Standet Ihr früher auch total auf Omas Leberwurstbrote (mit Butter drunter – natürlich), fandet Leber dann aber im Laufe der Jahre irgendwann unsexy? Oder esst ihr im Moment einfach mal weniger Fleisch und ernährt Euch sogar vegetarisch? Und obwohl das alles an sich so weit ganz schön ist, fehlt Euch ab und an dieser ganz bestimmte herzhafte Geschmack? Prima! Ich habe da nämlich mal was vorbereitet: Eine leckere Stulle mit vegetarischer Leberwurst.
Aus ein paar Zutaten und gekochtem Getreide wird in ein paar Minuten ein leckerer, herzhafter Brotauftrich, der geschmacklich verflixt an Leberwurst erinnert. Und wer jetzt zögert und sich an schon probierte pflanzliche Brotaufstriche erinnert, die mit ihrer deutlichen Soja/Tofunote nicht überzeugen konnten – keine Sorge. Dat hier is janz wat anderes, wa. Wir arbeiten nämlich mit Grünkern:
Grünkern klingt zunächst furchtbar nach staubigem Reformhaus, ist aber richtig lecker! Grünkern ist das halbreif geerntete und unmittelbar darauf getrocknete Korn des Dinkels. Gekocht schmeckt er herzhaft nussig – und daraus kann man ziemlich viele leckere Sachen machen. In unserem Fall sorgen die richtigen Gewürze und viel in Ghee (ayurvedische geklärte Butter) angebratene Zwiebel für das gewisse Etwas. Veganer verwenden anstatt Ghee einfach ein neutrales Lieblingsöl.
Die Zutaten werden vermischt und dann mit dem Pürierstab durchgemixt. Je nachdem, wie lange Ihr das ganze püriert, erreicht Ihre eine feinere oder gröbere Konsistenz. Hier im Bild: Grobes Leberwurst-Imitat. Köstlich!
Und so geht´s für 1 großes oder 2 mittlere Gläser:
100 g Grünkern in 350 ml Wasser mit 1 TL Salz nach Packungsanweisung weichkochen (das dauert in der Regel 30 – 40 Minuten). Das übrige Wasser abgiessen und den Grünkern abkühlen lassen.
2 große Zwiebeln (oder 2 – 4 kleine) pellen und in feine Würfel schneiden. 2 großzügige EL Ghee (Veganer nehmen Ernussöl) in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebeln sanft glasig und etwas braun schmurgeln. 1,5 TL getrocknetem Majoran, 1/2 TL Salbei und ordentlich schwarzen Pfeffer zugeben und 1 Minute mitbraten. Zwiebeln dann ebenfalls etwas abkühlen lassen.
Grünkern mit Zwiebeln, 2 EL Sojasoße, 1/2 TL frisch geriebenem Ingwer, 1 TL geräuchertem Salz und 5 EL Sojacreme oder Sojacuisine in einen hohen Rührbecher geben. Mit dem Pürierstab bis zur gewünschten Konsistenz durchmixen. Am besten über Nacht im Kühlschrank in einem luftdichten Gefäß durchziehen lassen. Am nächsten Tag nochmal mit Räuchersalz abschmecken.
Und jetzt rauf auf die Stulle!
OBAGUUUT probier ich gleich mal am Weekend aus…..
Au ja Pam, sag mal, wie Du sie findest – so als Tussi vom Fach *g*
Also. Ich bin ja fasziniert davon, was man so alles zubereiten und genießen kann. Aber für mich gibts nichts besseres als Leo Lausemaus Kalbsleberwurst aus der Aldi Kinderkiste. Aber pssst. Keinem verraten :D
Maria – klar das bleibt unter uns *psssssst* ;-)
wie lange hält sich diese “Leber”wurst?! :)
Hallo Lisa, der Aufstrich hält sich in einem geschlossenen Behälter ca. 4-5 Tage im Kühlschrank. Am besten immer sauberes Besteck zur Entnahme benutzen. Liebe Grüße! Mel.
Aaaaaaabgefahren! :-)
Ich habe Fake-Leberwurst früher mit Räuchertofu und Kidneybohnen gemacht, schmeckt sehr authentisch, (dummerweise ist Tofu nicht so super für mich) und kürzlich habe ich es mit braunen Linsen, Mandelmus und Kürbiskernen versucht. Nicht ganz so authentisch, aber für sich genommen sehr fein!
Da ich gerade den Einkaufszettel für den morgigen Samstag schreibe, notiere ich: Grünkern. Soja Cuisine wird mit Hafersahne ersetzt, aber das sollte ja auch gehen!
Dir ein schönes Wochenende!
Hey Katharina,
mit Kidneybohnen und Räuchertofu? Das hört sich ja auch interessant an. Hast du dazu noch das Rezept?
Liebe Grüße
Hüstel, ich oute mich als jemand, der liebend gerne Sonntags Brezel mit Leberwurst frühstückt – aber bitte mit dem Original ;-) Probieren würde ich deine vegetarische Leberwurst aber auf jeden Fall mal, allein weil ich so gespannt bin, ob das tatsächlich wie Leberwurst schmeckt?
Viele Grüße und schöner Tag noch,
Juliane
Oh wie gut, ich hab so ein ähnliches Rezept dafür, das ich wahrscheinlich morgen auch bei mir bringen werde. Wollte ich schon lange ausprobieren :-)
Getestet. Schmeckt bei mir kein Stück nach Leberwurst. Aber trotzdem: Sehr, sehr gut! Ich danke!
Hm, bei mir funktionieren die “Fakes” nicht, weil ich alter Carnivore dann sofort immer an das “Original” denke und unbewusst anfange, zu vergleichen. Und beim Vergleichen fallen dann die “Fakes” oft durch, weil mein Kopp immer “aber….aber…aaaber!” nölt. Geht Euch das auch so? Ich find’s schade, denn diese “Fakes” sind für sich genommen und ohne nölenden Kopp ja meist super.
Dann gebt diesen Sachen doch einfach andere Namen! Warum Wurst? Warum Fleisch? … wenn es keins ist!
Irgendwie nerven die Bezeichnungen.
Also, ich bin ja bekennender Kalbsleberwurstfan und deshalb skeptisch. Was die Fakes anbelangt, muss ich Uwe zustimmen. Aber: Weniger Fleisch will ich auch essen. Und da kommt so ein Rezept gerade recht. Ich bin gespannt, ob es mit echter Leberwurst mithalten kann…
Dieses Rezept ist so genial! Ich kenne Grünkern (Spitze!), weil ich am Rande des deutschen Grünkernparadieses wohne, bereits seit länger Zeit – unbedingt probieren!
Hammer! Das Rezept ist absolut großartig. Würde ich auch echt der “richtigen” Leberwurst vorziehen und ich bin eigentlich bekennender Fleischliebhaberin. Ich kenne das aus meiner Kindheit als “Grünkernpaste” (allerdings war das Rezept etwas anders: Grünkern ganz klein geschrotet und mit Olivenöl), werde es dann auch für mich so nennen, wegen Nostalgiefaktor ;-)
Auf jeden Fall vielen Dank, das ist die beste vegi Leberwurst, die ich bis jetzt probiert habe. Hatte auch schon mal die Variante mit Kidneybohnen und Räuchertofu probiert.