Tomate. Chorizo. Rote Tomaten, grüne Tomaten. Chorizo in Scheiben. Zitronen-Tomaten. Gegrillte Chorizo. Cherry-Tomaten. Tiger-Tomaten. Vierländer Tomaten. Erwähnte ich schon Chorizo am Stück? Dass ich Variationen dieser beiden großartigen (in der besseren Küche würde man jetzt vermutlich folgendes Wort verwenden:) Produkte extrem gerne mag, ist wahrscheinlich kein Geheimnis geblieben. Hier, hier und hier könnt Ihr nachlesen, was ich mit den beiden einzeln oder im Duo bisher so angestellt habe.
Als am Mittwoch-Abend zwei Feundinnen auf einen längeren Sprung vorbei kommen wollten, hatte ich zunächst ein Gericht mit Hühnchen geplant. Wie es aber immer so ist, wenn man nach der Arbeit um 19:30 h im Supermarkt des Vertrauens Lebensmittel einkaufen will: Bio-Hühnchen war aus. Verflixt. Sollte ich schnell anderswo ersatzweise Wiesenhofs Schredderhuhn erwerben? Der Gedanke war kurz verlockend. Aber nur kurz. Direkt im Laden musste ich umdisponieren. Und was geht immer, wenn der Himmel grau ist und der unvergleichliche Hamburger Regen mal wieder horizontal sprüht? Richtig: Tomatensuppe. Da kommen doch immerhin ein paar mediterrane Gefühle auf.
Für meine Mädels habe ich das Standard-Rezept ein bißchen gepimpt. Die Tomatensuppe kocht für ein satteres Aroma ein bißchen länger und als Topping gibt´s ein leckeres Spießchen mit – richtig geraten – Tomaten und Chorizo. Das Mittelstück bilden milde Schalottenhälften. Als letztes Aroma-Tüpfelchen kommt wieder das smaragdgrüne Basilikumöl zum Einsatz. Lass die Sonne in Dein Herz!
Tomatensuppe
In einem Topf 1 große Dose Tomaten (800g) mitsamt der Flüssigkeit und 1 EL Oregano, 1 EL Basilikum, 1 TL Rosmarin, 1 TL Thymian (alle Kräuter getrocknet), Salz, Pfeffer, 1 Prise Chiliflocken, 1 TL braunen Zucker sowie einen guten Schluck Wasser zum Kochen bringen. 3 Schalotten pellen und grob hacken und auch in den Topf geben. Auf mittlerer Hitze 30 – 40 Minuten köcheln lassen und gelegentlich umrühren. Am Ende der Kochzeit sehr fein pürieren. Wer die Suppe besonders samtig haben will, passiert sie durch ein feines Sieb. Mich persönlich stören kleinere Stückchen oder Tomatenkerne nicht. Sollte die Suppe zu dick sein, einfach nach Geschmack etwas Wasser zugeben und mit Salz, Pfeffer und evtl. auch einer weiteren Prise Zucker abschmecken.
Fleischbällchen
In der Zwischenzeit 250 g Bio-Rinderhack mit Salz und Pfeffer verkneten und kleine Bällchen formen. 1 EL Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Fleischbällchen rundherum braun braten. Warm halten.
Basilikumöl
3 EL Olivenöl mit 1/2 Bund Basilikum pürieren. Mit weiteren 3 EL Olivenöl verrühren (nicht mixen!) und 15 Minuten ziehen lassen. Ein Teesieb mit einem Teefilter aus Papier auslegen, auf eine Tasse oder Schälchen setzen und das Basilikumpüree einfüllen. Jetzt tropft das aromatisierte Öl langsam durch den Filter in das Gefäß. Wenn der Filter verstopft, einfach mit einem kleinen Löffel ab und zu umrühren. Die im Sieb zurückbleibende dicke Basilikumpaste lässt sich prima als Würzmittel für andere Gerichte einsetzen. Mit etwas Olivenöl bedeckt, hält sie sich ein paar Tage im Kühlschrank.
Chorizospießchen
Kleine Kirschtomaten waschen und trocknen. 6 Scheiben Chorizo zu kleinen Päckchen zusammenfalten. 1 Schalotte pellen und vierteln. Die Zutaten abwechseln auf kleine Holz- oder Bambusspießchen stecken. In einer Pfanne (es kann auch gern die von den Fleischbällchen sein) in 1 EL Öl braten bis die Chorizo cross ist.
Zusammenbauen & Servieren
Die Suppe in Teller geben, je 2 – 3 Fleischbällchen hineinsetzen und mit einem Chorizospießchen garnieren. Zum Schluss ein Löffelchen von dem smaragdgrünen Basilikumöl in Kreisen auf der Suppe verteilt.
Denkt hier jemand jetzt etwa noch an Sprühregen und lausige 13 Grad im August? Nee. Eben.
PS: Es war übrigens ein großartiger und entspannter Abend mit den Mädels. Ganz besonders toll fanden wir, dass wir uns nicht wieder 3 Flaschen von dem blauen Prosecco zu 1,99 genehmigt haben (ihr wisst schon welchen), sondern einen sehr facettenreichen Prosecco und einen schönen Riesling am Start hatten. Wir haben beschlossen, dass wir dafür jetzt erwachsen genug sind und wollen ab sofort nur noch das gute Zeug trinken – Klasse statt Masse. Ich bin gespannt auf das nächste Mal!
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