So – machen wir uns nichts vor: Wir haben Mitte September und in Hamburg ist die Kürbissuppen-Phase angebrochen. Seit ungefähr drei Tagen muss ich morgens wieder darauf achten, dass immer nur ein Fenster geöffnet ist – sonst Altbau … Türritzen … Zug … Fußkälte … bäähhh. Und das ist das untrügliche Zeichen, dass sich da draußen etwas maßgeblich verändert hat: Die Kälte im Wind ist da. Automatisch verändert sich auch etwas im Inneren: Das dringende Bedürfnis nach warmen Suppen, kuscheligen Decken und langen Serien-Binge-Nachmittagen auf der Couch poppt auf. (Letztens schrieb jemand auf Facebook, sie würde gerade die alten Folgen SATC anschauen. Prima Idee – ich habe das mal vorsorglich auf meine Liste gesetzt.)
Jetzt ist es 10:39 Uhr und auf meinem Herd brodelt eine Kürbissuppe. Genauer gesagt Kürbissuppe à la Dagmar. Sie war die erste Kürbissuppe in meinem Leben und wurde von meiner Freundin Dagmar auf einer Party in einer Barmbeker Küche vor 20 Jahren (sagen Sie jetzt nichts, bitte. Danke.) serviert. Damals hatten wie noch 3 Kinder weniger und sehr andere Frisuren. Außerdem hatte noch nicht die Kürbissuppen-Inflation eingesetzt und das ganze war ein hochexotischer Knüller. Und so lecker, dass einfach den Kürbissuppen-Standard in meinem Leben gesetzt wurde. Wenn ich mich richtig erinnere, gab es kein niedergeschriebenes Rezept. Dagmar hat die Zutaten ungefähr aufgezählt und wir haben zu Hause alle ungefähr nachgekocht.
Zeit, die Kürbissuppe à la Dagmar für alle Zeiten festzuhalten. Denn sie ist einfach, richtig, richtig gut und total herzwärmend bei Herbstgefühlen. Sie ist süß, salzig, pikant, wunderbar cremig, einfach und günstig. Und sie kann immer wieder nach Lust und Laune variiert werden – etwas mehr Süße, etwas mehr Chili-Wumms, Croutons oder gebratener Bacon als Topping oder ein Dattel-Speck-Spießchen als Ergänzung … macht, was ihr wollt. Ach ja: vegan geht das ganze natürlich auch.
Also – ihr seid jetzt bestens auf auftretende Herbstgefühle vorbereitet, ne. Und wer noch mehr herbstliche Suppenliebe sucht wird auch hier, hier, hier oder hier fündig. Und was tut ihr gegen Fußkälte?
Habt es lecker!
Und hier kommt das Rezept für die beste Kürbissuppe à la Dagmar mit Orange, Curry und einem Hauch Chili
Zutaten für 4 Personen:
2 mittelgroße Zwiebeln
2 Knoblauchzehen
1 guten EL Butter (oder eine vegane Alternative)
1 Hokkaidokürbis, ca. 1 kg
4 Möhren, mittelgroß
4 Kartoffeln, mittelgroß
1,5 Liter kräftige Hühner- oder Gemüsebrühe
1-2 TL Zimt
1-2 EL Currypulver
2 Prisen Chilipulver (oder mehr)
0,4 Liter Orangensaft ohne Zuckerzusatz
3 EL Ahornsirup (oder Honig, aber der war bei mir aus)
Salz & Pfeffer
Und so geht´s:
Zwiebeln und Knoblauch pellen und hacken.
Den Kürbis teilen, das Heu und die Kerne mit einem Löffel herausschaben und wegwerfen. Den Kürbis in Würfel schneiden. (Sehr prima: Hokkaido hat eine weiche, essbare Schale und muss nicht geschält werden!)
Möhren und Kartoffeln schälen und in Stücke schneiden.
In einem großen Topf die Butter erhitzen und die Zwiebel darin glasig anschwitzen. Den Knoblauch hinzufügen und 1 Minuten mitbraten. Danach das Currypulver in den Topf stäuben und 20 Sekunden unter Rühren anrösten.
Anschließend mit der Brühe und der Hälfte vom Orangensaft ablöschen und Kürbis, Möhren, Kartoffeln, Zimt, Curry und Chili hinzufügen. Ca. 20 Minuten köcheln lassen, bis das Gemüse sehr weich ist.
Den restlichen Orangensaft und Ahornsirup hinzufügen und mit einem Pürierstab cremig mixen. Mit reichlich Salz und einer Prise Pfeffer abschmecken und bei kleiner Hitze 5-10 Minuten ziehen lassen.
Zum Schluss noch einmal abschmecken und nach eigener Vorliebe evtl. noch etwas Honig, Zimt, Curry oder Salz und Pfeffer hinzufügen.
In Suppenschalen schöpfen und nach Geschmack mit Toppings servieren. Ich habe einen Klacks Schmand, gehackte Frühlingszwiebeln und selbstgemacht Croutons aus dem Airfryer genommen.
Tipps:
Die Zutaten müssen nicht grammgenau abgewogen werden. Wenn die Suppe am Ende zu dick sein sollte, einfach noch mit einem Schluck Wasser oder Brühe verdünnen, bis die Konsistenz passt.
Wer mag, kann diverse Toppings und/oder Creme fraiche bzw. eine pflanzliche Alternative als Swirl auf die Suppe geben. Sie schmeckt aber auch pur einfach super!
Die Suppe schmeckt durchgezogen am 2. Tag vielleicht sogar noch einen Tick besser.
Beim Wiedererhitzen häufig umrühren, damit sie nicht anbrennt.
Die Kürbissuppe hält sich im Kühlschrank 3 Tage, kann aber auch prima portionsweise eingefroren werden.
Kürbissuppe möchte ich diesen Herbst auch noch ausprobieren, danke für die Inspiration! :)
ich kochte sie, ich aß sie, ich fand sie köstlich. (witzigerweise erinnert sie mich geschmacklich etwas an deine wunder-möhrensuppe, aber das liegt vielleicht auch an meinen gewürzen. und da ich die auch köstlich finde, passt das ja ;))
Ich koche gerade Deine Kürbissuppe nach und..erst soll ich den Curry mit anrösten und dann soll ich ihn noch einmal mit in die Suppe geben – zusammen mit Zimt, Chilli und Gemüse. Sollte ich den Curry in zwei Teile teilen? Zu spät! Ich freue mich trotzdem aufs Ergebnis. :-)
Viele Grüße!
Anneke