Bauernmarkt Oldenburg Grünkohl | GourmetGuerilla.de

Ein Besuch auf dem Bauernmarkt Oldenburg, das tolle Projekt „Digital Durchstarten Landluft“ und das Rezept für Oldenburger Bauern-Stulle mit gebratenem Grünkohl, Käse und schnellen Bete-Pickles.

Enthält Werbung für regionale Landwirte in Social Media
Enthält Werbung für regionale Landwirte in Social Media

Moin, kommt ihr auf einen Sprung mit nach Oldenburg? Extra warm in meine „Steppdecke“ eingepackt, habe ich dort (trotz eisigster Temperaturen) ein paar wirklich spannende Stunden auf dem heimeligen Bauernmarkt verbracht. So kann ich euch jetzt nicht nur die engagierten Landwirte und ihre regionalen Produkte vorstellen – das ganz besonderes Projekt „Digital Durchstarten Landluft“ solltet ihr ebenfalls unbedingt kennenlernen. Obendrauf gibt es dann natürlich auch noch ein stilechtes norddeutsches Rezept: Bauer-Stulle mit gebratenem Grünkohl, Käse und schnellen Bete-Pickles. Also … auf in den Norden!

Der Oldenburger Bauernmarkt – frische Produkte von (Bio-)Landwirten aus der Region

Oldenburg in Oldenburg (nicht zu verwechseln mit Oldenburg in Holstein) ist eine der vier größeren Städte Niedersachsens. Ein Ausflug in das hübsche Städtchen im Norden lohnt tatsächlich immer – vor allem aber freitags. Dann findet nämlich auf dem Platz bei der Lambertikirche der Bauernmarkt mit regionalen Landwirten statt. Seit 25 Jahren gibt es den Bauernmarkt in Oldenburg jetzt schon.

Mitte der 90er Jahre war das ganze tatsächlich eher eine ungewöhnliche Idee: Regionale Bauern sollen ihr Produkte direkt auf dem Markt an Endverbraucher verkaufen? Und das, obwohl es bereits drei Mal in der Woche einen regulären Markt in Oldenburg gab? Nicht jedem Landwirt war das Konzept direkt eingängig und so scheiterte der erste Versuch der Bauernmarkt-Gründung.

Aber dann kam doch noch Bewegung in die niedersächsischen Landwirte. Viele litten unter den damaligen Marktbedingungen und – preisen und suchten sich notgedrungen neue Konzepte, um ihre landwirtschaftlichen Betriebe überhaupt weiterführen zu können. Nicht wenige setzen damals auf Bio-Konzepte und Nischen um sich von großen, konventionellen Erzeugern positiv abzuheben. Diese Landwirte erkannten in dem Bauernmarkt die große Chance, ihre Konzepte und Produkte direkt und ohne Zwischenhändler dem Endverbraucher vorstellen zu können.

Das Konzept des Bauernmarktes in Oldenburg ist erfolgreich aufgegangen und heute so aktuell wie nie: Regionale Lebensmittel, zum Großteil aus Bio-Produktion gelangen mit kurzen Transportwegen direkt und frisch zum Endverbraucher. Rund 20 Landwirte verkaufen jeden Freitag ihre regionalen Produkte wie Obst und Gemüse, Honig, Brot und Gebäck, Fleisch und Käse, Blumen und Pflanzen, Pasta sowie Edel-Pilze. Ihnen ist der direkte Kontakt zu ihren Kunden nach wie vor unglaublich wichtig. Nachfragen zu Produkten, zur Herstellung und Tierhaltung oder zu Kochtips sind immer herzlich willkommen. Und ein kleiner Schnack sowieso.

Und jetzt sind einige der Landwirte vom Oldenburger Bauernmarkt noch einen weiteren tollen Schritt Richtung Transparenz für den Kunden gegangen …

Bauernmarkt Oldenburg Digital durchstarten | GourmetGuerilla.de

Das Projekt „Digital Durchstarten Landluft“ bringt regionale Landwirte ins Social Web

Wer sich häufiger mit Social Media beschäftigt weiß: Das Ganze ist toll, um Themen, Marken und Produkte bekannter zum machen. Aber es kostet auch verflixt viel Zeit. Für größere Unternehmen ist es kein Problem, sich entsprechende Manpower und Know-how einzukaufen. Für kleine Unternehmen und Familienbetriebe ist die Hürde dagegen viel höher. Sie scheuen oft den Schritt ins Social Web. Dabei wäre es gerade für sie wichtig, den direkten Draht zur Kundschaft zu haben und sich so neue Zielgruppen und Vertriebskanäle zu erschließen. Und für die Endverbraucher wäre es toll, mehr über die Möglichkeiten und Angebote der Betriebe in ihrer Region zu erfahren.

