so.
Das Ding. Damals. Und heute.
Damals bloggte man noch unbedarft und machte sich keine Gedanken darüber, dass Türsteher bei einem Event auch den Namen auf ihrer Liste finden müssen. Oder ob Menschen, die man in einer Jobsituation trifft, sich den Namen auch ernsthaft merken, aussprechen oder schreiben können. Tatsächlich habe ich auf Veranstaltungen schon oft Namensschilder mit GourmetGorilla bekommen (ja – mit „O“). Oder wurde gefragt „Ach, Sie sind diese Frau vom Blog … G…G…(leichtes Stottern)…Gorilla?“
To make a long story short (ihr lest immer noch mit? Ich bin begeistert!): Ich habe den Laden renoviert. Ein Blogger-Ich mit neuem Fokus ist geschlüpft! Und darauf habe ich mich in den letzten Wochen stark konzentrieren können. Weil, wir erinnern uns, wenig Ablenkung um mich herum war. Die Idee konnte sich also während Corona weiter konkretisieren und wachsen. Nun ist sie live.
A Corona-Baby is born: Say hello to Foxy Food!
Ich präsentiere euch also voller Aufregung und Freunde mein Corona-Baby, neues Ich und Ladenschild: Foxy Food. TUSCH! KONFETTI! LUFTSCHLANGEN! Oder wie eine liebe Freundin von mir sagte: Weniger Püppi am Herd und mehr Frollein mit Lashes. Ein fantastischer Spruch – ich liebe ihn.
Foxy Food ist bunt, frisch, clever, ein bisschen „hot“ und jeden Tag einfach nur lecker. Und bringt auch für die schnelle Alltagsküche das entscheidende spannende Etwas mit.
Auf die nächsten 10 Jahre – ich freu mich auf euch und auf uns.
Wenn ihr mir auf Instagram folgt habt sich sicher schon bemerktet, dass Foxy Food da seit ein paar Tagen on air ist. Und wenn ihr noch nicht dabei seid – ich freu mich sehr auf tolle neue Foxy Food Follower! Auch bei Facebook könnt ihr schon mal proaktiv euch auf die Namensänderung einstellen. Ich bin dran.
So. Das war’s. Ihr wisst Bescheid. Ich bastel dann jetzt mal weiter an den drölfzigtausend Dingen, die im Hintergrund noch angepasst werden müssen. Und auch die Umsatzsteuervoranmeldung für I/20 wartet noch … umpf.
Aber vor allem freue ich mich wahnsinnig auf die nächsten gemeinsamen Jahre mit euch und auf viele neue Foxy Food Adventures! Ich habe da diverse Ideen … jippieh … auf die nächsten 10 Bloggerjahre!
Und was lauert da gerade bei euch so an internen Dingen, die ihr in euch bewegt? Erzählt mir alles – ich bin gespannt!
Habt (trotz allem) eine gute Zeit, nutz eure Energie und
Eat Foxy – Every Day!
Mel.
Mel, ich finde das alles sehr mutig und FOXY! Mir gefällt’s!
Dein “altes Ich” hat mir auch gut gefallen, aber das mit dem Gorilla – puh, ich kann verstehen, dass das unangenehm und nervig war.
Mit dem Namenändern ist das ja so eine Sache. Ich habe auch schon xx Male drüber nachgedacht, mich dann aber doch dagegen entschieden. Erstens mangelt es mir an Kreativität und zweitens ist mir der Name (auch wenn ich ihn heute, 9 Jahre nach Blogstart, nicht mehr wählen würde) ans Herz gewachsen.
Viele Grüße!
Christina
(Es ist gut zu wissen, dass eigentlich der Mann die Schuld am Gorilla trägt … welch Last muss ihm nun von den Schultern gefallen sein. )
Dein Coming-out als Foody Fox ist ganz zauberhaft – ich liebe Glam, ich liebe Food und ich liebe Alliterationen (ok, GourmetGuerilla war auch eine …). Glückwunsch zu diesem gelungenen Corona-Baby!
Bei Gelegenheit müssen wir auf all das – und noch viel mehr – unbedingt anstoßen. Dat Fläschken liegt schon kalt, Ernst Eiswürfel steht auch bereit.
Ganz viel Freude und fantastischen Erfolg mit Foxy Food!
Wünscht Dir Hermine Hermelinchen*