Einer meiner persönlichen Albträume ist letzten Freitagabend wahr geworden. Und zwar in der leicht zerzausten und wieder mal etwas angeschmuddelten Gestalt meines Sohnes, der aufgeregt zur mir in die Küche gelaufen kommt. Er hat eine Botschaft: „Mami, ich will Makkaroni-Lasange essen!” Hä? Ach was. Das kommt jetzt etwas unvermittelt. „Wie kommst Du denn darauf?”, will ich wissen. Er erklärt mir, dass das ganz lecker und ganz einfach und überhaupt ganz toll ist, weil das geht mit einer Tüte. Das hat er gerade im Fernsehen gesehen. Und er will das jetzt haben.
Ich bin kurz davor, in Ohnmacht zu fallen. Hat meines eigenen Leibes Frucht mir etwa gerade erläutert, dass er das Tütenessen eines internationalen Nahrungsmittel-Multis zu goutieren gedenkt? Mon Dieu! Gedanklich befinde ich mich bereits auf den Weg ins Wohnzimmer, um den Fernseher aus dem Fenster zu werfen. Da fällt mir ein, dass ich das dem Mann nicht antun kann, da das heißersehnte GTA5 demnächst ausgeliefert wird. Der Fernseher wird definitiv noch hardcore gebraucht in den nächsten Wochen.
Ein Blick in die großen, braunen Augen des Kindes und ich weiß, dass ich am Wochenende schleunigst Makkaroni-Lasange machen sollte. Und zwar ohne Tüte. Aus pädagogischen Gründen. Mindestens.
Ich erkläre dem Kind, dass wir das auch in der gleichen Zeit ganz wunderbar und viel leckerer ohne Tüte hinkriegen. Das Kind ist überaus skeptisch. Ob das dann auch die richtige und echte Makkaroni-Lasagne ist? (Wo hat er eigentlich in den letzten Jahren gewohnt? Ich dachte eigentlich bei uns …).
Mit dem Gemüsekorb, vom Mann gejagten Makkaroni und dem Kind finde ich mich dann am Samstag wieder in der Küche ein. Wir basteln pädagogisch wertvolle Makkaroni-Lasagne als Mittagessen. Ein große Form, die auch noch direkt für den Sonntag reicht. Mit viel Gemüse und echten Gewürzen in der Soße und Nudeln, die auch wirklich an allen Stellen gar sind.
Damit das ganze nicht etwa zu langweilig wird, hat das Kind mal vorsorglich sein Videospiel mitgebracht. Mami schnibbelt das Gemüse, brät Zwiebeln und Knoblauch, kocht Nudeln … „Boahhh Mama, das riecht voll gut!”, sagt das Kind. „Kommt das alles in die Lasagne?” Als ich nicke, ist der kleine Agent äußerst zufrieden und baut noch schnell einen Hubschrauberlandeplatz in LEGO City.
Heiß dampfend, aromatisch duftend, bedeckt mit einer goldenen Käseschicht – so sieht großes Lasagne-Glück aus. Auf die Teller, fertig, los! Meine Jungs sind entzückt. (Und ich freue mich, dass das Gemüse in unserem Familienessen so gut weggeht.)
Und hier kommt das Rezept für 6–8 Portionen:
1 Zwiebel und 2 Knoblauchzehen pellen und fein schneiden.
3–4 Möhren, 3 Stangen Sellerie, 1 rote Paprika und 1/2 Stange Lauch putzen, gbf. schälen und in kleine Würfel schneiden.
In einem Topf 2 El Olivenöl erhitzen und Zwiebel mit Knoblauch darin andünsten. Dann die Gemüsewürfel zugeben und kurz braten. 1/2 Tasse Wasser angiessen, umrühren und 5 Minuten köcheln lassen. 500 g gemischtes Hackfleisch in den Topf geben und mit 1 TL Salz, schwarzem Pfeffer, 1 TL Oregano sowie 1 TL Rosmarin würzen. 2 Dosen gehackte Tomaten und 1 EL Zucker zugeben und alles sehr gut umrühren. Den Deckel auflegen und die Soße auf kleiner Flamme 10–15 Minuten köcheln lassen. Eventuell noch mit Salz abschmecken.
Den Backofen auf 170 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
In einem großen Topf reichlich Wasser zum Kochen bringen, dann 2 TL Salz und 500 g kurze Makkaroni zugeben. Nach Packungsanweisung gerade al dente kochen. In ein Sieb abgiessen und gut abtropfen lassen.
In eine Auflaufform zuerst die Hälfte der Makkaroni geben. Mit der Hälfte der Soße bedecken, dann wieder Makkaroni und die restliche Soße einschichten. 1 Becher Saure Sahne mit 3 EL geriebenem Käse vermischen und auf der Soßenschicht verteilen. Mit 150 g geriebenem Käse bedecken und mit 2 EL Semmelbrösel bestreuen.
Im Ofen backen, bis die Käseschicht zerlaufen und teilweise gebräunt ist.
Vor dem Servieren etwas abkühlen lassen und nach Geschmack mit gehackter Petersilie garnieren
Das sieht so toll aus, dass ich es benahe riechen kann! Hmmmmmmmm …..
Und mal wieder Knaller-Fotos. Und sind die hübschen
Löffel für Oliven? (mein Magen knurrt …) ;o)
Hui,
das sieht wirklich lecker aus und ich werde es vegetarisch nachkochen. Auch ganz ohne Tüte, deine Männer haben wirklich Glück!
Jetzt habe ich Hunger!
;)
LG Marianne
Huhu Mel,
unfassbar, dass sowas auch ohne Tüte geht :) Da werden sich die ganzen Ma*** und Kno**-Fans aber wundern.
Ich fand es sehr witzig, dich beim Pay’s D’Oc Workshop kennenzulernen.
Auf bald,
Lena
Das ist aber eine ganz tolle Geschichte mit happy End und ohne Tüte.
Absolut Hollywood-reif: “Mamas vs. Maschinen”:)
Super Bericht mit tollen Bildern! Da läuft einem ja beim Anschauen schon das Wasser im Munde zusammen! :) Tolle Scharfstellung bei den Bildern, dass würde ich auch gerne mal so hinbekommen!!
LG ButterflyKiss
Das gab es bei uns jetzt schon mehrmals. Für 6 Portionen hat es allerdings nie gereicht, dafür ist es einfach zu lecker. Nachdem es heute mit 250 g Hack auf die sonstigen Mengen (und etwas mehr Gemüse, was soll ich eine halbe Lauchstange übriglassen?) kein bisschen weniger köstlich war, glaube ich auch, dass es vegetarisch funktioniert. Danke!
Hallo,
deine Rezepte sehen super lecker aus. Werde ich gleich am Wochenende mal ausprobieren! :)
Ohje, ich fange gleich an auf die Tastatur zu sabbern…
Nicht nur dass Lasagne (ohne Tüten) grundsätzlich immer eine gute Idee ist – deine Bilder lassen einem echt das Wasser im Mund zusammen laufen. ;)
Liebe Grüße,
Nele
Was will man da noch dazu sagen? Es schaut einfach lecker aus! Auch sehr tolle Bilder hast du gemacht! Lieben Gruß vom Münchner KochBock!
Hallo Mel,
erst einmal Hut ab, das ist ein wirklich schöner Blog :-)
Ich freu mich über jeden Hobby Koch, der so wie Du und Ich weg kommt von fertigen Fix Produkten. Schön dass das Bewusst sein der Leute wieder in die richtige Richtung geht, weg von Fertigprodukten und ganz viel selber machen.
Ich sende die besten Grüße
Claudia