Low-Carb Steckrüben- Gratin mit Thymian-Hack und Paprika | GourmetGuerilla.de

{Low-Carb}  Familiengeprüftes Steckrüben- Gratin mit Thymian-Hack und Paprika. Ein einfaches und köstliches Winteressen.

„PAPA, PAPA – ES GIBT STECKRÜBE! MEGA, DER ABEND IST GERETTET!” Liebe Erziehungsberechtigte und Familieninteressierte. Wenn Sie jetzt glauben, dieser Satz könne nur aus den äußerst verqueren Traumvorstellungen einer überambitionierten Food-Bloggerin entspringen und würde niemals, nie nicht, unter keinen Umständen aus dem Mund eines knapp 11-Jährigen kommen, kann ich das absolut nachvollziehen. Ich weiß ja auch nicht, wie es passiert ist. Aber das Kind liebt Steckrübe. Und Steckrüben-Gratin. Über alles. Der Mann übrigens auch.

Angefangen hat alles mit einem kräftigen Eintopf mit Steckrübe, ein paar Möhren, viel Mettwurst und einem Klacks Schmand. (Den sollte ich bei Gelegenheit vielleicht auch mal verbloggen Hab ich hier bereits verbloggt.). Die beiden mampften auf jeden Fall sehr glücklich und keiner kam erstaunlicher Weise – wie sonst immer – auf die Idee, zu hinterfragen, was das denn da alles so genau ist, in diesem Topf. Es wurde Nachschlag verlangt. Und ein paar Tage später wünschten sie sich noch mal „dieses leckere Zeug mit der Wurst”. „Den Steckrübeneintopf?” Ich hätte mir vor meiner harmlosen Frage vielleicht ein paar strategischere Gedanken machen und einen schimmernden Fantasienamen ausdenken sollen. Aber nun war das Kind die Steckrübe knapp davor, in den Brunnen zu fallen.

Achtung, Achtung – die Steckrübe verlässt soeben den Inkognito-Modus 

Mann und Sohn erstarrten. „STECKRÜBE?” Konnte es sein? Hatten sie dieses Gemüse im Inkognito-Modus gegessen und sogar sehr genossen? Ratlose Blicke wurden gewechselt. Sekunden wurden zu Stunden. „Es war schon sehr lecker”, sagte das Kind dann irgendwann. „Das könnten wir wirklich noch mal essen. Aber nur ohne Grünes drin!” Ein wahrhaft magischer Moment für eine Kleinfamilie. Ich muss es zugeben. Die Steckrübe war offiziell in den Kreis der Familie aufgenommen.

Im Moment essen wir das bejubelte kohlenhydratarme Gemüse also in jeder Variation. Wie zum Beispiel in diesem wunderbar winterlichen Low-Carb Gratin mit Hack, einer kräftigen Prise Thymian und Paprika (rot, nicht grün selbstverständlich). Das ganze ist nicht nur super einfach und kostengünstig, sondern auch herzerwärmend köstlich. Ist die Form einmal gefüllt, wandert das ganze für ein Stündchen in den Backofen und alle können eine Runde chillaxen.

Diese Woche übrigens auf den Wunsch zweier gewisser Herren schon zwei Mal. Nur, damit wir uns da richtig verstehen, ne. Irgendwie hat das Steckrüben-Gratin auch etwas von einer Lasagne. Vielleicht liegt es daran.

Habt es lecker!

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Und hier kommt das Rezept für Steckrüben-Gratin mit Thymian-Hack und Paprika

Zutaten für 3-4 Personen:

1 TL Butter
eine mittelgroße Zwiebel, gepellt und gehackt
eine Knoblauchzehe, gepellt und gehackt
200 g Rinderhack (gern Bio)
alternativ Tofu-Hack
40 g Schinkenwürfel (gern Bio)
1 rote Parika, geputzt und gewürfelt
1 TL Thymian, getrocknet
2 EL Tomatenmark

1 Steckrübe, ca. 1 kg

150 Wasser
1 TL Gemüsebrühepulver (ein gutes ohne Aromen und Shit, oder selbstgemacht)
200 ml Sahne
1/3 TL Muskatnuss, am besten frisch grieben

100 g Edamer, gerieben
Salz & Pfeffer

Und so gehts:

Die Butter in eine Pfanne schmelzen lassen und die Zwiebel darin anschwitzen, bis sie glasig ist. Dann den Knoblauch dazugeben und 1 weitere Minute braten. Danach das Hack zusammen mit Schinkenwürfeln, Paprika, Thymian und Tomatenmark in die Pfanne geben, mit einem Kochlöffel (oder extraschnell mit dem kuriosen norwegischen hackit) gut vermischen und braten bis das Fleisch krümelig ist. Mit Salz und Pfeffer würzen.

Den Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.

Während das Hack brät, die Steckrübe schälen, vierteln und in (wirklich!) dünne Scheiben schneiden. Am besten funktioniert das mit einem Gemüsehobel* oder einer Mandoline*.

Das Gemüsebrühpulver in heißem Wasser auflösen, die Sahne dazugeben und mit Muskatnuss verrühren. Kräftig mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Den Boden einer Auflaufform ganz dünn mit der Sahnemischung bedecken. Dann eine Lage Steckrübenscheibchen leicht überlappend in die Form legen. Mit etwas Sahnemischung bedecken und die nächste Lage Steckrübe einschichten. So lange wiederholen, bis die Form halb gefüllt ist. Nun das Hack in die Form geben, mit einem Löffelrücken gut flach drücken. Die Hälfte vom Käse darüber streuen und anschliessend weitere Steckrüben-Sahne-Schichten legen, bis die Form fast voll ist.

Zum Schluss den restlichen Käse aufstreuen und evtl. übrige Sahnemischung darüber gießen.

Im Ofen bei 180 Grad Ober-/Unterhitze für 1 Stunde backen. Sollte der Käse zwischenzeitlich zu braun werden, die Form mit einem Stück Alufolie lose abdecken.

Tipps:

Damit das Gratin während des Backens (Blubberalarm!) nicht überkocht und den Ofen versaut, die Form nur bis 1 cm unter den Rand füllen.

Für eine fleischlose Variante kannst du Tofu-Hack verwenden. Wenn du Räuchergeschmack ohne Schinken magst, kannst du wunderbar Räuchertofuwürfelchen oder eine Prise Raucharoma* nehmen.

Sehr großartig: Der Auflauf nimmt eine längere Backzeit kein bißchen übel. Sollten sich also Familienmitglieder verspäten weil sie erst noch FIFA 17 zu Ende spielen müssen oder sich die Köchin aus irgendwelchen Gründen in Social Media-Kanälen vertüdeln (ächem), kann der Auflauf auch ohne Probleme 20 Minuten länger im Ofen bleiben.

Sollte etwas übrig bleiben, lässt sich der Rest ganz einfach am nächsten Tag im Backofen aufwärmen.

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