„Ha!” Der Mann schaut wie eine Mischung aus Derrick und Hercule Poirot und umschleicht die Verdächtige. Die bin zufällig ich. „Das hat doch nicht etwa irgendwas mit kleinen Plastikdosen zu tun, wo Du heute abend hingehst?” – „Was denn für kleine Plastikdosen?“, will ich arglos wissen. Der Mann konfrontiert mich mit dem ganzen Ausmaß meines angeblichen Verbrechens: „Ich weiß Bescheid! Du hast heimlich eine Tupperparty organisiert und wenn Du heute Abend nach Hause kommst, hast Du die Große Klarinette, ein Duzend Käsebutler und drei Kollektionen Wurst- und Käseetageren gekauft. Und ich darf dann morgen direkt zum Schweden und einen neuen Küchenschrank kaufen. Und anbohren.” – „NATÜRLICH NICHT!!!” Ich bin rechtschaffen empört. „Wie kommst Du denn auf sowas?” – „Na komm”, sagt der Mann. „Das klingt doch alles überaus seltsam.” Er zählt an den Fingern auf: „Du gehst heute Abend aus.” – „Ja.” – „Dabei triffst Du 10–15 Leute, die Du noch nie gesehen hast.” – „Richtig.” – „In einer Privatwohnung.” – Ähm, ja.” – „Und dann tut ihr was genau nochmal zusammen?” – „Kochen.” Der Mann zieht eine Augenbraue hoch. Seine Hand macht eine skeptische Geste. „Du musst zugeben, das klingt irgendwie seltsam.”
Ich bin verschnupft. „Das ist überhaupt nicht seltsam. Das ist einfach ein Kochabend mit Leuten, die sich nicht kennen. Das macht Spaß. Und ist doch lustig.” – „Lustig. Mit wildfremden Menschen zu kochen und an einem Tisch zu sitzen?” Im Gesicht des Mannes lese ich deutlich, dass er sich eher einer Wurzelbehandlung unterziehen würde, als so etwas Abstruses zu tun.
Da sind wir halt ziemlich unterschiedlich.
„Wer geht denn sonst noch so zu so was?” Der Mann lässt nicht locker. „Da sind doch bestimmt nur totale Spacken. So Nerds, die endlich mal Frauen kennenlernen wollen. Oder Uschen, die die ganze Zeit nur schrill lachen. Du weißt, wie das wieder endet, wenn Du Dir das den ganzen Abend anhören musst … . ” Der Mann hat Befürchtungen. Jetzt werde ich doch ein bisschen unsicher. Was ist, wenn er recht hat? Toll, jetzt habe ich Bammel.
Ich habe es getan. Und er hatte nicht recht. Ich verbrachte einen lustigen und entspannten Abend mit netten Leuten mit bunt gemischten Berufen in allen Altersklassen – und mit leckerem Essen. Links von mir saß eine Brandmanagerin für NIVEA, rechts eine Social Media Community Managerin. Dann waren da unter anderem noch ein Typ, der gerade von einer monatelangen Weltreise kam und der nette Herr im Anzug, der sich seit 30 Jahren mit Factoring beschäftigt. Das ganze wurde von Yumwe organisiert, einem Portal für Leute, die zusammen kochen wollen. Aber bevor ich das lange erkläre, schaut Ihr Euch einfach mal diesen kleinen Animationsfilm an:
Das sind übrigens Sven Lorenz und Aurel Bantzer. Die beiden haben sich Yumwe ausgedacht und vor einem Jahr eine Betaversion für Hamburg und Berlin ins Netz gestellt. Jetzt habe sie ein Crowdfunding-Projekt daraus gemacht, um das ganze endlich so richtig deutschlandweit realisieren zu können.
Und so sieht ein Yumwe Kochabend zum Beispiel aus:
Wenn ihr Lust habt, selber Gastgeber für so einen Abend zu werden oder bei netten Leuten zu Hause zu kochen, dann schaut auf der Homepage von Yumwe vorbei.
Und wenn ihr beim Crowdfunding für Yumwe mitmachen wollt, damit bald alle Leute in Deutschland zusammen kochen können, findet ihr hier alle Infos: www.startnext.de/yumwe
Die Finanzierungsphase für das Yumwe-Crownfunding läuft noch bis zum 03.03.2014, 23:59 Uhr.
Was für eine grandiose Idee und ein tolles Konzept!
Ich drück die Daumen das auch bald in der bayrischen “”Provinz” umsetzbar ist.
Liebe Grüße, Marina
Was für eine tolle Idee und was für eine süße Animation. Da möchte ich auch mal mitmachen. Freue mich auf deutschlandweite Treffen. Drück die Daumen dafür.
Zuckersüße Grüße
Jenni