20 Minuten Buttermilch-Haferflocken-Brot #rezept #gourmetguerilla

Easy-peasy-20-Minuten Haferflockenbrot mit Buttermilch. Das könnte doch glatt Euer 1. selbstgebackenes Brot werden …

Wie lautet doch immer, immer, immer die alles entscheidende Gretchenfrage bei Das perfekte Dinner? Naaaa? Genau! „IST DAS BROT AUCH SELBST GEBACKEN?”.

Der geneigte Zuschauer schrumpft dabei auf der heimischen Couch vor Fremdscham und Mitgefühl mal wieder ein paar Zentimeter in sich zusammen. Musste er doch tatsächlich direkt vor der dritten Werbepause miterleben, wie der ambitionierte, aber leicht überforderte Kandidat in seiner Küche den kapitalsten aller Fehler beging, als er ein Fertig-Baguette in den Ofen schob. Ach, man hatte das Desaster ja schon kommen sehen. Da nützen dann auch alle sous-vide gegarten Tranchen vom Ochsenbäckchen und stundenlang reduzierte Sößchen nichts mehr. Die kochaffine Zuschauer-Nation hat inzwischen verinnerlicht: Du kannst Deinen kritischen Gästen alles mögliche vorsetzen (ja, die verpacken sogar Maggi im Essen und Fertigsoßen soweit ganz gut) – aber das Brot muss selbstgebacken sein. Punkt. Da führt einfach kein Weg daran vorbei.

Und dann beginnt auf der Mattscheibe auch schon das große Schlachten: Innerlich bebend erleben wir, wie die Gäste am Tisch auf den ersten Blick erfasssen, dass das Brot in Kruste und Krume eindeutig der deutschen Industrienorm entstammt. Da spricht dann auch gleich ein Mitstreiter maliziös die alles entscheidende Frage aus, bereit, dem Konkurrenten damit den Todestoß zu versetzen. „Ist das Brot auch selbst gebacken?” Peinliche Stille senkt sich über den Tisch. Je nach persönlicher Veranlagung des Gastgebers sehen wir nun Gesichtsfarben erblassen, hören ein betont forsch vorgetragenes „Also, nein – das konnte ich doch nicht auch noch schaffen. Ist doch klar, ne, hahaha.” oder – oh Gipfel aller Fernsehgenüsse – eine freche Lüge „Klar habe ich das Brot selbst gebacken”. Auch verzweifelte Verweise auf die edle Herkunft des angebotenen Backwerks (bester Bio-Bäcker im Ort, Demeter-Standard, bei Mitternacht und Vollmond fußgemahlene uralte Weizensorte), reißt hier das Stimmungs-Ruder nicht mehr rum. Am Tisch werden bedeutsame Blicke getauscht und wir ahnen: Neenee, das wird nix mehr.

Beim Hochhalten der Punktetäfelchen werden dann die Fingerabdrücke auf den schlecht polierten Gläsern gegen das à point gegarte Fleisch abgewogen. Doch das ist lediglich (Drehbuch)Geplänkel. Wir wissen, was gleich kommen wird und muss. Und richtig: Der Gastgeber wird für seine kulinarische Entgleisung auf das härteste abgestraft. Der beste aller Off-Sprecher fasst das Ergebnis auch für die spät hinzugekommenen Zuschauer noch einmal deutlich und mahnend zusammen: Ein 16-Punkte-Supergau aufgrund der Verwendung eines Industrie-Baguettes.

Solltet Ihr also jemals in die (selbstgewählte) Lage geraten, bei Das perfekte Dinner als Kandidat dabei zu sein oder einfach mal Lust auf ein selbstgebackenes Brot ohne ein Dutzend Zusatzstoffe haben, kommt hier das einfachste aller Rezepte (mal wieder  aus der Saveurs 5/2012) aus dem Brotdilemma: 5 Zutaten kurz zusammen kneten, 20 Minuten ab in den Ofen – und schon hat man ein frisches, duftendes, köstliches homemade Brot.

Ihr habt es noch nie getan? Dann wird es jetzt definitiv Zeit für Euer 1. Mal.

Prima: Die Zutaten hat man eigentlich immer im Haus (und Buttermilch bekommt man im Zweifel auch noch schnell an gut sortierten Tanken). Der Teig muss nicht gehen, sondern wird einfach kurz mit dem Handrührgerät zusammengemixt. Einmal noch schnell mit den Händen nachkneten, in zwei Portionen teilen und ab auf das Backblech damit:

Ganz prima: Nach 20 Minuten liegen dann wirklich zwei warme, köstlich duftende und vor allem selbstgemachte Brotlaibe vor uns. Fast schon ein bißchen erschreckend, wie einfach das ganze ist:

Total prima: Der Teig lässt sich durch ein paar weitere Zutaten immer wieder neu variieren. Für Extra-Aroma habe ich bei meinen Broten getrocknete Tomaten und Rosmarin zugegeben. Schwups – schon ist das mediterrane Brot fertig. Oder wie wäre es mit etwas geriebenem Käse und Nüssen? Wenn Ihr es lieber süß mögt, mischt zum Beispiel Rosinen oder gehackte Trockenfrüchte unter den Teig.

Hier kommt das Rezept für 2 kleine Easy-peasy-20-Minuten Haferflockenbrote mit Buttermilch

Den Ofen auf 200 Grad vorheizen.

80 g Haferflocken mit 250 g Mehl, 5 g Salz und 1/2 Päckchen Weinsteinbackpulver (oder jede andere Sorte) in einer Schüssel vermischen.

250 ml Buttermilch mit 1 EL Honig verrühren und unter die trockenen Zutaten rühren.

Für eine mediterrane Note habe ich vorher noch 8 getrocknete Tomaten und 2 Zweige Rosmarin in die Buttermilch gegeben und einmal kurz im Mixer geschreddert. So verteilt sich das Aroma optimal im Teig. Trockene zusätzliche Zutaten wie Rosinen und Nüsse können auch mit dem Mehl gemischt werden.

Den Teig 2 Minuten mit den Knethaken des Handrührgeräts oder in der Küchenmaschine verrühren. Kurz mit den Händen nachkneten (Gott sei Dank klebt der Teig nicht!) und in zwei Portionen teilen.

Zwei kleine runde Laibe formen, mit einem Messer kreuzförmig einschneiden und evtl. mit ein paar Haferflocken betreuen. Auf einem mit Backpapier ausgelegtem Blech 20 Minuten backen.

Aus dem Ofen holen und unter einem ganz leicht feuchtem Küchentuch abkühlen lassen. Das war´s schon.

Köstlich mit etwas Butter und Salz!


GourmetGuerilla – Haferflockenbrot mit Buttermilch