Gestern abend klingelte mein Handy. Der Mann rief an, der sich eigentlich vor 45 Sekunden auf den Weg zur Tanke gemacht hatte, um ein wirklich kaltes Kaltgetränk zu erwerben. Ich solle schnell mal um die Ecke kommen, er hätte da was gefunden, das mir bestimmt gefallen würde.Was kann man an der Tanke so unglaubliches finden? Einen Mercedes aus den 70ern in güldener Lackierung für geschenkt? Gespannt huschte ich also schnell die Treppe runter (nachdem ich Mr. Terror – dem gemeinsamen Sprößling – noch schnell KIKA angeschaltet hatte.)
Als ich auf die Straße trat sah ich schon den Mann an der Hausecke grinsen, winken und deuten. Nähertretend kam dann das Beutestück in mein Blickfeld: ein rosaroter Schrank … wie gemacht, um Unmengen von Tellern, Platten, Schüsselchen und die Likörgläschen von Oma und Opa aufzunehmen. Offenbar von Nachbarn auf die Straße gestellt, damit er ein neues, tolles Zuhause finden kann.
Was soll ich sagen … nachdem ich kurz alle Türchen und Schubladen geöffnet hatte, um nach eventuellen Schädlingen oder unliebsamen Überraschungen zu suchen und dann auch noch meine Nase in das gute Stück gehalten hatte, schleppten der Mann und ich die Beute nach Hause. Ufz – Massivholz.
Wo soll er hin? Eigentlich ja in die Küche. Aber die ist ja bekanntermaßen winzelig. Naja, das können wir uns ja noch später überlegen. Damit er nicht im Flur alles blockiert, habe ich ihn dann beherzt ins Wohnzimmer verfrachtet.
Als ich heute von der Agentur nach Hause kam, habe ich beschlossen, dass er bei uns wohnen bleiben darf.
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