Die einfache Caldo Verde – „Grüne Brühe“ – ist im Norden Portugals ein Nationalgericht. Kartoffeln, Zwiebeln und Knoblauch sind das Grundgerüst der Suppe. Würzige Chorizo und knackiger Grünkohl sorgen für eine kräftige und wunderbar herzhafte Note. Das fantastische Soulfood aus der Suppenschale ist eine tolle Alternative zum klassischen deutschen Grünkohl. Und wärmt ganz einfach Herz und Seele.

Im Hamburger Portugiesenviertel aufgepickt und sofort zu Hause nachgebaut: Die Caldo Verde – auf Deutsch „Grüne Brühe“ – war in der Kleinfamilie sofort ein Hit. Für die Suppe braucht man nämlich nur eine Handvoll Zutaten plus ein halbes Stündchen Zeit. Und – zack! – hat man ein wunderbar ehrliches, gesundes und verflixt leckeres Süppchen zum Sattessen in der Suppenschale.

Zuerst köcheln die Kartoffeln zusammen mit Zwiebeln, Knoblauch und frischer Chorizo bzw. Chouriço (der berühmten spanischen oder portugiesischen Paprikawurst) gar. Traditionalisten warten dabei so lange, bis die Kartoffeln vom selbst in der Brühe zerfallen. Wer es ein klein wenig effiziente mag (und wem bei dem tollen Duft aus dem Suppentopf der Magen schon extrem doll knurrt) zerstampft die garen Kartoffeln einfach kurz und bündig in der Brühe. So bekommt die Suppe eine leichte Bindung.

Egal ob Couve Galega oder der gute alte Grünkohl – diese Suppe liebt das knackige Wintergemüse.

Die Portugiesen geben in der Originalversion der Suppe Couve Galega, einer Variante des Gemüsekohls, in ihre Caldo Verde. Bei uns wird dieser Markstammkohl allerdings hautpsächlich als Viehfutter angebaut und ist dementsprechend schwer zu bekommen. Aber das macht überhaupt nix. Der gute alte deutsche Grünkohl macht sich genau so lecker in der grünen Suppe. Idealerweise kommt der Grünkohl bereits verlesen und ohne dicke Stiele und Strünke aus dem Supermarkt oder vom Wochenmarkt. Dann geht das ganze nämlich extra schnell.

Der Grünkohl wandert bei mir in zwei Portionen in den Topf. Die eine Hälfte gart für die Bekömmlichkeit von Anfang an mit. Der zweite Hälfte zieht nur kurz in der Suppe gar. So bekommt die Suppe viel Geschmack und auch noch leckeren grünen Biss.

Grünkohl altdeutsch war bisher nicht so dein Ding? Dann solltest du diese Suppe unbedingt probieren.

In Norden ist Grünkohl ja das Traditionsessen in der kalten Jahreszeit. Der Grünkohl wird in riesigen Mengen gewaschen, geputzt und verlesen (man munkelt, viele Leute machen das sehr gern in ihrer frisch geputzten Badewanne) und dann wahlweise mit Schweineschmalz, Haferflocken, Mettwurst, Kasseler oder Pinkel stundenlang zu Brei gekocht. Zu diesem extrem deftigen Essen werden kleine, mit Puderzucker glasierte Kartöffelchen serviert. Und das ein oder andere Schnäpschen. Natürlich.

Wer auf diese Kombination bisher eher zögerlich reagiert hat, sollte dem knackigen Wintergemüse jetzt in der portugiesischen Suppe eine neue Chance geben. Grünkohl enthält mehr natürliches Vitamin C und Betacarotin als alle anderen Lebensmittel. Außerdem bringt er eine große Dosis Vitamin K mit. Und er schmeckt auch kurzgegart einfach richtig, richtig gut. Mehr Argumente braucht man doch echt nicht, oder?

Also: Eat Foxy Grünkohlsuppe und entdecke das grüne Wintergemüse ganz neu!

Desfrute de sua refeição!

P.S.: Du bist in der kalten Jahreszeit immer auf der Suche nach leckeren herzhaften Suppenrezepten? Dann ist die Rote Bohnensuppe Mexican Style, die Kartoffelsuppe mit Gewürzbutter und Brezel- Croutons oder Omas Klare Suppe mit Griesklößchen vielleicht genau das Richtige für Dich.

Das Rezept für Caldo Verde – portugiesische Suppe mit Grünkohl und Chorizo

Foxy Food Tipp:

Dazu schmeckt Maisbrot oder ein knuspriges Landbrot mit etwas Butter.

Die Caldo Verde lässt sich auch prima am nächsten oder übernächsten Tag aufwärmen.