Thunfisch. Das graublasse, zerrupfte Zeug aus der Dose, das dann meistens auf einer Pizza unter etwas Käse oder auf einem Hügel Eisbergsalat mit halbem Ei Karriere machen darf … Davon verabschieden wir uns heute ganz schnell. Und ganz köstlich (ich weiß, ihr hättet nichts anderes erwartet :-) Thunfisch hat so viel mehr verdient!
Frischer Thunfisch am Stück – z.B. als Steak – ist unfassbar gut und im blitzschnell fertig. Scharf angebraten und innen noch „rare” überzeugt er selbst größte Sushi-Skeptiker. Der Geschmack und die Konsistenz sind fest, herzhaft und überhaupt nicht meerig. Fast glaubt man, ein Stück Fleisch auf dem Teller zu haben.
Damit das ganze noch spannender wird, bekommt er heute außen eine Einreibung mit Gewürzen, die während des kurzen, scharfen Bratens rösten und wunderbare Aromen entfalten. In Amerika nennt man das auch Blackended Seasoning – schwarzmachende Gewürzmischung. Beim längeren Grillen von Steaks oder Geflügel wird die Gewürzmischung wirklich dunkel und fast schwarz, Bei unserem „Quick Thunfisch” wird sie nicht ganz so dunkel. Aber trotzdem richtig lecker. Dazu gibt es ein scharf-pikantes Dressing, das sich im Nullkommanix im Mixer oder mit dem Pürierstab herstellen lässt. Mit etwas ausgewähltem Salat und einem halben (da ist es dann doch wieder!) wachsweichen Ei wird unser Tuna zu einem Quick-Deluxe-Essen. Denn ihr habt es euch verdient.
Noch ein Wort zum Thunfisch: Ihr wisst, dass das Problem der Überfischung unbedingt ernst zu nehmen ist. Insbesondere die große japanische und internationale Nachfrage nach Thunfisch für Sushi hat die Bestände bestimmter Thunfischarten in den Weltmeeren bedrohlich schrumpfen lassen. Aber nicht nur das: Auch der ungewollte Beifang führt dazu, dass Arten wie Delphine, Haie und große Meeresvögel immer stärker bedroht sind. Thunfischprodukte der Art Skipjack (Echter Bonito) aus dem westlichen und zentralen Pazifik können allerdings noch ohne schlechtes Gewissen verzehrt werden. Insbesondere, wenn er mit der Angelrute (englisch: Pole&Line/Rute und Leine) gefangen wurde. Dasselbe gilt für Weißen Thunfisch aus dem Nordpazifik.
Ich gebe zu: Das ganz ist nichts für einen schnellen Feierabendeinkauf im Discounter und kostet auch (mindestens) so viel wie ein Premium-Steak. Aber das Ergebnis kann sich absolut sehen lassen. Wenn euch also mal auf einem Wochenendeinkauf an einer gut sortierten Fischtheke oder auf dem Markt ein entsprechender Thunfisch begegnet, nehmt ihn mit. Und macht was draus. Zum Beispiel einen Quick ´n Deluxe Blackened Tuna Salat mit Habanero-Limetten-Dressing.
Hier kommt das LCHF-Rezept für den Quick ´n Deluxe Blackened Tuna Salat mit Habanero-Limetten-Dressing:
1 Tunfischsteak (ca. 200 g), Zimmertemperatur
etwas Bratöl oder Schweineschmalz
Für das Dressing:
4 EL Mayonnaise
1 EL weißen Balsamico
2 EL Limettensaft
3 EL Olivenöl
1 Stückchen Habanero-Chilischote (oder eine andere Sorte)
2 Knoblauchzehen, grob gehackt
1 TL Senf
Salz & Pfeffer
Für die Blackened Rub:
2 TL schwarzer Pfeffer
1/2 TL Knoblauchpulver
1/2 TL Zwiebelpulver
1/4 TL Cayennepfeffer
1/2 TL gemahlener Kreuzkümmel
1/2 TL getrockneter Orergano
1/2 TL getrockneter Thymian
1 TL Salz
Für den Salat:
1 Romanasalat
100 g Prinzessbohnen
8 Kirschtomaten, halbiert
5 cm Gurke in Scheiben
1 Bio-Ei
2-3 Zweige Basilikum
evtl. etwas Chili & Olivenöl zum Garnieren
Die Zutaten für das Dressing in ein Rührbecher oder Glas geben und mit dem Pürierstab zu einem cremigen Dressing mixen. Kalt stellen.
