Ein Auslug ins ländliche Bayern und die Entdeckung einer tollen Stulle – herzhafter Avocado French Toast knusprig und heiß aus dem Ofen mit einem frischen Spargelsalat.

Ich mag ja diese kleinen Abstecher ins ländliche Bayern. Denn es sieht dort immer ein bisschen so aus, wie in einem dieser urigen öffentlich-rechtlichen Heimatfilme in Technicolor: grüne Wiesen, schneebedeckte Berggipfel, putzige Häuschen und alles ist sehr sauber und überaus ordentlich. Und erst diese Ruhe! Für ein Frollein aus dem – sagen wir mal – erstaunlich stark belebten Herzen einer Großstadt ist das fast etwas unwirklich. Wie ein Köpper in ein Postkartenmotiv. Platsch – auftauchen, bitte atmen Sie tief, das ist die gute Landluft. Meist brauche ich dann auch erst einmal eine gewisse Zeit, um meine Augen auf die andere Brennweite einzustellen und an all diese Aussichten zu gewöhnen.

Der Tegernsee – Bötchenfahren, Alpengipfel und Wirtshäuser in Technicolor-Flair 

Dieses Mal durfte ich meine Augen auf das liebliche Panorama des Tegernsees scharfstellen. Weihenstephan hatte zum Ausflug nach Bayern geladen, um  Land, Leute und Region rund um die bayerische Molkerei näher zu bringen. Ich freue mich immer sehr auf die jährliche Einladung – denn zu den entschleunigten Landschaften trifft man auch immer auf sympathische Leute und leckeres Essen. Letztes Jahr ging es ja um Tortenschlachten und nackte Kuchen (ich war stolz wie Bolle auf diese meine Horizonterweiterung). Dieses Jahr sollte gebruncht werden – denn spätes Frühstück geht ja immer.

Der Tegernsee an sich besticht dann auch mit einer erwartungsgemäß pittoresken Landschaft. Man kann wunderbar an seinen flachen Ufern entlangspazieren oder mit Bötchen im Linienverkehr kreuz und quer darauf herumfahren – und bei allem natürlich immer die in der Ferne entlangrollenden Alpengipfel im Blick behalten. Kurörtchen, Dörfer und Städtchen wie Bad Wiessee, Stadt Tegernsee oder auch Gmund am Tegernsee flankieren mit ihren traditionellen Häusern und Kirchlein  die Ufer und begrüßen ihre Gäste mit Biergärten, Wirtshäuser und noch mehr Bilderbuchflair.

Thaifood, selbstgerösteter Kaffee, leckere Schnittchen und Winzersekt – kulinarische Highlights am Tegernsee

Wenn man genauer hinschaut, findet man am Tegernsee aber auch ein paar spannende Ausreißer aus dem bayerischen Gesamtbild. Da wäre beispielsweise das Hotel BussiBaby, das mit einem modernen Konzept und wilden Mix aus bayerischer Gemütlichkeit, Boutiquehotel und thailändischer Gastronomie eine Gäste begeistert: Das hoteleigenen Restaurant „Thaistüberl“ serviert nämlich sehr gelungen thailändisches Essen. Sogar vegetarisch.

Auch das Schlosscafe Aran  in Stadt Tegernsee überrascht mit einem erfrischend modernen Konzept aus hochwertiger Kaffeerösterei und leckerer Brotzeit und erinnert eher an New York als an Zirbelholz. Entweder man lümmelt mit seinen Lieben entspannt im großen Gastraum auf Sofalandschaften – oder man genießt vom Wintergarten aus den traumhaften Blick auf den Tegernsee. Die unzähligen verschiedenen Aufstriche und Salate für die Brotzeit sind köstlich und sehr kreativ zubereitet. Zusammen mit einem heißen Kaffee oder einem kühlen Gläschen Winzer-Sekt (der weiße ist richtig klasse!) kann man hier wunderbar ein paar entspannte Stunden zubringen. Sehr spannend ist auch der Büchertisch, der eine kleine, aber wirklich gute Auswahl an Koch- und Kunstbüchern bietet.

