Dir ist heiß. Du schwitzt. Kein Luftzug bringt Abkühlung. Die Luft steht. Du greifst zum Glas, lässt die braunen Eiswürfel eine Runde klimpern und nimmst den ersten, eiskalten Schluck. Du bist überrascht von den ungewöhnlichen Aromen. Es ist auf eine angenehme Art süß – aber viel weniger süß, als die Limos, die dir sonst Abkühlung bringen sollen. Du nimmst noch einen Schluck. Die Eiswürfel lösen sich langsam auf und geben mehr und mehr von ihrem Geschmack preis. Erinnert irgendwie an Weihnachten, denkst du. Aber auch irgendwie nicht. Gewürze … stark … harmonisch … orientalisch … eine Spur scharf … ein Hauch Mandeln … belebend. Ahhhhh … wunderbar! Das erste Glas ist leer. Mehr! Großartigerweise hast Du ja gleich ein paar Portiönchen mehr von deinem hausgemachten, geeisten Mandel-Chai im Kühlschrank.
SPLASH!
Super für die Optik: Die Mandelmilch mit einem Milchaufschäumer oder einen Schneebesen kalt (!) aufschlagen, bis ein fluffiger Schaum entsteht und als samtiges Kissen oben auf den Mandel-Chai geben.
Und so geht´s – das Rezept für 4 Gläser:
0,75 Liter Wasser in einem Topf aufkochen, 5 Teebeutel Chai in das Wasser geben und 15 Minuten ziehen lassen. Achtet darauf, einen Chai ohne Aromastoffe, Zuckerzusatz oder andere Zusätze zu kaufen. Chai, der als Pulver angeboten wird, besteht meist zu 80% aus Zucker – mit Teebeuteln liegt man meistens richtig, aber werft trotzdem einen Blick auf die Zutatenliste. Ein ordentlicher Chai besteht nur aus Schwarzem Tee und Gewürzen.
(Wer mag, experimentiert ein bißchen und verwendet weitere Gewürze nach Geschmack. Ich habe noch 1 Sternanis und 1 Stückchen Chili in das kochende Wasser gegeben. Schärfe ist bei Hitze eine tolle Sache.)
Die Teebeutel und die zusätzlichen Gewürze entfernen und den Tee abkühlen lassen. In Eiswürfelformen füllen und im Eisfach gefrieren lassen.
Zum Servieren ein paar der Chai-Eiswürfel in ein Glas geben und mit eiskalter Mandelmilch (z.B. von alpro) auffüllen. Mandelmilch passt hervorragend zum Chai und bringt gleich eine tolle Grundsüße mit, die Zucker & Co. überflüssig macht. Dabei hat sie sogar weniger Kohlenhydrate als normale Kuh-Milch (um die 3 g) und ist auch für Veganer und Menschen mit Laktoseintoleranz bestens geeignet. Auch hier lohnt sich wieder der Blick auf´s Etikett: Der Geschmack sollte nur von den enthaltenen Mandeln und nicht von Aromen etc. kommen.
Tipp: Die Mandelmilch lässt sich auch prima selber herstellen. Dafür 200 g Mandeln über Nacht in kaltem Wasser einweichen. Das Einweichwasser abgießen und die Mandeln mit 1 l heißem Wasser im Mixer zerkleiner, bis eine weiße Flüssigkeit ohne Stückchen entstanden ist. Die pürierten Mandeln durch ein mit einem Seihtuch ausgelegtes Sieb giessen. Die im Tuch zurückbleibende Masse gut ausdrücken. Die Mandelmilch evtl. mit 1 EL Agavendicksaft süßen und kalt stellen.
GourmetGuerilla – Geeister Mandel-Chai
So. Prima. Liest man das. Produziert Speichel. Greift nach rechts. Und was steht da… NIX! Hallo? Das’s ja wohl… ich bin für die Erfindung des 3D-Internets! Dann würde ich nämlich schnell mal in den Bildschirm langen und ein wönzögös Schlöckchön stibizen…
Bis dahin muss ich wohl erstmal “Chai” auf den Einkaufszettel schreiben –
danke für die Vorlage!
Genau nach sowas hab ich gesucht! Auf nem Festival letztens habe ich in einer Nacht FÜNF Becher Chai-Tee getrunken. Weil es so kalt war. Und nun wirds heiß (34 Grad-Prognose in Hamburg für Samstag) und der Tee wird kalt. Jayyy!
Auf dem Festival gabs eh ganz tolle Sachen zu essen und zu trinken. Ich sage nur Schoko-Guarana-Bällchen…
Danke dafür
Anna
Gerade habe ich das erste Glas Mandel-Chai nach deinem Rezept probiert. Yum! Auf diese Weise dürfen mir die winterlichen Gewürze auch gerne im Sommer daherkommen. Eine willkommene Abwechslung zu meinem Eis-Latte.
Sehr lecker! Die Aromen aus dem Chai-Tee kommen auch kalt sehr gut zur Geltung :-)
Wow, schmeckt warm und kalt und passt genau in die Jahreszeit. Eine sehr schöne Rezeptidee. Groooooßartig und so gesund!!!