Meine Freundin Frau Annke ist nicht nur eine der besten Texterinnen, die ich kenne (Konzeption UND Longcopy versteht sich), nein, sie kann auch noch ganz vortrefflich kochen. Das macht sie stets elegant und charmant plaudernd, während der geneigte Gast ihr über die Schulter schaut und dabei schon mal an einem Gläschen Blubberwasser nippt. Sie kocht grundsätzlich “ohne abzuschmecken” wie sie jedes Ma(h)l betont – unser kleiner Running Gag. Und obwohl sie tatsächlich niemals abschmeckt, wird das Essen immer ganz wunderbar.
Letzte Woche gab es Annkes “Birnen, Bohnen und Speck”. Dazu Salzkartoffeln, die sich im Topf nach dem Kochen erst einmal fest in ein Handtuch gewickelt im Bett unter dem Plumeau ausruhen durften, bis der Rest fertig war. Wir sind richtige Fans von diesem norddeutschen Eintopf. Unter zweimal Nachnehmen kommt man beim besten Willen bei „Beer’n, Bohn un Speck“ alias “Grönen Heini” (Platt, ne) kaum aus der Nummer raus.
Als krönenden süßen Abschluss servierte Annke den berühmt-berüchtigten Traumschaum. Der Traumschaum begleitet uns schon ein paar Jahre und wir haben ihn sehr lieb gewonnen. Er schmeckt nicht nur traumhaft lecker, sondern lässt sich auch traumhaft einfach und schnell aus drei Zutaten zaubern:
Die Bio-Zutaten:
1 Packung Soja Cuisine (möglichst kalt aus dem Kühlschrank)
3 EL Kompott oder Marmelade 70 % Frucht (z.B. Aprikose oder Pflaume)
etwas glattgerührtes Gelee oder eine fertige Fruchtsoße (z.B. Holunder-Cassis).
So geht´s:
Die Soja-Cuisine zusammen mit der Marmelade oder dem Kompott in einen hohen Rührbecher geben und mit einem Handrührgerät in ein paar Minuten schaumig schlagen. Das war´s auch schon mit der Zubereitung. Wer auf Nummer sicher gehen will und mit Traubenzucker und Stärke kein Problem hat, kann auch etwas Sahnesteif einrieseln lassen; das ist aber normalerweise nicht nötig.
Den Traumschaum bis zum Servieren in den Kühlschrank stellen. Dann Nocken abstechen oder den Schaum in Gläser oder Schälchen löffeln und mit dem Gelee bzw. der Fruchtsoße nach Geschmack beträufeln.
Hmmmm … schaumig, fruchtig, nicht zu süß … ohne Milchpodukte, Ei und extra Zucker … wirklich ein Traum. Danke a*.
Oh das trifft sich sehr gut, wo ich doch grad den Verdacht hege, keine Milch mehr zu vertragen :/
Toll fotografiert mal wieder, Liebste :)
Och nö, Laktoseintoleranz? Tatsächlich höre ich gerade von ziemlich vielen Leuten, dass sie den Verdacht haben, das Kuhmilch schwierig für sie sein könnte. Aber die gute Botschaft: Häufig ist es nur ein temporäres, durch einen Infekt etc. ausgelöstes Phänomen. Und ansonsten gibt´s ja noch die Schafs- und Ziegenvariante. Ziegenjoghurt mit Frucht klingt zunächst seltsam, schmeckt aber richtig gut. Hast Du Dich übrigens schon mal mit der 5-Elemente-Küche auseinandergesetzt? Da arbeitet man traditionell ohne Milchprodukte … der Traumschaum kommt auch aus der Ecke.
Liebe Grüße, Mel.
Nach 5 Tagen ohne Milchkaffee fingen die Probleme gestern nach der ersten Tasse direkt wieder an…
Ich hoffe, dass es nur die reine Milch betrifft.
Ich kann zwar ganz gut auch ohne Milchprodukte kochen -wie du schon sagst, die 5Elemente-Küche ist ein gutes Vorbild dafür- aber zu meiner Tradition gehört einfach Sahne und Butter und Quark und und und…
Ziegenmilchprodukte liebe ich zwar in allen Varianten, aber im Kaffee …
Jaja, Ziege im Kaffee … ich sehe es ein. Probier für den Kaffee mal Sojamilch mit Reis. Die hat nicht dieses gewisse Muffige von reiner Sojamilch, bringt eine leichte Süße mit und lässt sich prima aufschäumen. Inzwischen mag ich die lieber, als normale Milch. Unter Umständen muss man ein paar Hersteller probieren, denn es gibt wirklich Geschmacksunterschiede.
Werden Sahne und Butter eigentlich anders verstoffwechselt als frische Milch?
Genau so ist es, laut der 5-Elemente-Zauberin Barbara Temelie: Sahne und Butter werden anders verstoffwechselt (oder sagen wir lieber unprofihaft: vom Körper verarbeitet) als Milch, Yoghurt, Quark und Käse. Auch Parmesankäse macht da eine Ausnahme. Es ist der hohe Fettanteil darin, von Lactose kaum noch eine Spur.
Deshalb ist Dein Tipp für Heike goldrichtig: Soja-/Hafer-/Dinkel/Reis- oder ähnliche „Drinks“ in den Kaffee, Kuh-Milchprodukte eher meiden und ohne schlechtes Gewissen bei Butter, Sahne und uraltem Käse zulangen.
Merke: Wir haben alle eine Lactose-Intoleranz – weil wir halt keine Kälbchen (mehr) sind und der menschliche Körper nach der Babyzeit die enzymatische Voraussetzung, mit Milch umzugehen, verliert –, nur manche spüren davon eher weniger. Die sollten dann ruhig mal in die gruseligen Kuh-KZs gehen, wo die böse Milch herkommt. Aber das ist wieder eine andere Geschichte …
Geschmeichelter und seelengestreichelter kann sich keine Dilettantenköchin wie ich fühlen, wenn ein so einfaches Rezept in so anbetungswürdiger Form nun hier im Mel(rose) Place seine appetitanregende Verewigung findet. Vor allem, weil ich Dir ja immer das Gleiche vorsetze – was anscheinend nicht so auffällt, da wir uns viel zu selten sehen.
Aber das soll sich ja ändern. Und dann ändern sich auch die Speisen. Da wäre zum Beispiel noch Oma Friedas Apfelkompott … mit 5-Elemente-kompatibler Eindickung durch Kuzu. Jahhhaaahhaaa!
Bis dahin: Merci. Und noch mehr feine Träume wünscht a*
Ach Frau Annke, das mit der Dilettantenköchin lassen wir so natürlich auf keinen Fall gelten. Und ich habe kein Problem damit, wenn mir die GUTEN SACHEN einfach immer wieder vorgesetzt werden ;-) Überhauptkeins. Null. Obwohl die Apfelnummer von Oma Frieda auch schon wieder sehr, sehr lecker klingt … Ich freu mich drauf!! Ihre Frau Blume.