Überraschung, Überraschung!  … Heute gibt´s mal wieder ein Rezept mit meinem Lieblingskumpel Hokkaido. Könnt Ihr Kürbis noch sehen oder entschlüpft Euch jetzt ein müdes Gähnen? Tatsächlich ist total unklar, wann ich jemals wieder aufhören kann, mit Kürbis zu kochen. Jahrzeitlich gesehen müsste es da eine natürliche Grenze geben. Ob meine Lust auf Kürbis vielleicht verfliegt, wenn draußen die ersten Maiglöckchen aus dem Boden gucken und die Vögel zwitschern? Wenn nicht, darf er eben als Kaltschale den Frühling verschönern oder als Salat mit zum Picknick in den Schanzenpark kommen. So.

Heute gewinnt er unsere Herzen (oder Mägen?) allerdings noch als heiße, lecker gefüllte Bombe in Knallorange. Besonders praktisch: Er lässt sich sehr gut vorbereiten, backt dann im Ofen ganz bescheiden und allein vor sich hin, um am Tisch BANG! seinen großen Überraschungs-Auftritt zu haben. Ein echtes Showtalent haben wir da in der Schüssel!

Auf sein geschätztes Publikum geht er übrigens sehr flexibel ein: Für 2 Personen reicht ein kleines Hokkaido-Bömbchen, für Festgelage nehmt Ihr einfach viele kleine oder den gößten, den Ihr finden könnt und der in Euren Ofen passt.

Ach ja: Die Schale kann man natürlich mitessen.

Vorhang auf!

Und so geht´s für einen bombigen Kürbisauftritt:

Für 2 Personen einen kleinen, für 4 Personen einen mittleren Hokkaido-Kürbis gründlich abspülen. Vom unteren Ende ein kleines Stückchen abschneiden, damit der Kürbis eine ebene Standfläche bekommt. Dann vom oberen Ende einen Deckel abschneiden und für später zur Seite legen. Die Kerne und das Stroh mit einem Löffel vorsichtig ausschaben und wegwerfen. Es sollten keine Fäden mehr vorhanden sein. Dann das Innere mit Salz und Pfeffer einreiben.

Für die Füllung* 1 Zwiebel und 2 Knoblauchzehen pellen und fein hacken. In einem Topf auf mittlerer Hitze in 1 EL Butter glasig braten. 250 g TK-Blattspinat zugeben und dünsten, bis der Spinat gar ist und möglichst keine Flüssigkeit mehr enthält. Mit Salz, Pfeffer und 1/2 TL Muskatnuss würzen. Etwas abkühlen lassen.

*Die Füllung ist für einen kleinen Kürbis von ca. 15 cm Durchmesser berechnet. Bei größeren Exemplaren einfach die Zutaten verdoppeln oder verdreifachen. Sollte etwas von der Füllung nicht mehr in den Kürbis passen, ist das gar kein Problem (siehe Tipp unten).

1/2 Becher Hüttenkäse mit 1 Ei, 1/2 TL Paprika edelsüß, 1 EL Semmelbrösel und 1 Prise Chili gründlich verrühren. Den Spinat und 3 EL fein geriebenen Parmesan unterheben. Eventuell noch mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Die Spinatmischung in den Kürbis füllen und sicherstellen, dass keine Luftblasen entstehen. Eine ofenfeste Form einen Fingerbreit mit Wasser befüllen und den Kürbis hineinsetzen. Dann den Kürbisdeckel auflegen und bei 175 Grad ca. 45 – 60 Minuten im Ofen backen. Am Ende der Garzeit mit einem kleinem Messer an einer unauffälligen Stelle prüfen, ob der Kürbis weich genug ist. Im Zweifel lieber etwas länger im Ofen lassen, denn halbgarer Kürbis macht keinen Spaß. Sollte der Deckel während des Backens zu braun werden, einfach mit etwas Alufolie abdecken oder früher aus dem Ofen nehmen.

Surpise, surprise: Den Kürbis am Tisch ganz servieren. Dann die kleine Bombe vor den staunendnen Gästen (oder dem Liebsten) wie eine Torte einschneiden und die Spalten etwas auseinander ziehen. Dann kann sich jeder selbst bedienen.

Tipp: Wenn etwas von der Füllung übrigbleibt (was mir eigentlich immer passiert), backt Ihr daraus einfach leckere Spinatküchlein. Dazu ofenfeste Pudding- oder Muffinförmchen ganz leicht einfetten und die Spinatmasse einfüllen. Mit dem Kürbis zusammen im Ofen backen. Die Küchlein sind ein toller gesunder Snack oder lassen sich mit etwas Salat auch prima zur Vorspeise ausbauen.

Da bleibt nix übrig: Wer will das letzte Stück?