Wenn Kollegen mit einer Tupperdose voll Selbstgemachtem am Schreibtisch auftauchen, kann das ja durchaus mal nicht so prima enden. Ich weiß wovon ich spreche. Meine Kollegen sind heute noch von der wunderbar herben Salzschokolade traumatisiert, die ich ihnen freundlicherweise vor einiger Zeit aufgezwungen mitgebracht habe. Ich fand, das war eines meiner absolut genialen Wochenendprojekte. Die Kollegen fanden das … eher nicht.
„Willste eins probieren?” fragt es letztens neben mir, als ich gerade in einen besonders langweiligen und umfangreichen Kostenvoranschlag vertieft bin. Ablenkung höchst willkommen! Meine Kollegin Jessica klappt eine blaue Tupperbox vor meiner Nase auf. „Was is´n das?” will ich wissen. „Selbstgemachte Bounties” sagt Jessica wonnevoll. Ich bin skeptisch. Ich mag supersüße Sachen eigentlich nicht so gern. Und das Original-Schokodings mit Kokos ist bannig süß. Aber da ist diese Box und Jessica schaut erwartungsvoll – also schnappe ich mir eins von diesen braunen Dingern und beiße rein.
Die Bounties sind zu meiner Überraschung absolut köstlich! Nicht zu süß, kühl und saftig, mit einer Hülle aus dunkler Schokolade. WOW! Ich mache mit vollem Mund anerkennende Geräusche. „Die sind low carb”, setzt Jessica noch eins drauf. „Nee! Echt?” Ich bin entzückt. „Göpschte mia baff Rezept?” Ich luschere kauend in die Box, wie viele wohl noch übrig sind. Jessica grinst. „Klar. Den Rest stelle ich erst mal in den Kühlschrank. Für später.”
Zwei Minuten später plinkt eine E-Mail mit dem Rezept in meinen Posteingang auf. Ich lese: dunkle Schokolade, Kokosraspeln, Kokosmilch, Eiweißpulver, Xucker oder Stevia. Das ist alles? Das will ich auch machen! Gleich am Wochenende!
Aber jetzt habe ich erst noch etwas dringendes in der Nähe vom Kühlschrank zu erledigen …
Hier kommt das Rezept für 8 köstliche Low Carb Bounties
100 g Kokosraspeln in einer Schüssel mit 100 ml cremiger Kokosmilch, 30 g Eiweißpulver Vanille und 1 EL Xucker, Stevia (Packungsanweisung beachten! Die Menge sollte 1EL Zucker entsprechen.) oder einem anderen Süßungsmittel nach Wahl gut verrühren. Für 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.
Aus der Kokosmasse mit leicht angefeuchteten Händen 8 fingerlange Riegel formen und gut zusammendrücken. Zurück in den Kühlschrank stellen.
100 g dunkle Schokolade 80% (am besten Bio und/oder Fairtrade ohne Sojalecithin und andere Zusatzstoffe) im Wasserbad schmelzen. Die geschmolzene Schokolade unter Rühren etwas abkühlen lassen, damit sie nicht zu flüssig ist.
Die Kokosriegel nacheinander in die Schokolade legen, kurz wenden, mit einer Gabel herausheben und auf einem Gitter oder Backpapier abtropfen lassen. Nach Geschmack mit Kokosraspeln bestreuen und im Kühlschrank fest werden lassen.
Die Bounties in einer luftdichten Dose im Kühlschrank aufbewahren und innerhalb von 3–4 Tagen aufessen. (Keine Sorge – in der Regel sind sie schon lange vorher alle).
Tipp: Bei Eiweißpulver gibt es unterschiedliche Qualitäten. Ihr könnt das handelsübliche Muckibuden-Pulver verwenden, wenn Euch die dort enthaltenen Süßstoffe und Aromen nicht stören. Alternativ könnt Ihr nach entsprechenden Bio-Produkten mit wenig Zusatzstoffen suchen oder – ganz puristisch – schlichtes Eiweißpulver aus dem Vollwertladen mit einer Vanilleschote oder gemahlener Vanille aromatisieren.
Und noch ein Tipp: Achtet bei ausgewiesenen „Low Carb Eiweißpulvern” unbedingt auf die enthaltenen Kohlenhydrate. Diese sind oft verblüffend viel höher als bei anderen Produkten.
Hört sich super lecker an, aber warum das Eiweisspulver? Danke. LG Andrea
Hallo Andrea, Eiweißpulver sorgt für eine gewisse Bindung. Sonst würden die Kokosraspeln ziemlich auseinanderkrümeln.
Oh wie toll! Ich habe zufällig alles zuhause und werde mich die Woche mal dran machen, die Bounties nachzubacken. Lecker!
Super Bilder übrigens auch :)
Lieben Gruß,
Jenny
Wow, ich liebe Bounty, aber wenn ich weiß, was drin ist, esse ich sie noch tausendmal lieber. Gestern gleich ausprobiert und statt Eiweißpulver Kartoffelstärke (natürlich in geringerer Menge) genommen. SOWAS VON LECKER!!! Vielen Dank für diese tolle Rezept (ich schleiche auch schon die ganze Zeit in der Nähe des Kühlschrankes herum….)
eine Frage, sag mal könnte ich statt Muckibudenpulver (sowasessichnicht) Eischnee schlagen zur Bindung? oder macht mir der Kühlschrank das dann wieder kaputt? Kartoffelstärke klingt für mich gar nicht gutschmeckend da drin.
Hallo Anette, wenn Dir die Variante Muckibude nicht sympathisch ist, dann würde ich Dir ein Bio-Eiweisspulver ohne Zusätze empfehlen. Wenn Du stattdessen geschlagenes Eiweiss versuchen willst, dann solltest Du auf jeden Fall die Menge der Kokosmilch reduzieren – sonst wird alles zu matschig. Viel Erfolg!
Es braucht absolut kein Eiweisspulver. Ich mache die Bountys seit Jahren aus 100 g Kokosrapsel und 100 g Kokosmilch (und Süßungsmittel). Zusammenrühren, Kugeln formen, 2 Std. in den Kühlschrank, in geschmolzener dunkler Schokolade wälzen, nochmal Kühlschrank, fertig. Da bröselt rein gar nichts auseinander. :)
Danke für den Tipp. Das probiere ich gleich heute Nachmittag!
Hilfe, bei mir zerfallen die Bounties.. Was habe ich falsch gemacht?
Hast Du sie ausreichend lange kühl gestellt? Liebe Grüße! Mel.
Hallo Mel,
dein Rezept hört sich wirklich lecker an, werde dieses Rezept auch mal testen. Vorallem schlägt hat man bei deiner Variante ein besseres Gefühl. :) Danke für das Rezept.
Allein als ich das Wort Bountie gelesen hatte war ich schon Feuer und Flamme. Ich esse sehr gerne Bountie. Leider darf man ja nicht zu viel von dem leckeren süßen Kram zu sich nehmen. Aber dank diesem tollen Rezept kann man sich auch mal zwei Bounties gönnen anstatt nur eins. Danke, dass du das Rezept veröffentlich hast.
Wirklich die allerbesten! Ich mach immer die doppelte Menge (1 Packung Kokosraspel) und gebe noch einen TL Kokosöl dazu. So cremig und lecker!