Wenn´s am heiß ersehnten (und überaus verdienten!) Wochenende gar nicht heiß ist, sondern wie aus Kübeln regnet, machen wir uns das ultimative Lampion-Sommerabend-Grill-Erlebnis selbst. Und zwar zu Hause in der Küche: Bei dem kross gegrillten, südstaatlich gewürzten Hühnchen und der bunten Salsa können alle Picknickdecken und Einweg-Grills sowieso mal schön im Schrank bleiben, pöhhh. Wer will, legt noch die passende Musik auf und fühlt sich spontan wie im Schaukelstuhl auf einer Veranda in Louisiana.
Ein Musikvorschlag (macht auch schon beim Kochen gute Laune):
Bevor wir loslegen, wollen wir aber ja noch kurz wissen, was wir da eigentlich kochen, gell?
Cajun bezeichnet ursprünglich die Küche im US-Bundesstaat Lousiana, die von französischen, spanischen, italienischen, afrikanischen und deutschen Einwanderern beeinflusst wurde und einen für die Region typischen Stil entwickelt hat. Typische und bekannte Gerichte sind Gumbo und Jambajala. Im 19. Jahrhundert erfuhr die Cajun-Küche eine Modernisierung, als sich Reis als großangebautes Nahrungsmittel der Region einen festen Platz auf dem Teller eroberte. Auch Krebse wurden zu dem Zeitpunkt en vouge und werden noch heute im Rahmen eines Familienfestes im Frühjahr traditionell im Freien verzehrt. Typische Zutaten der neueren Cajun-Küche sind außer Seafood und Krebsen auch Hähnchen, Mais und natürlich Bohnen in allen Variationen.
So, jetzt geht´s aber los.
Das Rezept für 2 Verandasitzer:
BLACK EYED PEAS SALSA
Für die Salsa werden Black Eyed Peas aus der Dose verwendet. Wer diese nicht bekommt, nimmt einfach weiße oder Cidney-Bohnen.
Ich wollte die Augenbohnen (so der deutsche Name) unbedingt probieren, habe sie aber nur in der getrockneten Version gefunden. Unfassbarer weise habe ich auch tatsächlich daran gedacht, die kleinen Dinger über Nacht in reichlich Wasser einzuweichen. Nach dem Abgießen und Abspülen sahen sie dann wirklich wunderhübsch aus: sehr weiß mit den dekorativen schwarzen Flecken und appetitlich glänzend. Der Aufwand hat sich also gelohnt. Die eingeweichten Bohnen 30 Minuten in Wasser garkochen.
Die gekochten Bohnen oder die aus der Dose abgießen und in eine Schüssel geben.
1 rote Paprika putzen, die Trennwände und Kerne entfernen und in kleine Würfel schneiden. 1 rote Zwiebel in feine Ringe schneiden.
Paprika und Zwiebel zu den Augenbohnen in die Schüssel geben.
1 frischen Maiskolben in Wasser bissfest kochen oder einen fertig gekochten Maiskolben aus der Packung nehmen. Mit Küchenkrepp sorgfältig trockentupfen und in einer Grillpfanne rundherum kurz anrösten. Dann die Maiskörner mit einem Messer vom Kolben schneiden. Dazu den Kolben senkrecht halten und das Messer von oben nach unten führen. Das hört sich schwierig an, ist aber ganz einfach.
Tatsächlich habe ich mir auch hier die etwas aufwendigere Frisch-Mais-Variante gegeben und war vom Ergebnis sehr begeistert. Die Maiskörner waren wunderbar süß, überhaupt nicht mehlig und hatten einen tollen Biss.
Die Maiskörner und etwas fein geschnittene glatte Petersilie ebenfalls in die Schüssel geben.
Aus 3 EL Olivenöl, 2 EL Rotweinessig, 1 TL Tabasco sowie Salz und Pfeffer ein Dressing rühren und gut mit der Salsa vermischen. Etwas ziehen lassen.
CAJUN CHICKEN
1 größere Hähnchenbrust ohne Knochen waschen, trockentupfen und in längliche Stücke schneiden. Das Hähnchen mit wenig Öl einreiben.
Aus den folgenden Zutaten eine Gewürzmischung herstellen, das Hähnchen großzügig damit würzen und dann mindestens 1 Stunde im Kühlschrank marinieren lassen.
1 TL Oregano
1 TL Thymian
1 TL Paprikapulver edelsüß
1 TL geräuchertes Paprikapulver
1 TL Salz
1 TL schwarzen Pfeffer
1 TL Knoblauchgranulat
1 TL Ziebelgranulat
Die Hähnchenstücke in der Grillpfanne auf jeder Seite ca. 5 Minuten grillen bis sich die tollen braunen Streifen zeigen und heiß mit der Salsa servieren.
Das Rezept stammt übrigens aus Weber´s Grillbibel Chicken.
(Ja, und wer hier zweimal lesen musste, ist nicht allein – “Grillbibel” ist schon ein besonderes Wort.)
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