Meinen Pürierstab habe ich total lieb. “Was würden Sie retten, wenn Ihr Haus brennt?” … DEN PÜRIERSTAB! Naja, ganz so schlimm ist es noch nicht mit mir gekommen. Da sich der Anschaffungspreis in Grenzen hält, würde ich bei einem Hausbrand wohl doch eher einige Kleidungsstücke und persönlichen Erinnerungen zusammenraffen. Aber immerhin durfte ER mit in den letzten Urlaub kommen. Ohne Pürierstab läuft nix in der Frollein-FeWo-Küche.
Gestern gab es allerdings kurzfristig einen kleinen Knick in unserer sonst so konstruktiven Beziehung. Herstellen wollte ich eigentlich eine gleichmäßige Creme aus Sahne, Frischkäse, Bärlauch und ein paar Gewürzen. Ein kurzer Tastendruck – rrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr – und in meinem Rührbecher befand sich ein ziemlich fester grüner Klumpen.
Schmollend musste ich mich erst mal einem Gläschen Rosé zuwenden, bevor ich bereit war, das Ergebnis näher zu betrachten. Fürchterlich! Inzwischen hatte sich unter dem Klumpen auch noch eine Menge grüne Flüssigkeit gesammelt.
Entschlossen, die Angelegenheit zu retten, griff ich zum Haarsieb und strich die Masse durch. Brav sickerte die grüne Flüssigkeit in das Schüsselchen unter dem Sieb. Im Sieb selbst blieb eine homogene, streichfähige Masse zurück. Widerwillig probierte ich ein winziges Fitzelchen.
Und dann ging mir sozusagen der Kronleuchter auf: Ich hatte BUTTER hergestellt – köstliche, homogene, knoblauchige Bärlauchbutter. Beziehungskrise ausgesetzt.
Der Vorteil von Bärlauchbutter: Voller Knofigeschmack bei keinerlei geruchlicher Nachwirkung. Schmeckt unter anderem toll auf Kartoffeln, Gemüse, Frikadellen, Fisch, gegrilltem Fleisch und Sandwiches.
Hier kommt das Rezept für 1 Schälchen schönste Bärlauchbutter:
1 Becher Schlagsahne mit 2 EL Frischkäse, 2 EL Olivenöl, Salz, Pfeffer, 1 Prise Chiliflocken, 1 Prise Zucker und 1 Bund Bärlauch (grob gehackt) in einen hohen Rührbecher geben.
Alles mit dem Pürierstab mixen, bis die Masse fest wird. Den Inhalt des Rührbechers in eine Haarsieb geben und mit einem Löffel oder Spatel durchstreichen. Dabei trennt sich die Flüssigkeit und im Sieb verbleibt Butter.
In ein Schüsselchen geben und im Kühlschrank aufheben. Hält sich einige Tage – ist aber wahrscheinlich schon lange vorher alle.
Wenn Ihr andere Kräuter ausprobiert, lasst mich gern wissen, wie das Ergebnis war!
WOW! Die Fotoqualität ist ja großartig – eine tolle kleine Kamera!
Die Bärlauchbutter sieht allerdings seeeehr grün aus … ;o)
Naturgrün! Echt, ich schwöre! Nix Photoshop.