In den einschlägigen Frauenzeitschriften gibt es ja immer diese sehr hilfreichen Rezepte, “falls mal spontan und unvorhergesehen Gäste auftauchen”. Also ehrlich gesagt, habe ich diesen Fall noch nie erlebt. Ich zähle mich eindeutig zur lockeren Generation mit vorhandenem Freundeskreis. Aber eben dieser Freundeskreis hat auch immer eine Menge zu tun, so dass spontane Besuche zum Abendessen überhaupt nicht zur Diskussion stehen. Termine mit mehr als vier Personen müssen mindestens 3 – 4 Wochen im Voraus geplant werden. Wenn man tatsächlich mal jemanden spontan in die Wohnung bittet, so sind das Freunde, mit denen man gerade aus einer Bar im Lieblingsviertel gemeinsam nach Hause geschlurft ist – und wenn man dann vor der Haustür steht, erscheinen zwei bis drei weitere Gin Tonics auf dem Balkon so verlockend, dass alle noch eben mit hochkommen. Nach Essen wurde dann aber noch nie gefragt – allenfalls nach Tonic Water, das man schnell von der nächsten Tanke apportieren kann.
FALLS aber mal spontan Gäste auftauchen oder ein ständiges Mitglied des eigenen Haushaltes unvorhergesehen Lust auf ein sahnig-köstliche Dessert entwickelt, ist man mit der “Roten Inge” bestens beraten.
3 Zutaten plus 30 Minuten im Kühlschrank zaubern eine köstliche kleine Schweinerei. Außerdem kann man Eltern damit an Feiertagen 1a beeindrucken. Ihr seid also nun mit der “Roten Inge” auf alles vorbereitet.
Man braucht für 4 Personen:
1 Packung TK-Himbeeren, nicht aufgetaut
1 Packung Baiser
1 Becher Schlagsahne
und vier schöne Gläser oder Gefäße aus Glas.
Die Sahne steif schlagen. Das Baiser in grobe Stückchen teilen.
Dann jeweils eine Schicht Himbeeren, eine Schicht Baiser-Krümel und eine Schicht Sahne in die Gläser füllen. So lange wiederholen, bis die Gläser voll sind. Dabei sollte Sahne die letzte Schicht sein.
Die gefüllten Gläser für 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.
Danach sind die Himbeeren leicht angetaut und haben das Baiser mit Saft getränkt, die Sahne ist durch die Himbeeren leicht angefroren … und alles in allem will man sich sofort kopfüber in das Glas werfen.
Dieser Nachtisch nennt sich auch “Eton Mess”, existiert seit dem 19. Jh und wird traditionell beim jährlichen Cricket Spiel der Colleges Eton gegen Winchester serviert … :o)
Und man muss tatsächlich aufpassen, dass der Baiser sich nicht auflöst und nur noch als Zucker wahrgenommen wird. Wäre schade drum. ;o)
Eine leckere Schweinerei.
Mensch Gääibi, den Job als Englandbeauftragte machst Du gut. Ich habe gerade mal unten “Eton Mess” gegoogelt und sehr viele schöne Fotos und auch Rezeptabwandlungen gefunden. Für das original Eton Mess werden offensichtlich frische Früchte (Himbeeren oder Erdbeeren) verwendet. Ich mochte bei der Roten Inge das Eiskalte der TK-Himbeeren auch sehr gern. Interessante Abart: Eaton Mess mit Rhababerkompott.