Das dachte sich auch Facebook. Und hat darum das Projekt „Digital Durchstarten Landluft“ ins Leben gerufen. Das Projekt richtet sich mit Trainings, praktischen Tipps und einer direkten Betreuung ganz speziell an kleine und mittelständische Unternehmen und Betriebe, um ihnen eigene Social Media-Kanäle zu ermöglichen. Dabei möchte Facebook einerseits im direkten Austausch die Bedürfnisse sowie Hürden von Social-Media-Anfängern besser verstehen und direktes Feedback bekommen. Und andererseits aktiv dabei helfen, diese Art der  Kommunikation, einfach umzusetzen und erfolgreich zu nutzen.

Facebook ist darum auf den Bauernverband Landvolk Niedersachsen und seine Mitglieder mit dem Angebot eines Intensivkurses für Landwirte zugegangen. Und sind beim Bauernmarkt in Oldenburg prompt auf großes Interesse gestoßen. Acht Wochen lang haben die Landwirte mit den Facebook-Trainern in Online-Kursen gearbeitet und von der Pike auf Social Media gelernt. Dabei standen die Landwirte über eine Facebook-Gruppe täglich im direkten Austausch mit den Trainern. Herausgekommen sind Facebook-Fanpages und sogar Instagram-Profile, die tolle Einblicke in die Betriebe und ihre Arbeit ermöglichen.

Vier der Teilnehmer des Projekts habe ich auf dem Markt besucht. Ich habe engagierte und offene Landwirte kennengelernt, die großes Interesse an einer transparenten Kommunikation über ihre Arbeit und Produkte haben. Am liebsten würde ich jeden einzelnen Tag bei diesen tollen Leuten einkaufen. Aber schaut selbst …

Die Bioland Gärtnerei „Kräuterei“: Zwei Schwestern machen Leute mit grünem Daumen glücklich.

Erst im März 2017 haben die beiden sehr sympathischen  Schwestern Annika und Charlotte Brunkhorst die Oldenburger Bio-Gärtnerei „Kräuterei“ übernommen. Schon seit 1990 war die Kräuterei unter anderer Leitung ein anerkannter Bioland Betrieb und die beiden führen das Geschäft nun in diesem Sinne  mit großen Engagement weiter. Über 400 Arten und Sorten kultivieren die beiden auf ihrem Gelände. Dabei beweisen sie viel Fingerspitzengefühl für moderne Strömungen und überraschende Wiederentdeckungen an der Pflanzenfront.

Die Kräuterei profitiert dabei bestimmt auch sehr von der ungewöhnlichen Partnerschaft der beiden Schwestern. Charlotte Brunkhorst ist die gelernte Gärtnern in dem netten Duo. Ihre Schwerpunkte sind die Produktion und der Anbau der Pflanzen, sowie die Gartenplanung und -gestaltung. Annika ist dagegen Konditormeisterin und bring ein besonderes Auge für das Dekorative und spannende Inszenierungen mit. Und diese fröhliche Kombination merkt man der Kräuterei auch direkt an.

Die beiden stehen mit ihrem Stand nicht nur jeden Freitag auf dem Bauernmarkt, sie führen auch ein Geschäft in der Innenstadt von Oldenburg. In der Alexanderstraße kann man montags bis samstags ganz in die Welt der Bio-Planzen eintauchen. Aber das ist noch nicht alles – bei den Brunckhorsts bleibt es spannend: Man munkelt, die Sisters planen, Annikas süße Expertise noch viel stärker einbringen und eine Erweiterung in den gastronomischen Bereich zu wagen. Hübsche Pflanzen und leckere Kuchen – das wäre doch was!

Digital ist die Kräuterei auf jeden Fall schon mal prima aufgestellt. Es gibt eine Website mit Online-Shop, eine Facebook-Fanpage und sogar einen schicken Insta-Auftritt mit viel Grün und Bunt.

Bauernmarkt Oldenburg Kräuterei Naturland-Gärtnerei Digital durchstarten | GourmetGuerilla.de
Bauernmarkt Oldenburg Kräuterei Naturland-Gärtnerei Digital durchstarten | GourmetGuerilla.de

Biobäckerei Barkenhof: Weizenfreie Gebäckspezialitäten täglich frisch aus Bioland Getreide.