Für den Salat die Prinzessbohnen nur am Stielende abknipsen (das dünne, gebogene Ende darf dranbleiben) und in kochendem Salzwasser ca. 6-7 Minuten blanchieren. Dann in kalten Wasser (oder besser Wasser mit Eiswürfeln) abschrecken und abtropfen lassen.
Parallel das Ei in Wasser wachsweich kochen. Dann abschrecken und pellen.
Für die Rub alle Zutaten in einer kleinen Schüssel vermischen.
Das Tunfischsteak mit von beiden Seiten großzügig mit der Rub einreiben. In einer Pfanne etwas Öl oder Schweineschmalz auf hoher Stufe erhitzen und das Tunfischsteak von beiden Seiten je 1 Minuten braten. Aus der Pfanne heben und kurz ruhen lassen.
Den Romanasalat zerpflücken und mit Prinzessbohnen, Gurke, Tomaten und Basilikum auf Tellern anrichten. Das Ei vorsichtig halbieren und dazusetzen. Das Tunfischsteak in Scheiben schneiden und neben dem Salat anrichten. Mit etwas Dressing beträufeln und mit Olivenöl, Salz & Pfeffer würzen. Das restliche Dressing dazu reichen.
Tipp: Die restliche Rub in einem kleinen Glas luftdicht verschlossen aufbewahren und zum Grillen oder Braten von Steaks, Geflügel und Fisch verwenden. Grandios!
Sieht ganz köstlich aus! Werde ich so schnell wie möglich ausprobieren!
Bei mir landet der Thunfisch zwar meist auf dem Sushi, aber diese Variante muss ich unbedingt mal probieren. Vor allem weil ich die Schärfe der Habaneros so mag :)
Danke für das schöne Rezept!
Die Bilder sehen einfach unglaublich lecker aus. Da läuft einem glatt das Wasser im Mund zusammen! :)
Mmmmh das sieht wirklich lecker aus. Danke für die schöne Inspiration.
LG Sabrina
Der Salat sieht super lecker aus! Tolle Fotos und super Blog! Tunfisch habe ich bis jetzt immer im Großhandel besorgt. Der ist natürlich nicht mit dem frischen Tunfisch direkt am Meer zu vergleichen. Deswegen meine Frage: Wo gibt es Deiner Meinung nach den besten und frischesten Tunfisch in Deutschland?
LG
Hallo Mo, da Deutschland ja quasi überall gleich weit von Thunfisch-Fanggründen entfernt ist, macht es keinen Unterschied, wo man ist. Allerdings sollte man am besten auf handgeangelte und ungefärbte Qualität wert legen. Greenpeace hält Thunfischprodukte der Art Skipjack (Echter Bonito) aus dem westlichen und zentralen Pazifik für empfehlenswert, wenn er mit der Angelrute (englisch: Pole&Line/Rute und Leine) gefangen wurde. Dasselbe gilt für Weißen Thunfisch aus dem Nordpazifik. Liebe Grüße! Mel.
Vielleicht mal ein Kommentar von jemandem, der den Salat zubereitet hat und eine Gesellschaft verköstigt hat, die “moving house” durchgeführt haben. Die wollten garnicht mehr an die Arbeit. Plötzlich war das ein culinary event. Das Dressing total fantastisch – der Tuna dazu – gorgeous…
Hallo Reinhard, vielen Dank für das tolle Feedback! Toll, dass es Die und Deinen Gästen geschmeckt hat. Liebe Grüße! Mel.