Koreanisches Essen ist ja gerade der boomende Food-Trend. Während vor ein paar Jahren die thailändischen Restaurants mit Kokossuppen sowie roten, grünen und gelben Currygerichten an jeder Ecke eröffneten, sind nun die Koreaner dran und erweitern den asiatischen Horizon der Deutschen: Koreanisches Bimbimbab, Bulgogi und Kimchi sind inzwischen mindestens so beliebt wie die berühmte chinesische Ente in süßsaurer Soße. Vor allem Kimchi ist ein echtes Highlight. Das fermentierte Gemüse in der scharfen roten Paste platzt fast vor fantastischem Geschmack und bringt darüber hinaus superviel natürliches Vitamin C und probiotische Bakterien mit.
Kimchi wird gern in kleinen Schüsselchen zum Essen serviert, sodass man zwischendurch immer wieder ein Häppchen (oder besser eine Stäbchen) davon nehmen und zu seinen Hauptessen kombinieren kann – ähnlich wie indische Chutneys. Es fungiert aber auch gern mal als wichtige Zutat in verschiedenen Gerichten. Ich bin z.B. süchtig nach Kimchi-Suppe mit Tofu – einfach köstlich!
Die Fermentation von Kimchi ist an sich ein echtes Kinderspiel: Das Gemüse (sehr beliebt sind alle Kohlsorten) wird erst stark gesalzen, anschließend mit einer Paste aus Zucker, Salz, Chiliflocken und weiteren aromastarken Zutaten gemischt und in Gefäße gefüllt. Dort darf es dann ungekühlt Tage und Wochen „vor sich hingammeln“. Denn der Fermentationsprozess ist tatsächlich nichts anderes als ein natürlicher, gewollter Verarbeitungsprozess durch gute Bakterien – die Milchsäuregärung. Diese Bakterien wirken keimtötend und machen das Gemüse resistent gegen verderbliche Einflüsse wie Fäulnis und Schimmel. Außerdem sorgen sie für die darmschützende, probiotische Wirkung.
Wer sich jetzt heimlich beim Wort „Fermentation“ schütteln – das gute alte deutsche Sauerkraut ist nichts anderes, als mit Salz fermentierter Kohl und wird schon seit Jahrhunderten in Deutschland Küchen und Kellern hergestellt.
Und genau dieses Sauerkraut ist die perfekte Basis für das genial schnelle 2-Minuten „Instant“ Kimchi. Wenn du noch keine Erfahrungen mit Fermentation in deiner Küche gesammelt und Lust hast, dir den koreanischen Geschmack nach Haus zu holen – das „Instant“-Kimchi ist der perfekte Einstieg. Den Schärfenrad (Koreaner essen und der Regel gerne sehr, sehr scharf) kannst du ganz nach deinen Vorstellungen gestalten: Nimm zuerst nur die Hälfte der angegebenen Menge Chiliflocken, schmecke die Paste nach dem Mixen ab (siehe Rezept unten) und arbeite dich dann langsam weiter vor, bis dein maximaler Schärfenrad erreicht ist.
Ich bin sicher, du wirst das genial schnelle 2-Minuten „Instant“ Kimchi sehr lieben und schon bald zu allem möglichen wie Burgern, gegrilltem Fleisch, gebratenem Gemüse, Gemüsebrühe mit Tofu und als pikante kleine Beilage zu Eierspeisen, Salaten, Reis kombinieren.
Hab es lecker ღ
P.S.: Wenn du in heißer Kimchi-Liebe entbrannt bist – hier findest du das Rezept für Schnelles Gurken-Kimchi.
Das Rezept für genial schnelles 2-Minuten-„Instant“-Kimchi aus Sauerkraut
500 g rohes Sauerkraut (ohne weitere Zutaten außer Salz)
2-3 Knoblauchzehen, geschält
4 Frühlingszwiebeln, gehackt
1 frolleindaumengroßes Stück Ingwer, geschält
4 EL Reisessig* oder 3 EL Weißweinessig
1,5 EL koreanische Chili-Flakes (Gochugaru)*
2-3 EL Zucker
1 TL Salz
1 TL Fischsoße* (Vegetarier können diese weglassen, siehe Tipp unten).
2 TL dunkles Sesamöl*
Optional zum Bestreuen:
gehackte Frühlingszwiebeln
Sesam
Das Sauerkraut aus der Packung nehmen und in einem Sieb gut abtropfen lassen.
In der Zwischenzeit alle Zutaten für die Kimichi-Paste in einen kleinen Mixer oder Smoothiemaker geben und zu einer homogenen Paste mixen. (Ich liebe für solche kleineren Mix- und Mahl-Arbeiten ja seit Jahren meinen Mr. Magic*).
Das abgetropfte Sauerkraut in einer Schüssel gut mit der Kimchi-Paste vermischen. Das war´s!
Wer mag, garniert das Kimchi noch mit gehackten Frühlingszwiebeln und etwas Besam.
Das Instant-Kimchi sofort servieren oder mehrere Wochen in einem (vorher sehr heiß gespülten) Schraubglas im Kühlschrank aufbewahren.
Tipps:
Versucht das Kimchi zu Burgern, gegrilltem Fleisch, gebratenem Gemüse, in einer Gemüsebrühe mit Tofu, als pikante kleine Beilage zu Eierspeisen, Salaten, Reis … eurem Kombinationswillen sind quasi keine Grenzen gesetzt.
Falls ihr Vegetarier seid, könnte ihr die Fischsoße auch weglassen und dafür evtl. eine Prise Salz zusätzlichen zur Kimchi-Paste geben.
Wenn Ihr es gern etwas schärfer mögt, könnt ihr noch 1 EL koreanische Chilipaste (Gochujang) mitmixen.
Das Instant-Kimchi hält sich in einem sauberen Schraubglas im Kühlschrank viele Wochen. Damit keine „bösen“ Bakterien oder Sporen ins Glas kommen und sich Schimmel bildet, verwendet zur Entnahme vom Kimchi immer einen sauberen Löffel.
Liebe Mel, ich bin Inka, eine stille Leserin aus Mittelfranken. Natürlich begeistern mich Deine Rezepte und Dein Wesen! Aber Dein Beitrag über “Wasser” hat mich wirklich verfolgt. Ich achte im Alltag sehr auf regional, saisonal, bio, Müllvermeidung und trinke im Dienst Cola. Und viel zu wenig Wasser. Herzlichen Dank für Deinen Denkanstoss!!! Für das Koffein am Nachmittag habe ich mir gestern weissen Tee gekauft, das Wasser steht kühl, wir haben heute angefangen! Es grüssen herzlich Trixie aus Idstein und Inka
Liebe Mel, ich bin ebenfalls süchtig nach der Kimchi-Suppe mit Tofu und mich würde interessieren, ob ich auch das Sauerkraut-Kimxhi dafür nehmen kann?
Liebe Grüße von Andrea
Hallo Andrea, ich vermute, dass das Instant-Kimchi nicht die durchgezogenen Schärfe hat, die die Suppe so lecker macht. Es eigentlich sich eher als schnelle Beilage. Aber hey – vielleicht probierst Du es einfach mal aus und sagst dann Bescheid, wie es war? Ich bin sehr gespannt! Liebe Grüße, Mel.