Schon vor 25 Jahren hatte Landwirt Hergen Barkemeyer zusammen mit seiner Mutter die Idee, Gebäck aus regionalem Bioland-Getreide herzustellen. Damals stellte der geprüfte Landschaftsmeister fest, dass der konventionelle Anbau und die Globalisierung der Lebensmittelindustrie langfristig zu Problemen führen müsse. Die regionale Herkunft und  die handwerklich Herstellung von Lebensmitteln waren sein Ansatz, dieser Entwicklung entgegenzuwirken – und seinen Betrieb so langfristig für die Zukunft aufzustellen.

Heute backt die Biobäckerei Barkenhof 100% weizenfrei. 22 Mitarbeiter stellen jeden Tag 35 Brotsorten, 30 Brötchensorten, 15 Sorten Kuchen und diverse Snacks aus Bioland Dinkel, Roggen und Hafer her. Insgesamt 110 frische Produkte ohne Weizen bieten die Biobäckerei Barkenhof in ihren drei Verkaufswagen auf regionalen Märkten an. Auf dem Bauernmarkt in Oldenburg ist der Barkenhof jeden Freitag mit dabei.

Bisher hat Hergen eher klassisch mit Anzeigen für seine Produkte geworben. Mit seiner neuen Facebook-Fanpage möchte er zukünftig vor allem jüngere Zielgruppen aus der Region für weizenfreies Gebäck aus Bioland Getreide begeistert. Ein Instagram-Profil soll auch noch ganz bald folgen.

Bauernmarkt Oldenburg Biobäckerei Barkenhof Digital durchstarten | GourmetGuerilla.de

Hofkäserei Haverkamp: Handwerklicher Käse von den eigenen Kühen, Schafen und Ziegen.

Vor vielen Jahren haben sich die Haverkamps mal mit der konventionellen Milchwirtschaft beschäftigt. Doch irgendwann war klar: Als kleiner Betrieb kann man sich mit einer tierverträglichen Haltung kaum über Wasser halten – und die Perspektiven auf dem Markt wurden damals immer schlechter. Also hat die Familie allen Mut zusammengenommen und vor 27 Jahren auf eine neue Idee gesetzt: Die haben 1992 eine Hofkäserei eröffnet – ausschließlich mit der Milch ihrer eigenen Tiere.

Die ersten fünf Jahre im Käsebusiness waren eine einzige Achterbahnfahrt von Try and Error – daran kann sich Erwin Haverkamp noch sehr gut erinnern. Er ist heute immer noch extrem froh, dass seine Gattin die neue Idee so wunderbar mitgetragen hat. Zusammen haben sich die beiden nach und nach ein fantastisches Know-How in der Käseherstellung  erarbeitet. Und bieten heute ein umfassendes Sortiment auf dem Hof hergestellter Käse und Spezialitäten aus der Milch ihrer Kühe, Schafe und Ziegen an. Die Tiere werden übrigens ausschließlich mit hofeigenem gentechnikfreien Gras und Getreide gefüttert.

Auch Sohn Haverkamp ist inzwischen mit ins Geschäft eingestiegen. Wie sein Vater ist er geprüfter Landwirtschaftsmeister, hat zusätzlich aber auch noch eine Ausbildung zum Hofkäser absolviert. Die Familie ist sich sehr sicher, dass der Weg der handwerklich hergestellten Produkte mit regionaler Herkunft auch in Zukunft extrem tragfähig sein wird. Zusammen wollen die sympathischen Haverkamps jetzt auch digital durchstarten: Ihre Facebook-Seite ist bereits online. Dafür ist auch in Kooperation mit Facebook ein schönes Video entstanden. Hier will die Familie ihre Arbeit mit den Tieren sowie die Käseherstellung transparenter machen und mehr Endverbraucher für ihre regionalen Produkte begeistern.

Bauernmarkt Oldenburg Hofkäserei haverkamp Digital durchstarten | GourmetGuerilla.de
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Eytjehof: Frisches Gemüse und regionale Spezialitäten vom Landwirt in der 14. Generation

„Unser Betrieb ist 330 Jahre alt“, Johann-Arnd Eyting ist sichtbar stolz auf die lange Geschichte seines Hofes. Schon seit 1428 wird der Eytjehof – mittlerweile in der 14 Generation – von der Familie bewirtschaftet. Über 50 Obst- und Gemüsesorten  wachsen auf dem Hof und werden regional auf den verschiedenen Märkten verkauft. Und freitags auf dem Bauernmarkt in Oldenburg.

