Der Mann und ich haben gerade ziemlich viele Weißt-Du-noch-Momente. Klar: Lockdown noch mal verlängert, draussen ist es eisig und grau, irgendwer scheint einfach die Zeit angehalten zu haben und das Leben tritt gefühlt auf der Stelle – da kehrt man in Gedanken zu schönen Erlebnissen zurück. Momentaufnahmen, die ein kleines Glücks-Ping in den Kopf zaubern. „Weißt du noch“, sagt der Mann letztens beim Fernsehen. „Als wir Fish and Chips auf dem Pier in Brighton gegessen haben?“.
Aber klar weiß ich das noch. Unser Urlaub in Südengland. Das Kind war erst 6. Wir sind mit dem Auto herumgereist und haben fast jeden Tag woanders übernachtet. Plötzlich sind wir wieder mittendrin, erinnern uns an den beeindruckenden Royal Pavilion, an Cream Tea in dem kleinen Café in Devon, die hohen Klippen von Arthurs Schloss und die Nacht in Tintagel, als der Nebel Cornwalls wie in einem Horrorfilm über die Felder auf uns zurollte. Schmunzeln über die Gruppe von „very british“ Vogelkundlern, deren Gespräch wir entzückt einen Abend lang im Salon eines urigen Landhotels diskret belauscht haben. Und denken an die Pappkartons mit superheißem Fish and Chips auf Brightons Peer zwischen lauter hungrigen Möwen.
„Fish and Chips würde ich auch so gerne mal wieder essen.“ Der Mann ist gerade sehr sehnsüchtig. „Aber im Moment wäre das ja eh nicht so gut.“ Er spielt auf unser Abnehmprojekt zum Jahresanfang an. Alles klar. Wozu hat er denn eine Partnerin, die als Job in Rezepten macht? Ich nehme die Herausforderung an. Fish and Chips in einer leichten und gesunden Variante für ungefähr 500 Kalorien – das muss doch gehen.
Und wie das geht! Der Fisch verliert seine dicke, in Fett ausgebackene Teighülle und bekommt stattdessen einen leichten Knusper verpasst. Die Chips werden in der Heißluftfritteuse mit einem winzigen Tropfen Öl wunderbar braun und knusprig. Die Erbsen kommen einfach wie sie von Natur aus sind: knallgrün, süß und mit noch ein klein wenig Biss. Und anstatt fetter Mayo gibt’s eine cremige Quark-Remoulade mit Kräutern, Gurken und Zwiebeln. Hach!
Stilecht serviert wird das ganze auf einen kleinen Tablett mit Papierunterlage und etwas Essig. Nur für den Fall, dass jemand es extrem englisch mag.
Und vielleicht bitten wir Alexa gleich noch, dazu etwas Möwengeschrei abzuspielen … .
Eat Foxy Fish and Chips und sorgt für genügend Glücks-Pings im Kopf (und im Magen)
Das Rezept für Fish and Chips „light“ – Knusper-Kabeljau mit krossen Kartoffelchips, Erbsen und Quark-Remoulade
Zutaten für 2 Portionen:
- 400 g kleine Kartoffeln mit Schale, gewaschen
- 2 TL Rapsöl
- 200 g Magerquark
- 1 EL Schmand
- 3 EL Milch
- 1 kleine Zwiebel, gehackt
- 1 Gewürzgurke, fein gewürfelt
- 2-3 EL Gurkenwasser
- 2 EL TK-Kräuter (6-, 7- oder 8-Kräutermischung)
- 250 g Kabeljaufilet
- 2 gehäuft EL Panko (japanische Semmelbrösel), ca. 15 g
- 300 g TK-Erbsen
- Salz & Pfeffer
- Optional:
Gehackte Frühlingszwiebel und Essig oder Zitrone zum Servieren.
Und so geht´s:
- Die Kartoffeln in 2-3 mm dicke Scheiben schneiden und in einer Schüssel sorgfältig mit 1 TL Rapsöl vermischen. In die Heißluftfritteuse geben und bei 185 Grad ca. 20-25 Minuten knusprig braun frittieren.
- In der Zwischenzeit aus Quark, Schmand, Milch, Zwiebel, Gewürzgurke, Gurkenwasser, Kräutermischung sowie Salz & Pfeffer die Remoulade anrühren.
- Die Erbsen in Kochendem Salzwasser ca. 5 Minuten garen. Mit kaltem Wasser abschrecken, damit sie knallgrün bleiben und dann wieder warmstellen.
- Wenn die Kartoffeln noch ca. 10 Minuten brauchen, 1 TL Rapsöl in einer beschichteten Pfanne erhitzen. Den Kabeljau darin ca. 3-4 Minuten braten und dann wenden. Den Fisch etwas zur Seite schieben und den Panko in die Pfanne geben. Fisch und Panko weitere 3-4 Minuten braten. Mit Salz und Pfeffer würzen.
- Den gebratenen Kabeljau mit dem Knusper-Panko bestreuen und mit Kartoffelchips, Erbsen und Quark-Remoulade anrichten.
- Wer mag, bestreut das ganze noch mit etwas gehackter Frühlingszwiebel und Serviert einen Zitronenschnitz oder etwas Essig zu den Fish & Chips.
Foxy Food Tipp
Der Mann hat mir ja vor Jahren diese Heißluftfritteuse (Affiliate-Link) geschenkt und ich bin sehr happy damit. Ohne Fett wird auch in größeren Mengen alles wunderbar kross und lecker. Wenn du keine Heißluftfritteuse zu Hause hast, kannst du die Kartoffeln alternativ im Ofen zubereiten. Breite sie am besten ohne Überlappungen auf einem Blech mit Backpapier aus und backe sie mit Umluft bei 180 Grad, bis sie braun und weich sind. Dabei am besten 2-3 Mal wenden. Der Fisch sollte dann erst in die Pfanne, wenn die Kartoffeln schon fast fertig sind und nur ein wenige Minuten brauchen.
Nommnomm, vielen Dank für das tolle Rezept! Ich schwelge gerade in Dublin-Erinnerungen. ;-)