Kein Bock auf nix? Macht euch keine Sorgen. Es ist ganz normal, dass nach den ganzen Feiertagen mit Gänschen, Schäumchen, Trüffelchen und 7-Gang-Menüchen eine gewisse … Geschmackserschlaffung eintritt. Nach eruptiven Hochgenüssen und/oder Essen all day long mag der Geschmackssinn nicht so richtig bei der Euphorie des neuen Jahres mitgehen. Nee. Der hängt lustlos irgendwo im Körper ab und mäkelt rum. Dies nicht, jenes nicht. Bloß kein Fleisch. Wie, Kuchen? Auf keinen Fall. Gemüsecurry? Och nö. Vielleicht eine kleine Nudel … ach nein – lieber nicht. Laaaangweilig.
Wer seinen Geschmacksinn mal wieder wohltuend auf Null stellen und Langeweile in einer ganz neuen Dimension erleben will, sollte sich jetzt sofort einen großen Topf Congee kochen.
Congee ist chinesischer Reisbrei und ohne Frage das einfachste, bekömmlichste und fadeste Essen der Welt. Reis wird ohne Salz so lange in Wasser gekocht, bis er sich fast vollständig aufgelöst hat. Fertig. Congee nimmt in den fernöstlichen Ernährungslehren wie 5-Elemente-Küche und Ayurveda eine wichtige Rolle ein. Der Heilbrei ist so gut verdaulich, dass sogar kranke Menschen oder Säuglinge bestens damit zurecht kommen. Auch für Fastenkuren wird er gern genommen, da er den Körper und den Verdauungsapparat überhaupt nicht belastet, aber trotzdem essenzielle Nährstoffe enthält.
Der Geschmack ist übrigens unfassbar neutral mit einem kleinen Hauch von Basmati-Aroma. Und ich kann Euch ernsthaft versichern, dass ihr den Geschmack einer simplen Möhre nach einer einwöchigen Congee-Orgie wie eine Offenbarung empfinden werdet.
Congee kann zum Frühstück, als Snack oder Hauptmahlzeit gegessen und – wenn ihr wollt – für den Alltag mit süßen oder herzhaften Zutaten gepimpt werden. Nüsse und Kompott machen ihn zum tollen Müsli-Ersatz, gedünstetes oder gekochtes Gemüse, Pilze, Röstzwiebeln, Sprossen, Fleisch und Fisch machen ihn lecker herzhaft. Und das Salz dann bitte nicht vergessen.
Mein Congee kommt heute mit etwas Möhre und Lauch, geräuchertem Salz, Pfeffer und geklärter Butter.
Das einfachste Rezept der Welt für einen Topf Congee:
100 g Basmatireis in einem Sieb unter fliessendem Wasser abspülen. Mit 1 Liter Wasser in einem großen, hohen Topf aufsetzen. Aufkochen, dann die Hitze herunterdrehen und den Reis bei kleiner Flamme 3 – 4 Stunden köcheln lassen.
Pur essen oder mit süßen bzw. herzhaften Zutaten nach Wahl ergänzen.
Aufgrund der langen Kochzeit sollte man Congee gleich auf Vorrat kochen. Der Reisbrei hält sich abgedeckt im Kühlschrank 4 Tage und kann bei Bedarf einfach portionsweise erhitzt werden.
In Singapur ist mir an manchen Imbissen das Gericht “Porridge” aufgefallen und als ich meinen private Tourguide fragte, was damit gemeint sein (da ich nur die Variante mit Haferflocken kenne), erklärte er mir genau dieses Gericht. Ein lang gekochter Reisbrei, der sehr gut verdaulich und vor allem bei Kindern sehr beliebt sei. Vermutlich heißt es dort einfach nur anders.
Danke, Mel, für das Rezept. Ich werde es ganz, ganz bald ausprobieren. Wahrscheinlich zum Frühstück, mhmm.
Kenne ich von Frühstücksbüffets in Asien, meist mit mindestens 10 Schüsselchen voller verschiedender Toppings (getrocknete Fischchen, Frühlingszwiebeln, Nüsschen, …) arrangiert. Hab mich aber noch nie getraut ….. . Aber jetzt!! Wo ich weiß, was mich erwartet.
Au Mann Klaudia, wie gerne würde ich das mal in echt vor Ort probieren (bis auf die getrockneten Fischchen)!
Es liest sich eigentlich wirklich absolut geschmacksneutral – du schaffst es aber, das ganze so dermaßen lecker aussehen zu lassen, dass ich es direkt probieren möchte :-)
Jasmin, es ist absolut geschmacksneutral – aber in dieser Schlichtheit mit wenigen weiteren Zutaten auch einfach köstlich! Du solltest das probieren. Unbedingt ;-)
Liebe Mel, tolle Fotos! Kann man den Reis auch im Reiskocher machen? Da muss ich doch einfach nur mehr Wasser nehmen oder? Der ist sooo praktisch! Oder verändert das den klaren Geschmack? Mir würde auch die süße Variante besser gefallen, ich bin ein absoluter Süß-Frühstücker! Was ist das in deinem rosa Schüsselchen?? Liebe Grüße und ein tolles 2014 für dich! Bianca
Liebe Bianca, das würde ich stark von der Leistungsbereitschaft Deines Reiskochers abhängig machen. Schafft der mehrere Stunden am Stück? Dann müsste es eigentlich funktionieren. Ich bin gespannt! Liebe Grüße, Mel.
liebe mel, danke für diesen beitrag. du schreibst, dass man wegen der lange garzeit auf vorrat kochen kann. bedeutet das, dass bei 200 g reis, 2 liter wasser verwendet werden?
liebe grüße
Hallo Cornelia, ja – 200 g Reis auf 2 Liter Wasser ist richtig. Liebe Grüße!
Ich kann die Empfehlung geben, es mit eigelegtem Ingwer zu essen. Ist scharf, zum Frühstück ein toller Einstieg in den Tag und sehr bekömmlich. Habe das auf meinen Geschäftsreisen in China gegessen, hilft auch nach einem Abend mit baiyu…
Hast es wirklich sehr gut geschrieben! :)
Also ich koch meist noch vorher Brühe an, z.B mit Hähnchenkeulen. Koche es bis es gar ist – Trenne dann das Fleisch von Knochen und schneide es in dünnen Streifen. Das Fleisch beiseite stellen und den Knochen wieder zurück in Topf “schmeißen” und anstatt mit normalem Reis dann mit “Klebreis” das geht dann bisschen schneller und schmeckt mir pers. besser :) Als Topping dann zum Schluss mit Hähnchnenfleisch und Frühlingszwiebel servieren :)
Bon Appetit ✌️
Liebe Mel, die Basis für den Reisbrei ist aber der klassische Basmatireis, richtig? Ich habe nach Congee-Reis gesucht und keinen gefunden…
Vielen Dank und viele Grüße!
Hallo Sandra, im Prinzip kannst Du jeden Reis nehmen. Basmatireis ist sicherlich sehr gut geeignet. Liebe Grüße!
Welchen Topf empfiehlst du fuer Reis-Congee?
3-4Stdkochen ohne anbrennen?
Danke
Kg
G.
Im Slow cooker geht das prima ohne rühren oder Anbrennen!
Aber schön geschrieben ;)
Hätte da auch eine Frage. Soll es mit Deckel oder ohne köcheln ?
Lg
Hallo Isa, gern mit geschlossenem Deckel – dann braucht man weniger Energie. Liebe Grüße, Mel.