„Es gefällt mir, das Richtige zu tun und mich um die Dinge zu kümmern, anstatt sie verrotten zu lassen”, sagt Dimitra Georgiou Belibasaki nachdrücklich und werkelt dabei emsig in ihrer kruscheligen Küche. Schwungvoll gießt sie starken Kaffee in kleine Tässchen und arrangiert diese vorsichtig auf einem Tablett. Das trägt sie dann langsam mit kleinen schlurfenden Schrittchen über die Straße in ihr Kafenio – ein typisches, griechisches Kaffeehaus – hinüber. Dimitra ist 94 und lebt auf Kreta. Und anstatt pittoresk mit Kopftuch auf einem Stühlchen vor ihrem Haus mit den blauen Türen zu sitzen und für Postkartenmotive zu posieren, hat sie einen pflichtbewussten und aktiven Alltag.
Dass sie in ihrem hohen Alter noch so gut beieinander ist, betrachtet sie nicht als Zufall. Das alte, faltige Gesicht wird von ihren wunderbar lebendigen Augen überstrahlt als sie sehr ernsthaft erklärt, was für sie das Geheimnis ihres Alters ist: Sie steht immer früh auf, macht Kaffee, kümmert sich um ihren Garten und die Pflanzen und isst regelmäßig einfache Mahlzeiten.
So hält es auch ihre Nachbarin Irina Kalamanou. Für die 90-Jährige beginnt der Tag ebenfalls mit einer Aufgabe – die Fütterung ihrer beiden Vögel – und einer starken Tasse Kaffee. Sie versorgt sich selbst, kocht jeden Tag und liebt vor allem gekochten Fisch in Zitrone und Olivenöl. Nicht zu viel zu essen, viel Obst und ab und zu ein Gläschen Wein – das ist ihr Tipp für ein langes und gesundes Leben.
Und dann ist da noch das Olivenöl. Der 94-Jährige Manolis Paterakis ist stolz darauf, weder an Zucker noch an anderen Erkrankungen zu leiden. Und wie seine beiden Altersgenossinen, glaubt auch er an die wohltuende Wirkung der Produkte seiner Heimat Kreta – allen voran das Olivenöl. Ob pur auf Brot mit Salz, zum Kochen oder Braten oder als morgendliches Gläschen flüssiges Gold – für alle Senioren steht unzweifelhaft fest: Von Kreta stammt einfach das beste und schmackhafteste Olivenöl der Welt. Und es ist unverzichtbar für eine gute Gesundheit und ein langes Leben.
Aber woran liegt es denn nun wirklich, dass insbesondere auf Kreta so viele agile Senioren über 90 leben? Vielleicht ist es die Sonne, das Klima, das Meer, die vielen Treppen, das frühe Aufstehen, die Beschäftigung mit sinnvollen Aufgaben, das Werkeln im eigenen Garten oder das Obst und Gemüse der wunderschönen Insel? Man kann es nicht wissen. Vielleicht liegt es auch tatsächlich einfach am kretischen Olivenöl. Man munkelt, man könne mit diesem „Götterelixier” auch locker 100 Jahre alt werden …
Für alle, die jetzt und sofort unbedingt mehr Olivenöl in ihrem Leben brauchen, habe ich ein wunderbares Rezept, das die typischen Aromen Griechenlands in einem spannenden Gericht kombiniert: knusprig, herzhaft, süß und salzig zugleich. Dafür kommt reichlich bestes kretische Olivenöl zum Einsatz. Ein Hauch Zimt wie in einem Stifado und eine Spur von Anis wie von einem Raki (Fenchel ist super!) dürfen natürlich auch mitspielen:
Und hier kommt das Rezept für herzhaftes griechisches Baklava mit Feta, Tomaten und Fenchelsalat
Für das Baklava
100 ml gutes Olivenöl (z.B. Gaea Sitia von Kreta)
1 kg Gemüsezwiebeln, gepellt und in Scheibchen
3 Knoblauchzehen, gehackt
2 TL Zimt
2 TL Zucker
1 Bund Dill, gehackt
800 g reife Tomaten, in Würfeln
3 EL Tomatenmark
100 g Rosinen
100 g gehackte Mandeln
300 g Feta
6 Filoteigblätter (z.B. abgepackt vom türkischen Gemüsehändler)
2 EL Butterschmalz
3 EL klarer Honig
Für den Fenchelsalat
1 Fenchelknolle, fein gehobelt
Saft von 2 Zitronen
1 großzügigen Schuss gutes Olivenöl (z.B. Gaea Sitia von Kreta)
½ Bund Minze, gehackt
½ Bund glatte Petersilie, gehackt
100 g Kalamata-Oliven, entsteint (z.B. von Gaea)
Salz & Pfeffer
Und sonst
1 Auflaufform, ca. 20 x 30 cm
1 große Pfanne
1 Backpinsel, am besten aus Silikon
Bakalva
Das Olivenöl in einer großen Pfanne auf mittlerer Stufe erhitzen und die Zwiebeln darin glasig dünsten.