Arnd ist eine nachhaltige Produktion mit größtmöglicher Schonung von Boden, Wasser und Natur wichtig. Durch eine harmonische Abstimmung der Anbaumaßnahmen, optimale Standortwahl und den bevorzugten Einsatz biologischer und mechanischer Pflege- und Anbaumaßnahmen reduziert er den Einsatz von Pflanzenschutz- und Düngemitteln.

Für sich als Landwirt sieht er nur einen sinnvollen Weg in die Zukunft: Die regionale, möglichst schonende Produktion von qualitativ tollen Lebensmitteln verbunden mit der ständigen Nähe zum Kunden. Darum hat er sich auch sehr früh für die Idee des regionalen Bauermarktes begeistert und war von Anfang an dabei. Dem Kunden auf dem Markt oder dem Hof Rede und Antwort zu stehen, die Produkte zu erklären und auch mal einen kleiner privaten Schnack zu haben – das gehört für Johann-Arnd Eyting fest zu seinem Selbstverständnis als regionaler Landwirt. Darum ist er auch sehr begeistert von seiner neuen Facebook-Fanpage, die er in Kooperation mit dem Projekt „Digital durchstarten“ realisiert hat: noch mehr Kundennähe jetzt auch im Internet.

Bauernmarkt Oldenburg Eytjehof Digital durchstarten | GourmetGuerilla.de
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Mit einem großen Büddel voll selbstgekaufter leckerer Produkte vom Bauernmarkt Oldenburg (und natürlich mit der schönsten Grünkohl-Palme der Welt) bin ich glücklich wieder zu Hause angekommen. Zum Aufwärmen gab es dann erstmal  ordentliche Schnittchen aus norddeutschen Produkten: Bauern-Stulle mit gebratenem Grünkohl, Käse und schnellen Bete-Pickles. Dazu ein „Kurzer“ klarer Schnaps – hach, herrlich!

Natürlich kann man das ganze auch mit Produkten aus anderen Regionen nachbauen. Da gibt es ganz bestimmt auch tolle Bauern und Produzenten, sich um nachhaltige regionale Landwirtschaft bemühen. Vielleicht schaut ihr mal, ob ihr sie auf Facebook findet?  Hier kommt auf jeden Fall jetzt das Rezept für Bauern-Stulle mit Grünkohl.

Habt es lecker!

P.S.: Den Markt in Bild und Ton könnt ihr euch in meinem Instagram Story-Highlight, oder als Filme hier und hier auf Facebook angucken.

Oldenburger Bauern-Stulle mit gebratenem Grünkohl, Käse und schnellen Bete-Pickles | GourmetGuerilla.de Oldenburger Bauern-Stulle mit gebratenem Grünkohl, Käse und schnellen Bete-Pickles | GourmetGuerilla.de

Das Rezept für Oldenburger Bauern-Stulle mit gebratenem Grünkohl, Käse und schnellen Bete-Pickles

Zutaten für 4 Stullen oder 2 Portionen: 

1 frische Ringel-Bete oder Rote-Bete
1 kleine rote Zwiebel, gepellt & in dünnen Scheiben
125 ml Weißweinessig
2 großzügige EL Zucker

eine große Handvoll frische Grünkohl-Blätter
1 EL Butter
1 Prise geräucherte Paprika
ein Schluck Wasser
Salz & Pfeffer

4 dicke Scheiben rustikales Brot
2 TL Butter
4 dicke Scheiben aromatischer Käse

Und so geht’s:

Für die schnellen Bete-Pickles die Bete schälen und auf dem Gurkenhobel in dünne Scheiben schneiden. (Bei Roter Bete am Besten Handschuhe tragen, da diese stark färben.) Zusammen mit der Zwiebel in eine Schüssel legen. Den Essig in einem kleinen Topf zusammen mit Zucker und einer kräftigen Prise Salz aufkochen. Über die Bete gießen, umrühren und bis zum Essen ziehen lassen.

Dann die Grünkohl-Blätter möglichst unterteilt waschen und trockenschleudern. In einer Pfanne die Butter erhitzen und den Grünkohl darin anbraten. Mit Räucherpaprika, Salz und Pfeffer würzen und gut umrühren. Den Deckel der Pfanne  auflegen und 5 Minuten garen. Dann gut umrühren und einen kleinen Schluck Wasser in die Pfanne geben. Mit aufgelegtem Deckel weiter garen, bis der Grünkohl weich ist, aber noch Biss habt.

Die Brotscheiben mit der Butter bestreichen und mit dem Käse belegen. Den warmen Grünkohl darauf verteilen und mit den gepickelten Beten garnieren. Sofort servieren.

Tipp: 
Dazu schmeckt ein eiskalter klarer Schnaps ganz wunderbar.

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