Mensch, Mensch, Mensch – warum habe ich mir nur ausgerechnet eine Suppe mit Lachs ausgesucht? Als ich Ende letzten Jahres freudig und geehrt zugesagt habe, bei Steffen Sinzingers Blogevent „– in 4 Gängen” mitzumachen, ahnte ich ja nicht, vor welche Herausforderungen mich der Lachs in der Suppe jetzt im sonnig-sommerlichen Hamburg stellen würde. Und zwar zeitlich und fachlich. (Wenn ich ganz gnadenlos ehrlich bin, hätte ich es allerdings wissen müssen.)
An dieser Stelle möchte ich allen bloggenden und nicht-bloggenden Blogeventteilnehmern mal meine Hochachtung aussprechen. Ihr seid toll! Wie ihr da so mal eben Rezepte, Gerichte und Ideen zu den kuriosesten Themen aus dem Ärmel schütteln – grandios! Egal ob ihr regional-saisonale und krass exotische Zutaten verwendet oder sogar Päckchen mit thematisch Selbstgemachtem für Tauschpartner termingerecht ans andere Ende der Republik schickt: Ich bewundere und beneide Euch.Weil ich sowas einfach nicht noch schnell in meinen Alltag einschieben kann. Weil derlei Termine immer absolut überraschend da ist und weil meine Kreativität dann sofort schockartig abtaucht. Weil ich mir spontan noch einen Muskelfaserriss in der Wade zulege und mich nur noch sehr langsam und hinkend bewegen kann. Kurz: Ich bin einfach nicht für Blogevents gemacht. Eigentlich weiß ich das. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Da saß ich also vor dieser schier unlösbaren Aufagbe, im unfassbar sommerlichen Hamburg einen Lachs in einer Suppe zu versenken. Oder zumindest Teile vom Lachs. Ich habe mir von vorne bis hinten den Frollein-Kopf über Essenzen, Reduktionen, Fonds, Schaum und allerlei Tüdelü zerbrochen. Vor allem nachdem ich nochmal einen Blick auf die wundervollen und wie Gemälde wirkenden Teller meiner Companeros geworfen hatte. Gnaaaa.
Zum Schluss habe ich mir seufzend eingestanden, dass ich einfach nicht zur Schäumchen-Gel-Dekonstruktivismus-Fraktion gehöre und habe den Lachs erst in das beste Bone Suckin´-Grillgewürz von allen und dann in etwas Bodenständiges geworfen – eine scharf-fruchtige Salsa. Die wird von einer zartgrünen Avocado-Buttermilch-Kaltschale umspült. Bunt, frisch, sommerlich – und lecker. Uffz! Ich würde sagen: Lachs, die Kuh haben wir beide dann doch nochmal ganz gut vom Eis gekriegt! Sogar inklusive Deko-Schischi auf dem Tellerrand. Wenn auch mit einigen Tagen Verspätung (very sorry Steffen!).
Ähm, wann waren doch die nächsten drei Gänge dran?
Und so geht´s für 4 Portionen:
125 g anständiges Lachfilet waschen, trockentupfen, in 3 Stücke teilen und mit 2 TL Bone Suckin´ Seasoning Rub einreiben. In einer Pfanne 1 EL Olivenöl erhitzen und den Lachsstücke von jeder Seite 1 Minute scharf anbraten, bis sich eine schöne, dunkle Kruste bildet. Dann die Hitze reduzieren und in ca. 5 Minuten gar ziehen lassen. Abkühlen lassen.
1/2 nicht zu reife Mango schälen, 1 rote Zwiebel pellen, 1 scharfe Peperoni putzen, 8 cm Schlangengurke und 2 Frühlingszwiebeln waschen. Das Gemüse in kleine, gleichgroße Würfel bzw. Ringe schneiden und in einer Schüssel mischen. Mit dem Saft 1/2 Limette sowie Salz und Pfeffer würzen. 1/2 Bund Schnittlauch in Röllchen schneiden. Den Lachs in kleine Stücke schneiden, zur Salsa geben und vorsichtig vermischen. Etwas durchziehen lassen.
1 große reife Avokado längs halbieren, den Kern entfernen und das Fruchtfleisch mit einem Löffel herausheben. Mit 500 ml Buttermilch, 1 kleingeschnittenen Frühlingszwiebel, dem Saft 1/2 Limette, 1 großen Knoblauchzehe, Salz, Pfeffer und 1 Messerspitze Zimt im Mixer sehr glatt pürieren.
Die Lachs-Salsa in kleine Förmchen oder Espressotassen füllen, leicht andrücken und in tiefe Teller stürzen. Die Avokado-Kaltschale angiessen.
Wer mag, bastelt aus Peperoni, Mango, Gurke und den anderen Zutaten eine hübsche Deko für den Tellerrand.
GourmetGuerilla – Bone Suckin´Lachs-Salsa in einer Avokado-Buttermilch-Kaltschale
Schaut richtig nett, fruchtig und schön bunt aus! Werde ich sicher demnächst einmal ausprobieren. :)
Alles liebe,
J.
http://cookwanted.blogspot.co.at
Hallo und danke für dieses tolle Rezept,
habe es in unserem Landgasthof direkt umgesetzt, vielleicht etwas verändert. Mit Garnele anstatt Lachs….
Kommt bei diesen sommerlichem Wetter ausgesprochen gut an!
Liebe Grüsse
Wolfgang
Mel, das haste doch gut gelöst mit der Kuh und dem Eis! :)
Und ich mag das neue Outfit hier sehr.
Ich habe das Rezept schon oft nachgekocht, sieht nicht nur klasse aus sondern schmeckt auch richtig gut.
Gerade fiel mir beim Einkaufszettel auf, dass die Mango nicht aufgelistet ist.
Viele Grüße
Antje
Hallo Antje, die Mango wird im Rezepttext erwähnt. Viele Grüße, Mel.