Mama, kann ich ein Eis? — Nein, mein Schatz. — Dann vielleicht zwei Eis? — Clever, mein Sohn, aber nein. — Ok, dann nehme ich Lollikaugummischokoladenlimo. — NEI-EN. Du weißt doch, dass so viele Süßigkeiten nicht gesund sind. — Stimmt, weiß ich. Oh, guck mal, blaue Gummischlümpfe mit Knisterpulvermützen, kann ich die?
Mein Sohn ist überaus hartnäckig, wenn es um Dinge geht, die ihm am Herzen liegen. Und Süßigkeiten sind ein besonders stark entwickeltes Interessengebiet. Insgeheim bewundere ich ihn für seinen ausgeprägten Durchhaltewillen. Wenn er den später auch mal in Gehaltsverhandlungen oder bei Diskussionen mit missgelaunten Bahnangestellten über angeblich falsch gelöste Tickets zeigt, kann ihm eigentlich nichts mehr passieren. Die Hoffnung, dass er diese fantastische Gabe kurzfristig auch mal für Themen einsetzt, die eher seiner Frau Mama am Herzen liegen, habe ich allerdings schon abgeschrieben. Playmobil-Ritter aus meinen Stiefeln holen, bevor ich diese anziehe oder auch mal mit dem Hubschrauber um die Tulpen herumfliegen statt immer mitten durch – aber da passiert nix.
Mit mir passiert allerdings eine ganze Menge, wenn Käpt´n Chaos eine seiner umfangreichen Bettelattacken reitet. Ich bekomme schlechte Laune, wenn ich an irgendeiner Kasse, vor einer Eisdiele, Bäckerei oder einfach mitten auf der grünen Wiese stehe und immer nur „Nein“ sage wie ein depressiver Roboter. Dann tröstet mich nur der Gedanke, dass es scheinbar allen Eltern so geht und auch immer so gehen wird.
Ich selbst war natürlich ein sehr liebes Kind und habe nie so entnervend gebettelt – das ist ja wohl klar. Im Rückblick war meine Mama in Hinblick auf Essen auch gar nicht sonderlich streng, aber bei zwei Dingen hat sie klare Grenzen gezogen: Cola (wegen Zähnen und Koffein) und Popcorn (wegen Zähnen und Bauchschmerzen). Aber von meiner Mama habe ich auch gelernt, dass zu jeder Regel Ausnahmen gehören – und deshalb gibt es heute für den Sohn und seine Auch-mal-sieben-Jahre-alt-gewesene-Mama die tollste Ausnahme überhaupt: Cola-Popcorn-Kuchen!
Da kann man einen sehr quirligen Astronautenvampir (fragt nicht) beindruckende 5 Minuten andächtig-glücklich schweigen sehen. „Oh mein Gott, Mama“, haucht der beste Sohn von allen seelig. „Du hast da wirklich Cola reingetan?”
Ab uns zu kann man ja auch als Erziehungsberechtigte ein bisschen aus der Reihe tanzen und einfach mal „Ja“ sagen. Das macht verflixt viel Spaß.
Hier kommt der Rezept für Cola-Kuchen mit Karamell-Popcorn
100 g Butter mit 2 Eiern, 80 g Puderzucker und der abgeriebenen Schale von 1 Bio-Zitrone schaumig rühren. 150 g Mehl mit 40 g Kakaopulver (ungesüßt) und 1 gehäuften TL Backpulver vermischen und nach und nach unter die Eiermischung rühren. 70 g Buttermilch, 80 g Cola und 1 Prise Salz unter den Teig rühren und kurz ruhen lassen.
Eine kleine Spring- oder Tarteform (20 cm Durchmesser) mit etwas Butter einfetten und den Teig einfüllen. Im vorgeheizten Ofen bei 180 C° ca. 30–35 Minuten backen.
Den Kuchen aus dem Ofen holen und noch heiß ca. 50 Mal mit einem Schaschlikspieß einstechen. 6 EL Cola langsam über den gesamten Kuchen träufeln, sodass die Flüssigkeit einziehen kann.
In einen kleinen Topf 150 g weiche Karamellbonbons und 2 EL Cola geben. Auf kleiner Flamme so lange rühren, bis die Bonbons sich vollständig aufgelöst haben.
2/3 der heißen Karamellmasse auf den Kuchen streichen und mit viel Popcorn (ungesüßt) dekorieren. Das restliche Karamell über das Popcorn träufeln. Sofort servieren.
Jede Woche bekomme ich einen einzelnen Satz, der sich in allen möglichen und unmöglichen Facetten um das Thema Essen und Genuss dreht.
Jede Woche schreibe ich zu diesem Satz einen Artikel für die Inspirationsseite „Bleib hungrig auf Neues” – ohne Vorgaben und Einschränkungen.
Kann ich dich eigentlich haftbar mache, wenn zu viel sabber auf die Tastatur tropft und dann der Computer kaputt geht?
Ich bin grad nämlich wieder 7. Und alles, was ich will, ist dieser Kuchen! ;)
Am Samstag bekam ich Schokotorte mit Schokobuttercreme und am Sonntag die Info das Stück Torte hätte 450 kcal. Gott sei Dank, gibt es Cola light!!!!!!
Aber dein Kuchen toppt alles, man lächelt beim lesen des Rezeptes und reibt sich die Hände. Denn wer von uns ist nicht mit dem Cola-Verbot groß geworden. Mit Muhmuhs(Bonbon) kann man auch herrlich, klebrige Hefeschnecken machen.
Aaaaaaaaaah. DAS gefällt mir. Ich hab unlängst Schweinebraten mit Weißwein und Cola abgesetzt. Und diesen Kuchen werd’ ich bestimmt testen.
Mit Popcorn – in Salzbutter geschwenkt…
Elli, wenn Du den Schweinebraten machst, bring ich den Kuchen mit. Und wenn Du dann vielleicht noch Deine umwerfende Majo aus geräucherten Eiern … ?! Cola-Küchenparty ;-)
Huch? Ein Vertípper: angesetzt – nicht abgesetzt.
Verzeihung. Ich war so aufgeregt.
Ok, das ist gemein. Ich liebe alles was Du da verarbeitet hast. Das wird auf jeden Fall nachgebacken. Und zwar als Überraschung für meine Tochter obwohl sie schon 19 Jahre alt ist ;) Kennst Du eigentlich den neuen Blogger-System Anbieter qwer com ? Ich würde mich sehr über eine Antwort auch per Email von Dir freuen. Vielen Dank und weiterhin viel Erfolg mit Deinem Blog.
MEL!!! DU BIST EINE VERBRECHERIN!! ;-) hach ist das köstlich!!! und ich finde der kleene Astronautenvampitr hat es zwischendrin auch mal sowas von verdient!! ;-)
Als hätte ich es geahnt geht bei mir heute abend auch etwas Caramel Popcorniges online.. ich wusste ja nicht, wie sehr ich damit im Trend liege!!
Alles Liebe
Claretti
Oh, perfekt, ich weiß schon, wen ich damit mäste:)
Ich verstehe Dich sooo gut!!!!
Mein Sohn ist auch sieben und zwischendurch dachte ich, Dein Sohn ist der Zwillingsbruder von meinem…oder ist es gar dasselbe Kind??? ;-)
Jedenfalls schreit dieser Kuchen danach, den mal an einem regnerischen Sonntag zu machen, um ihn zu dritt auf der Couch bei einem guten Film zusammengelümmelt zu verspeisen :-D
Liebe Grüße
Christina