Wie dunkel kann es bitte im Winter draussen sein, wenn man aufwacht? Stockdunkel. Tintenschwarzdunkel. Unmöglich festzustellen, wie spät es ist. 2 Uhr? 4 Uhr? Ein einäugiger mürrischer Blick auf´s iPhone offenbart die ganze schreckliche Wahrheit: Waaaas – schon Viertel vor sieben?! Aufstehenszeit. Oh nee. Es ist nicht nur dunkel sondern auch ziemlich kalt. Ein Zeh verlässt als Temperaturfühler den Oberbettenberg unter dem es so schön kuschelig ist. Brrrrrrrr. Ein Oberbettenberg ist ein eindeutig freundlicher und angenehmer Ort, darunter sollte man unbedingt länger verweilen. Ich könnte einfach liegen bleiben und sagen, ich hätte verschlafen. Eine großartige Idee, ich kuschele mich wieder in mein Kissen. 10 Sekunden später fällt mir dann ein, dass der Mann und das Kind dann auch zuspätkommen. Ein tiefer Seufzer – es nützt nichts: Mit übermenschlicher Anstrengung raffe ich mich auf und schwinge die Beine aus dem Bett. Idealerweise stoße ich dabei nicht das randvolle Wasserglas um, das ich mir abends noch neben dem Bett bereit gestellt, dann aber doch nicht mehr getrunken hatte, da ich lieber mit dem Buch auf dem Gesicht eingeschlafen bin.
In den allermeisten Familien gibt es ja eine bestimmte Aufgabenverteilung im morgendlichen Alltag. Bei uns bin ich diejenige, die als erste aufsteht, die Lichter anschaltet, die Heizungen hochdreht, das Kaffeewasser aufsetzt und das Frühstück für das Kleine macht. Im Sommer ist das richtig toll, als erste wach zu sein und ein paar Minuten Ruhe zu geniessen, bevor das Leben wieder loskesselt. Im Winter nicht. Und niemals würde ich das ganze ohne die dicken selbstgestrickten Wollsocken durchstehen, die ich meiner Freundin Vivien mal abgeluchst habe.
Damit es dann auch ganz schnell von innen warm und heimlig wird, mache ich in der dunklen Jahrezeit gern einen warmen Frühstücksbrei. Vielleicht klingt es etwas werbewirksamer, wenn wir wie die Engländer „Porridge“ dazu sagen. Porbiert es aus, es ist ganz toll. Grundsätzlich könnt Ihr außer dem im Porridge traditionell verwendeten Hafer jede Sorte Getreideflocken verwenden, die Ihr gern mögt. Ich habe eine 6-Korn-Flockenmischung in der alle möglichen Getreidesorten vertreten sind. Die Flocken werden dann in Milch oder Sojamilch gekocht. Zu dem warmen Brei gibt es ein – ebenfalls – warmes, mit winterlichen Gewürzen abgeschmecktes Fruchtkompott. Die Familie steht auch darauf. Guten Morgen (Winter-)Sonnenschein!
Getreidebrei und Kompott lassen sich gut vorbereiten. Kocht gleich mehrere Portionen auf einmal und wärmt diese dann nach und nach morgens in 3 Minuten auf. Schneller ist keine Stulle geschmiert.
Die Zutaten könnt Ihr immer wieder variieren. Probiert verschiedene frische Obstsorten, Rosinen, Dörrobst oder Nüsse für das Kompott. Der Brei lässt sich interessant mit Sojamilch in verschiedenen Geschmacksrichtungen (z.B. Haselnuss oder Vanille) abwandeln.
Und so geht´s für 2 Portionen:
60 g Getreideflocken mit 250 ml Sojamilch Haselnuss (oder jede andere Geschmacksrichtung bzw. Kuhmilch mit 1 EL gemahlenen Haselnüssen verrührt), 1-2 Messerspitzen gemahlener Vanille und 1 winzigen Prise Salz in einen kleinen Topf geben. Auf mittlerer Hitze aufkochen und dann bei kleiner Hitze sämig einkochen lassen. Dabei häufig rühren, damit die Flocken nicht anbrennen. Wenn der Brei zu fest wird, noch etwas Sojamilch/Milch zugeben. Zum Schluss 1 Flöckchen Sojamargarine oder Butter unterrühren.
1 Apfel waschen, das Kerngehäuse entfernen und in mundgerechte Stückchen schneiden. Mit 1 Schluck Wasser in einen weiteren kleinen Topf geben und ca. 5 Minuten dünsten. 2 Handvoll Cranberries waschen und zum Apfel geben. Mit 1 Prise Zimt sowie 2 TL Zucker würzen und weiter köcheln lassen, bis die Cranberries weich werden.
Den Getreidebrei in eine Schüssel füllen und einen ordentlichen Klacks Kompott obendrauf geben.
Tipp: Damit es noch schneller geht, die Getreideflocken schon am Abend vorher in der Sojamilch/Milch einweichen und in den Kühlschrank stellen. Dann am Morgen wie im Rezept beschrieben zubereiten.
GourmetGuerilla – Haselnuss-Porridge mit Apfel-Cranberry-Kompott
Hmm wow das sieht super lecker aus und klingt doppelt so gut!
Dein Rezept kommt wie gerufen! :-)
Eine schöne Frühstücksalternative und so wandelbar, perfekt.
Verschneite Grüße aus Bayern,
Marina
Das hört sich echt toll an. Mit Sojamilch habe ich bisher noch nie etwas zubereitet, aber ist bestimmt ein Versuch wert. Bin so gespannt, wie das alles schmecken wird.
Ich sitze froestelnd vorm Rechner, aber beim Lesen dieses tollen Rezeptes wird mir warm ums Herz. :-) Ich werde jetzt sofort in die Kueche rueberspringen und den Brei fuer morgen frueh vorbereiten.
Und vielen Dank fuer den tollen Einkaufszettel, was fuer ein Service!
Hallo Sandra, warmes Herz – warmer Bauch, da kann ja gar nichts mehr schiefgehen ;-) Danke für Dein liebes Feedback. Mel.
Oh wie lecker, ich glaube das wirds bei uns am Wochenende geben, bevor der große Weihnachtsrummel beginnt. Für unter der Woche ja doch etwas aufwendig, da ist die Zeit am Morgen einfach zu knapp. Deine Fotos sind übrigens der Hammer, super liebevoll gestaltet!
Liebe Grüße und ein frohes Fest,
Lili
Auf Porridge stehen wir nicht so sehr, aber deine einführenden Worte sind schön geschrieben :-) Frohes neues Jahr wünsch ich dir!!!