Dann die Hitze etwas heraufschalten, Zucker, Zimt, und Knoblauch dazugeben und die Zwiebeln braten, bis sie braun karamellisieren. Dill, gehackte Tomaten und Tomatenmark unterrühren. Anschließend die Zwiebelmasse ein paar Minuten köcheln lassen, bis sie eine dicke, cremige Konsistenz hat, dabei gelegentlich umrühren.
Für die Füllung den Feta mit den Händen zerkrümeln und zur Seite stellen.
Die Rosinen in einer kleinen Schüssel mit kochendem Wasser aufgießen und 10 Minuten ziehen lassen. Dann das Wasser abgießen und die Rosinen bereitstellen.
Das Butterschmalz in einem kleinen Topf schmelzen lassen.
Den Filoteig vorsichtig aus der Packung nehmen, entrollen und 6 Blätter halbieren, um 12 in die Form passende Blätter zu erhalten. (Den Rest des Teigs für ein anderes Gericht im Kühlschrank lagern oder einfrieren).
Den Boden der Auflaufform mit Hilfe eines Backpinsels dünn mit dem flüssigen Butterschmalz einpinseln. Darauf ein Blatt Filoteig legen und dieses ebenfalls ganz dünn mit Butterschmalz bepinseln. So lang wiederholen, bis 4 Blätter in der Form liegen.
Dann die Hälfte der Zwiebelmischung darauf verteilen. Die Hälfte von Feta und Rosinen daraufgeben und die Hälfte der Mandeln aufstreuen.
Anschließend wieder 4 mit Butterschmalz bepinselte Filoteigblätter in die Form schichten.
Den Rest von Zwiebeln, Feta, Rosinen und Mandeln darauf verteilen. Mit 4 weiteren gebutterten Filoteigblättern abschliessen.
Die obere Lage Filoteig rautenförmig einschneiden und nochmal dünn mit Butterschmalz bepinseln. Zum Schluss mit ein wenig Wasser beträufeln.
Das Baklava im vorgeheizten Ofen bei 180 Grad Ober-/Unterhitze ca. 30-35 Minuten backen, bis die Oberfläche schön gebräunt ist. Zum Servieren leicht Abkühlen lassen und mit dem Honig beträufeln.
Fenchelsalat
Den feingehobelten Fenchel (das geht z.B. ganz einfach auf einem Gurkenhobel) in einer Schüssel mit den Kräutern und Oliven mischen. Mit Zitronensaft und Olivenöl anmachen, gut vermengen und zum Schluss mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Tipps:
Wenn die Filoteigblätter nicht exakt in deine Auflaufform passen, schlage die überstehenden Enden einfach nach innen.
Das griechische Baklava schmeckt warm und kalt – perfekt für Buffets und zum Brunchen. Zum Aufwärmen einfach 10 Minuten bei 150 Grad in den Ofen schieben
Hmmm. das klingt wirklich super lecker und wenn es dann noch hilft :-)
LG Marsha
Liebe Mel,
ich liebe die griechischen Inseln ja über alles. Die Sonne, das Meer und das leckere Essen können die Menschen nur alt werden lassen. Vielen Dank für diesen leckeren Beitrag.
Herzliche Grüße
Alex
Erst dachte ich ja: Och nö, Baklava ist ja Süßkram und wollte schon weiterklicken. Aber dann lese ich “herzhaft” und bin wieder sofort dabei! Eine tolle Variante. Da bekomme ich sofort Sehnsucht nach Griechenland…
Hallo Mel,
das ist ja ein super leckeres Essen …
Das werde ich gleich am Wochenende ausprobieren :-)
Grüßle
Claudia
Oh, das klingt lecker! Das werde ich mit meiner Freundin auf Kreta sofort nachkochen. Als fast Wahleinheimische kann ich die Qualität der Küche und des Öls hier auch voll unterschreiben. Und die Menge passt auch (“klar brauch ich soviel; hab ja noch Brot…”)
Danke für die Inspiration!
Hallo Mel,
vielen Dank für das Rezept und den tollen Beitrag. Da komme ich gleich wieder in Urlaubsschwärmereien. Wir waren letztes Jahr auf Kreta und das war bestimmt nicht unsere letzte Reise dorthin. Die Sonne, das Meer, die vielen netten Menschen und das unglaublich gute Essen waren einfach fantastisch. Man sagt ja, dass im Urlaub immer alles besser schmeckt, aber die kretische Küche ist einfach wundervoll. Und schmeckt auch hier. Ich habe mir von dort das Rezept für einen Kretischen Salat mit Paximadi mitgebracht. Das Rezept dazu ist auf meinem Blog zu finden.