Franzöesische Zwiebelsuppe aus den Pariser Markthallen mit Brot und Käse | GourmetGuerilla.de

Französische Zwiebelsuppe aus den Pariser Markthallen. Das köstliche Original-Rezept mit Brot und Käse, aber ohne 80er-Jahre- Hohlraumversiegelungs- Deckel.

Wann hast du eigentlich deine letzte Zwiebelsuppe gegessen? War das vielleicht in einem dieser gewissen Restaurants, in das deine Großeltern immer so gerne gegangen sind? Kam die Suppe eventuell in einem dunkelbraun geflammten Keramik-Töpfchen, das so heiß war, dass du dir jedes mal die Finger daran verbrannt hast? Und war die ganze Angelegenheit zudem noch  mit einem widerspenstigen Käsedeckel quasi hohlraumversiegelt, sodass die Zwiebelsuppe auch eine geschlagene halbe Stunde nach dem Servieren noch die Temperatur von flüssiger Lava hatte? Vergiss das alles. Denn heute sprechen wir über das wunderbar einfache und köstliche Original-Rezept für Französische Zwiebelsuppe aus den Pariser Markthallen.

Ich habe tatsächlich keine Ahnung, wer sich – vermutlich irgendwann in den frühen 1980ern – diesen seltsamen Käsedeckel auf Zwiebelsuppen ausgedacht hat. Denn eigentlich gehört er da überhaupt nicht hin. Wie so viele Gerichte, die wir heute lieben (Pizza!), war die Zwiebelsuppe auch ursprünglich ein Arme-Leute-Essen. Ein paar günstige, lange haltbare Zutaten, ein bißchen Resteverwertung von Lebensmitteln und viel Geschmack– die Suppe aus Zwiebeln, Brühe, altbackenem Brot und aromatischem Käse war schon vor 200 Jahren der Renner in den eiskalten Pariser Markthallen.

Free your Zwiebelsuppe – weg mit dem ollen Deckel!

Damals hatte natürlich keiner Zeit und Lust für so kapriziöse Dinge wie einen Käsedeckel. Das altbackene, eventuell noch geröstete Brot wurde unten in die Schüssel gelegt, geriebener Käse darauf gestreut. Und die kochendheiße Brühe mit viel süß-aromatischen Zwiebeln wurde darüber geschöpft. E voilà: Eine fantastische Mahlzeit war fertig. Vielleicht solltest du der Zwiebelsuppe ganz bald auch noch mal eine Chance geben? Denn wer kann einer heißen herzhaft-salzig-knusprigen Kombination mit geschmolzenem Käse schon ersthaft widerstehen? So.

Habt es lecker 

P.S.: Wer sich bei der Zwiebelsuppe um verdauungstechnische Folgen sorgt, kann ganz beruhigt sein. Durch das längere Schmoren verlieren die Zwiebeln die Schärfe und werden leicht verdaulich. Die entscheidende Prise Kümmel sorgt außerdem nicht nur für einen tollen Geschmack, sondern auch für folgenlosen Suppenspaß.

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Das Rezept für Französische Zwiebelsuppe aus den Pariser Markthallen

Zutaten für 3 Portionen:

1 kg Gemüsezwiebeln, gepellt & in Ringen
ein großzügiger EL Butter
1 TL Salz
eine Knoblauchzehe, gepellt und gehackt
schwarzer Pfeffer
optional 1 EL Mehl
1 TL gemahlener Kümmel
100 ml Weißwein
1,25 Liter Brühe (Gemüse oder Rind)

Salz & Pfeffer

6 große Scheiben altes Ciabatta, Baguette o.ä.
100 g kräftiger Käse gerieben (Greyerzer, Bergkäse o.ä.)
3 Frühlingszwiebeln, Grün und Weiß in Ringen

Und so geht´s:

Die Butter in einem großen Topf erhitzen und die Zwiebeln bei mittlerer bis hoher Hitze darin anbraten. Salz und Knoblauch hinzufügen, gut umrühren und ca. 20 Minuten bei mittlerer Hitze schmoren, bis die Zwiebeln sehr weich sind.

Mit schwarzem Pfeffer und Kümmel würzen und (wenn gewünscht) das Mehl über die Zwiebeln stäuben. 1 Minute unter Rühren braten und dann mit dem Weißwein ablöschen. Wenn der Weißwein eingezogen ist, mit der Brühe auffüllen und 20 Minuten köcheln lassen. Zum Schluss noch einmal kräftig mit Salz und etwas Pfeffer abschmecken.

Das trockene Brot auftoasten und je zwei Scheiben in eine große Suppenschale legen. Den geriebenenKäse auf dem Brot verteilen.

Die sehr heiße Zwiebelsuppe über das Brot und den Käse schöpfen. Die Frühlingszwiebeln dazugeben und die Suppe sofort servieren.

Tipps: Kümmel ist ein Gewürz, das polarisiert. In der Französichen Zwiebelsuppe solltet ihr dem Kümmel aber unbedingt eine Chance geben. Er sorgt nicht nur für eine gute Verdaulichkeit, er ist sehr wichtig für den runden, leicht süßlichen Geschmack der Suppe. Ich empfehle, Kümmelkörner am besten frisch zu mörsern oder zu mahlen – der Geschmack ist so viel besser, als der von fertig gemahlenem Kümmelpulver (der häufig wirklich eher modrig und mies schmeckt).

Bei so einfach Gerichten kommt es ja immer auf jede Zutat an. Darum gebt für den Käse ein paar Cent mehr aus und entscheidet euch für einen Greyerzer oder kräftigen Bergkäse. Das günstige Stück Gouda macht hier nicht so richtig froh.

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