Wer es danach gern wieder etwas traditioneller hätte, der kann sich beispielweise bei einem Spaziergang durch Bad Wiessee eines der denkmalgeschützten Gebäude aus dem 17. und 18 Jahrhundert anschauen. Besonders alt sind zwei Gedtreidespeicher, sog. Troadkasten, die mit ihrer eigenwilligen Form teilweise noch aus dem 16. Jahrhundert stammen.

Und natürlich kann man auch Kühe gucken.

Hier sind nämlich unter anderem die Kühe zu Hause, die Milch für die gar nicht mal so kleine Produktrange der Molkerei Weihenstephan geben. Über 70 Milchspezialitäten kann man inzwischen im Supermarktregal finden. Die Milch stammt von mehreren hundert Milcherzeugern in Bayern und Österreich. Die bäuerlichen Betriebe sind in ihrer Größe ganz unterschiedlich strukturiert. Ob die Kühe auf der Weide oder im Stall stehen, bleibt den Milchproduzenten dann auch selbst überlassen.

Technik-Tüfteln für frischen Original-Geschmack – Milch-Gagdettos an!

Und was sollte einen Nicht-Bayer jetzt dazu veranlassen, mal die süddeutsche Milch zu probieren? Der Geschmack könnte da zum Beispiel ein schlagendes Kriterium sein. Denn die Milch wird bei Weihenstephan in einem patentieren Verfahren für exakt drei kurze Sekunden erhitzt – so wird die frische Milch einerseits länger haltbar und andererseits bleibt besonders viel vom Original-Geschmack erhalten. Beim Kochen mit anderen Zutaten mag das vielleicht nicht so doll ins Gewicht fallen. Aber der Mann (also meiner) schwört Stein und Bein, dass er den Unterschied in seinem Kaffee und Shakes auf jeden Fall klar schmeckt.  Also – in meinem Universum bedeutete das schon eine ganze Menge.

Außerdem gibt es es noch ein paar kleine spannende Details, die sich die Technik-Tüftler in Weihenstephan immer wieder rund um das eigentlich Produkt einfallen lassen. Die versiegelte Milchpackung lässt sich zum Beispiel ganz einfach in nur einem Step mit einem großen Schraubverschluss öffnen – das Zerren an zusätzlich Ringen oder das Aufschneiden mit einer Schere entfällt. Wer hat’s erfunden? Genau – in diesem Fall die plietschen Bayern aus Weihenstephan. Man munkelt übrigens, man könne sich auch ganz bald auf eine Innovation an der klassischen Butterverpackung freuen, die das olle Gemansche mit dem Papier überflüssig macht. Na, da sind wir doch mal gespannt …

Herzhafte French-Toasts aus dem Ofen – raffiniert gefüllt mir Avocado

Flitzebogenmäßig gespannt sein dürft ihr übrigens auch auf die herzhaften French Toasts aus dem Ofen. Der tolle Hans Gerlach hat das French-Toast-Rezept für den Brunch mit Weihenstephan entwickelt. Und ich habe die leckeren heißen Schnitten direkt vor Ort in der Hotelküche vom BussiBaby nachgekocht. Für die Heimanwendung habe ich mir allerdings kesserweise erlaubt, dieses ein kleines wenig abzuändern. Denn normalerweise wird der French Toast in reichlichst Butter in der Pfanne ausgebacken. Das schmeckt absolut himmlisch, passt aber gerade leider nicht so ganz zu meinem Projekt #20bis20. Darum dürfen die Toaststullen in einer saftigen Ei-Milch-Hülle und mit der herzhaften Füllung aus Avocado bei mir fettarm im Ofen fertigbacken.

Das  Backen ohne Fett funktioniert – ohne Präsenzpflicht an der Pfanne – ganz wunderbar. Und mit einem frischen kleinen Salat mit Spargel wird aus einem French Toast ein gesundes und richtig herzhaftes (Spät)Frühstück. Oder Mittagessen. Oder Abendessen mit einem spritzigen Weißwein … Ihr merkt schon – herzhafter French Toast mit Avocado geht einfach immer.

Habt es lecker! ღ

P.S.: Du möchtet noch mehr lecker belegtes Zeug? Hier gibts noch mehr tolle Rezepte für Stullen und Co.

Das Rezept für Herzhaften Avocado French Toast aus dem Ofen mit kleinem Spargelsalat

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