Ach, Frau Hedi – ich mag dich so gern. Denn bei dir kann man sich einfach mal wieder doll wie früher fühlen. Dieses früher, als eine Knolle Astra in der Hand und laute Musik in der schönsten Stadt der Welt etwas unfassbar Cooles und Verheißungsvolles hatte. Als einem klar war, dass diese Welt da draußen unglaubliche Dinge für einen bereithält und alles, alles einfach gut werden würde. Als man noch Nächte bis 4 oder 5 durchtanzen und -trinken konnte und nach einem Dönerteller im Bett nachmittags um halb 3 dann auch alles wieder gut war.
Mit einem Ticket für Frau Hedis Tanzkaffee kann man sich für zwei Stunden so schön wieder zurückbeamen in die Leichtigkeit des Seins. Die Hafenrundfahrt mit der Disco-Barkasse geht direkt an den Landungsbrücken / Brücke 10 „hinten” los. Wir warten in einem Rudel von gut gelaunten Erwachsenen und als die stampfende Bässe der Frau Hedi näherkommen, kommt freudige Unruhe in die Menge. An Board sind noch glückliche Menschen, die sich zur Musik bewegen und man sieht, dass es ihnen schon ein bisschen schwer fällt, jetzt hier auszusteigen. Und dann müssen noch neue Kästen Astra eingeladen werden. Aber dann sind wir dran.
Wir wedeln mit unseren ausgedruckten Online-Tickets, entern die so herrlich liebevoll-ramschig dekorierte Barkasse – und dann geht es los! Frau Hedi wirft die Maschine an und wir tuckern raus auf die Elbe.
DJ-Pult, Bar und improvisierter Fan-Shop sind hier quasi eins. Schnell noch ein Schörlchen und Bierchen kaufen, bevor die Schlange zu lang wird.
Da ist er, der Hafen … die Sonne glitzert, die Wellen schaukeln, die Möwen schreien, Frau Hedi stampft und die Musik ist (wie immer) einen Tick zu laut für die Boxen – wundervoll!
Frau Hedi nimmt Fahrt auf und wir gleiten an den Docks von Blohm + Voss, Kränen und der Elbphilharmonie vorbei. Kurz muss ich daran denken, dass ich wegen diesem berühmt-berüchtigten und total verhunzten Bauprojekt so viel Kita-Gebühren gezahlt habe, dass mir in dem Ding eigentlich ein Apartment gehören müsste. Und: Nein, sie ist immer noch nicht fertig.
Schnell noch ein Schörlchen und andere Aussichten genießen. Frau Hedi zeigt uns auch Ecken im Hafen, die andere Barkassen sonst nicht anfahren. Und plötzlich fühlt man sich wie in einem Film aus den 70ern.
Dann kommen große Pötte zum Anfassen. Wie viele Container passen auf so ein Schiff? Mal schnell hochrechnen … äh … egal.
Frau Hedi legt nach einer Stunde wieder an der Brücke 10 an. Wer will, kann aussteigen. Keiner will. Los geht die nächste Runde – wir brauchen unbedingt noch mehr Hafenromantik und Industriecharme. Schatz, holst Du mir noch ein Schörlchen?
Und da ist es: das perfekte Hamburg-Postkarten-Panorama – mit Michel, Landungsbrücken, Rickmer Rickmers, Kehrwiederspitz, Elbphilharmonie, Puffelwolke und allem Komfort. Die Bässe und Frau Hedi stampfen im Gleichtakt und wir lassen uns glücklich den Wind um die Nase wehen.
Das Leben ist schön. Und alles ist gut.
Frau Hedis Tanzkaffee
https://frauhedi.de
Programm nach Verfügbarkeit. Im Winter auch an Land.
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Für das Reiseportal Discavo habe ich weitere leckere Anlaufstellen in meiner Lieblingsstadt Hamburg zusammengestellt. Schaut vorbei – mit dabei sind die weltbeste Pizza der Stadt im Mehl, Drinks in der Reh-Bar, das jüdische Bistro King Deli, After-Work-Eleganz in Steffen Hensslers Ono, das wundervolle Restaurant Trific und natürlich die Frau Hedi.
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